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Sonntag, 28. April 2013

Backe, backe Kuchen

Ich komme alleine ja schon auf abseitige Ideen; richtig unterhaltsam wird es, wenn sich Gleichgesinnte in Forum oder Chat die Bälle zuspielen. So kam beim Austausch von Backrezepten die Rede auf Vanilla Whoopie Pies. Angesichts des „Vanilla“ im Namen war die logische Folgerung, dass die Küchensub solcherart benannte Kuchen zum Ausgleich natürlich nur in Ketten backen darf. Die Länge der Verbindungskette zwischen den Armreifen in Relation zu den Abmessungen des Backblechs ist dann experimentell zu ermitteln. Der prospektiven Begünstigten fiel dazu gleich ein, dass sich die als Füllung gedachte Vanille-Marshmallow-Creme zum Rumglibbern jenseits der Badewanne einsetzen lässt. Als ob es in der Küche nicht schon genug Gelegenheit und Spielkram gäbe …

Damit auch andere etwas davon haben, haben wir sofort eine Reihe von Koch- und Backbüchern projektiert – Slogans: „Rezepte, so einfach, dass man sie mit auf den Rücken gebundenen Händen schafft“ und „Rezepte, so einfach, dass man sie mit verbundenen Augen schafft“. Falls die Versuchsköchin dabei Salz und Zucker verwechselt, könnte das Folgen haben.

Jedenfalls dürfte das bewährte Koch- und Knotenstudio demnächst als Ableger das Back- und Bondage-Studio erhalten – und für die an härteren Sachen interessierte Fraktion die Cocktail- und Ketten-Lounge.

Dienstag, 22. Januar 2013

Mehr als ein Laster: Die Faszination von Bondage und Bildern

Was passiert, wenn man Bondage mag und gerne fotografiert? Irgendwann bringt man diese beiden Vorlieben zusammen und fangt an, Bondagefotos zu machen. Die Hintergründe sind vielfältig, von der Faszination an Bildermachen und den Bildern selbst bis hin zur Möglichkeit, die eigenen Fertigkeiten mit Seil und anderen Fesselmaterialien an willigen und freiwilligen Begünstigten zu erproben. Subjektiv gesehen kommen hier meine Liebe zum Detail und die Lust am Experimentieren wunderbar zusammen. Und wenn man schon mehrere Laster hat, kann man ihnen auch gleichzeitig frönen.

Wie an anderer Stelle schon erläutert, sehe ich drei Hauptaspekte von Bondage: den sexuellen, den ästhetischen und den sportlichen. Der sexuelle Aspekt soll hier nicht im Vordergrund stehen, obwohl er natürlich implizit vorhanden ist – auch, weil es beim Bild zuweilen darum geht, das eigene Kopfkino oder das der Abgebildeten außerhalb von Spiel und Session real werden zu lassen.

Bei Bondagefotos liegt für mich das Gewicht ganz klar auf dem ästhetischen Aspekt. Die Geometrie von Seilführung und Knoten, die Strukturen der eingefangenen Gliedmaßen, das Spiel von Licht und Schatten machen für mich die Essenz eines gelungenen Bildes aus. Die Seile zeichnen die Konturen des Körpers nach, aber legen auch neue Muster und erzählen damit eine Geschichte – eine, die über den im Bild eingefangenen Moment hinausgeht.

Nicht zuletzt deshalb sind Ropemarks für mich ein eigenes Fotomotiv. Die Spuren auf der Haut spiegeln den Lauf der Seile und den Sitz der Knoten wieder. Sie rufen die zurückliegende Bondage ebenso zurück ins Gedächtnis wie die Gefühle, die sie begleiteten, beim Modell wie beim Rigger.

Realisiertes Kopfkino

Ein wichtiger Teil einer einschlägigen Fotosession ist für mich, Vorstellungen und Bilder in die Realität möglichst erfolgreich umzusetzen, die die Beteiligten im Kopf haben. Und selbst wenn ich bei einer Gelegenheit primär eigene Fantasien als Grundlage für Motive und Positionen nutze, sollen die Abgebildeten Bilder bekommen, die ihnen auch gefallen.

Das bedeutet beim Vorbereiten und beim Durchführen eines Shootings Planung ebenso wie Improvisation. So kann es darum gehen, ein Set und Setting oder eine spezifische Bondageposition vorab durchzudenken, aufzubauen oder mit geringen Mitteln umzusetzen. Planung umfasst Dinge wie: Ist eine gewünschte Location zugänglich, aber zum Zeitpunkt des Shootings nicht von Vanillas und anderen Zivilisten überlaufen? Brauche ich einen Assistenten für Licht, Wind und Nebel, oder um das Modell schnell und sicher in Position und wieder auf den Boden zu bekommen? Muss ich bei einem Outdoor-Shooting eine bestimmte Jahres- oder Tageszeit für die Lichtsituation abpassen, oder lässt sich tricksen?

Im Normalfall ist allerdings selbst bei optimaler Planung die Improvisation nicht zu vernachlässigen – und das macht mit den Reiz des Ganzen aus: Sei es, dass man wegen Wetterbedingungen oder anderer Unwägbarkeiten ausweichen muss, sei es, dass Effekte oder Requisiten vor Ort nicht so wirken oder funktionieren, wie man sich das dachte: Dann macht man eben etwas anderes, und im Zusammenspiel mit den Modellen ergeben sich dabei oft besonders interessante Bilder.

Ob geplant oder improvisiert: Wichtig ist mir oft, dass ein Bild auch eine Geschichte erzählt. Das muss nicht für jeden Betrachter die selbe Geschichte sein – aber es darf schon mehr sein als „Ey, Frau in Fesseln, geil!“. Aufgrund meiner kulturellen Vorlieben lasse ich mich dabei gerne von Klassikern des Film Noir oder literarischen Vorbildern inspirieren, von den „Damsel in Distress“-Szenarien nicht nur Hollywoods oder von den großen Riggern und Fotografen der Szene. Und wenn das Modell eine eigene Geschichte erzählen will – um so besser.

Übrigens: So wie es beim Shibari eine Variante des gewollt schlampig erscheinenden Fesselns gibt, die erhebliche Übung erfordert, so machen beim Fotografieren gerade die dem Betrachter improvisiert erscheinenden Motive oft die größte Mühe; besonders, wenn der eigene Hang zum Perfektionismus im Weg ist. Umgekehrt lassen sich hier ganz ohne Photoshop oft extrem wirkungsvolle Effekte mit einfachsten Mitteln realisieren.

Seilerei und Spaß dabei

Einen Teil der Faszination von Bondagefotos macht die direkte Vorbereitung am Modell aus, die so wie der Lichtaufbau Kreativität und Handwerk verbindet – die Bondage selbst. Als Rigger will ich Neues ausprobieren und Bewährtes gut und schnell umsetzen. Gleichzeitig muss ich auf Figur und Fitness des Modells Rücksicht nehmen. Nicht jede Begünstigte bringt die Ellbogen hinter dem Rücken zusammen oder hält einen Hogtie länger als fünf Minuten aus. Hinzu kommt, dass ich bei einem Fotoshooting die Seile in der Regel fester schnüren muss als im Spiel, weil es sonst auf den Bildern zu locker aussieht. Hier spielt die Freude am „Hack“ im ursprünglichen Sinn eine Rolle – das Finden einer eleganten Lösung für ein Problem.

Ebenfalls relevant ist der sportliche Aspekt, in mehr als einer Hinsicht. Der Anspruch ans eigene Können und die Routine ist, dass die Bondage gut aussehen soll, nicht ohne Absicht schmerzen, aber dennoch halten und nicht nur Seildeko sein soll, und: ihre Ausführung soll nicht zu lange dauern. Letzteres spielt durchaus eine Rolle, wenn das Modell für typisch mitteleuropäische Temperaturen zu leicht bekleidet ist oder sich für das Bild in anstrengende Positionen begeben muss.

Es gehört dazu, dass dennoch die eine oder andere Fesselung oder Location eine gewisse Zumutung für ein Modell darstellen kann; darauf muss es sich einlassen. Deshalb fotografiere ich bevorzugt mit Modellen, die selbst an Seilen & Co. interessiert sind und wissen, was auf sie zukommt. Auf Bildern wird sehr deutlich, ob da jemand mit Spaß an der Sache ist oder einen Routinejob runterreißt. Wenn allerdings eine potenzielle Begünstigte sich enthusiastisch in Positur wirft und sogar schon eine Handvoll Ideen in petto hat, schmeiße ich für gute Bilder gerne die Ausrüstung ins Auto und nehme auch eine längere Anreise in Kauf: Have rope, will travel.

Hinweis: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Mehr als nur ein Laster. Die Faszination von Bondage und Bildern“ in der Ausgabe Dezember 2012 des Online-Magazins „Macht-Spiele“

Montag, 10. Dezember 2012

Besser gut erlebt als schlecht erfunden

Dem ersten Eindruck nach könnte es gerade recht zum Weihnachtsfest eine interessantere Alternative zu „50 Shades of Grey“ zum Verschenken oder Selberlesen geben: In „Gesundgevögelt“ schildert die Münchner Autorin Susanne Wendel, wie sie durch Erfahrungen als BDSMerin und Swingerin ein entspanntes Verhältnis zu ihrer Sexualität gefunden hat. Das vor kurzem erschienene Buch, in dem sich Wendel auch geoutet hat, gerät gerade ins Visier der klassischen Medien (keine Links, aus Gründen) und gewinnt damit auch an Bekanntheit in der durch 50SOG sensibilisierten Zielgruppe. Im Interview plädiert die Autorin ebenfalls für einen unverkrampfteren Umgang mit der eigenen Sexualität und der der anderen, befasst sich mit den Hintergründen der Neigung zu BDSM und Bondage, reißt das Spannungsfeld Spiel, Beziehung und Spielbeziehung an und betont wie schon andere, dass BDSMer sich außer in Sachen Neugier und Experimentierfreude kaum von den sogenannten „Normalen“ unterscheiden. Vielleicht hilft’s ja.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Roping 101, mit Überraschungen

Damsel, frisch eingefangen

Gegenwehr zögert das Ergebnis allenfalls hinaus

Ein Messer befreit – wenn auch nicht von den Seilen

Schon etwas luftiger

Gut verpackt und maximal frei

Statt Kränze zu flechten, habe ich am ersten Adventswochenende lieber Knoten geknüpft – ich hatte mal wieder Besuch: Jene Bekannte, die von ihren ersten Bondage-Erfahrungen aufs Heftigste begeistert war, schaute zum weiteren Erkunden der Faszination von Seilen und anderen Mitteln zur Einschränkung ihrer Bewegungsmöglichkeiten bei mir vorbei, Beweisfotos inklusive. Wie sich schon bei den ersten tastenden Schritten abzeichnete, schwebte über einem Teil des Fotoshootings ein Hauch von Wildem Westen. Die Dame hatte neben Karl May auch andere Quellen im Kopf und war begierig, eine kleine Kopfkino-Anregung in Bilder umzusetzen.

Für den Auftritt der Western-Lady als Damsel in Distress hatte sie ein passendes Outfit zum Opfern mitgebracht: Hut, Chaps und Stiefel waren tabu, doch der Rest durfte in der Tonne enden. So habe ich denn die Begünstigte für eine längere Fotoserie erst fest verschnürt und dann Zug um Zug entkleidet, ohne die Seile zu lösen – praktisch, wenn man ein Messer zur Hand hat. Während sich Flanellhemd, Jeans und andere Kleidungsstücke nach und nach in Fetzen auflösten, gab die Trägerin für die Kamera das so hilflose wie wütende Opfer mit einem Enthusiasmus, von dem später einige blaue Flecken zeugten. Es blieb nicht bei diesen Bildern. Neben weiteren mehr oder weniger elaborierten Fotogelegenheiten nutzten wir die Zeit ebenso für das Antesten unterschiedlicher Fesselmaterialien und Positionen, um die Neugier der Dame zu befriedigen, wie für ausführliche Gespräche zu den Hintergründen unserer gemeinsamen Vorlieben.

Gerade bei den sportlicheren Teilen des Treffens zeigte sich, dass Enthusiasmus hier außer zu leichten körperlichen Spuren auch zu schmerzhafteren Verwerfungen führen kann – und das nicht nur, weil ich mit scharfer Klinge direkt am Körper meines „Opfers“ hantiert habe. Der Schritt vom Workshop und Shooting zur Session ist manchmal kürzer, als es auf den ersten Blick aussieht, und im Spiel mit der Gefahr lauern Gefühl und Nähe.

Was bleibt, außer vielen Fotos und einem Armvoll geschredderter Klamotten: Die Bremsen haben funktioniert, uns blieben beiden Abstürze und andere Bruchlandungen erspart. Wir haben bei dieser Gelegenheit an einigen Grenzen gekratzt, doch sorgfältig darauf geachtet, sie nicht zu überschreiten. Besser so. Aber ein neuer Aspekt, den ich im Blick behalten sollte.

Donnerstag, 29. November 2012

Anstrengend ist gar kein Ausdruck

Vanillas wissen gar nicht, wie gut sie es haben. Pervers zu sein, bedeutet richtig Arbeit. Nach Shiniez hat das auch Ferrett Steinmetz ganz richtig erkannt. „Why I Can’t Rape My Wife“ schildert die Tücken des Alltags, mit denen sich wir armen Bondager und BDSMer ständig herumschlagen müssen – und der Autor trifft es auf den Punkt:

Anyway, there’s your problem: Kinky sex is extra effort.

Now shall we get into the various difficulties in specific? I believe we can.

Bondage. There’s three types of bondage: Cheap, moderate, and fucking scary.

Cheap Bondage doesn’t work, and Nike Velcro shoes prove it.

(…)

Moderate Bondage is where you finally take the leap and purchase professional equipment – manacles, leather gags, whips, and the like. This provides approximately three hours of fun and two years of terror.

(…)

And if you forget to take ’em off and have small children wandering amuck … Well, let’s just put it this way. My wife once had to explain that the four sets of chains on the bed were to punish our new puppy, who had taken to wandering about the house at night.

Thank God the kid bought it.

Lesen. Wer sich nicht wiedererkennt, betreibt es noch nicht lange genug. ;-)

Dienstag, 6. November 2012

Hält gut

Unverhofft konnte ich dank weggebrochener Verpflichtungen ein langes Wochenende mit der Herzdame verbringen, Halloween-Party und Hühnersuppe zur Erkältungstherapie inbegriffen. Bonus zum Bonus-Kurzurlaub: Ich konnte umsetzen, was beim letzten Mal nicht geklappt hatte – die Fortsetzung der Halloween-Bilder mit anderen Mitteln. Diesmal war das Setting eher an Leatherface, Jason Vorhees und Buffalo Bill orientiert als an den heimeligen Hexen und Monstern der „Trick or Treat“-Variante.

Dazu habe ich etwas improvisiert und in einer schnell ausgeräumten Ecke im Badezimmer mit zwei Blitzen und Pappvorsätzen Keller- und Verliesstimmung gezaubert. Die einschlägig interessierte Mitbewohnerin opferte sich und mimte mit dramatisch zerlaufenem Make-Up, weit aufgerissenen Augen und fest in Duct Tape verschnürt die nackte Damsel in Distress in Erwartung des sabbernden Axtmörders. Obwohl aus der Hüfte geschossen, gab es am Ende einige spannende Fotos. Und die Erkenntnis bei der Begünstigten (Ist der Begriff diesmal angebracht? *veg*), dass Duct Tape auf blanker Haut beim Entfernen deutlich heftiger ist als während der eigentlichen Bondage.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Vielversprechend

Alison Brie und Gillian Jacobs drehen das „Tease“ in „Striptease“ etwas weiter – nicht einschlägig, doch sehenswert:

Das vor kurzem aufgetauchte Video ist Nebenprodukt eines letztjährigen Foto-Shootings für GQ im Stil von Irving Klaw, bei dem auch ein wenig geknotet wurde, wie dieser “Making-of“-Teaser belegt.

Montag, 22. Oktober 2012

Von wegen abgenudelt

Schon etwas älter, aber gerade erst darüber gestolpert: Das Flying Spaghetti Monster bondage set. Nicht nur für Anhänger des Pastafarianismus* tauglich und unabhängig vom piratigen Kontext eine Anregung, bei Ideen für selbstgebautes und improvisiertes Spielzeug weiter über den Tellerrand zu gucken als bis zum Eingang des nächsten Baumarkts. Albern? Na und? Wer Bondage und BDSM zu ernst nimmt, ist mir eh etwas suspekt.

* Hintergrund zum FSM, auch deutsch

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Himmlische Ruhe

Ich arbeite ja sonst eher mit anderen Sorten Klebeband, doch das klassische silberne Duct Tape hat sich auch im Bondage-Zusammenhang einen Ruf erworben, der an Carl Zwanzigs legendären Ausspruch „Duct tape is like the force. It has a light side, a dark side, and it holds the universe together“ gemahnt. Wie bei einem anderen Wundermittel gibt es mehr Anwendungsbereiche, als sich mancher Hand- und Heimwerker träumen lässt, selbst unter Berücksichtigung der Ansicht „One only needs two tools in life: WD-40 to make things go, and duct tape to make them stop“. Kein Wunder also, dass sich der eine oder andere Spruch mit den Qualitäten des Klebebandes für Immobilisierung und Schalldämmung beschäftigt:

„Not even duct tape can fix stupid. But it can muffle the noise.“

„Silence is golden, but duct tape is silver.“

„If I wanted your opinion, I would remove the duct tape.“

Doch mal ein paar Rollen auf Vorrat legen.

Sonntag, 30. September 2012

Bilder mit Vorlauf

Auch wenn Murphy mir gerade ins Austarieren der Work-Life-Balance hineinpfuscht: Träumen kann man ja, und deshalb sammle ich ein paar Ideen für neue Halloween-Bilder der einschlägigen Art. Sowohl von Stimmung wie von Deko her darf es dabei ruhig ein wenig gruseliger zugehen. Als Inspiration gehen mir Figuren und Settings von Horrorklassikern der 1930er bis 1950er Jahre ebenso durch den Kopf wie das eine oder andere Videospiel; Seile, Ketten und dergleichen sind natürlich nicht optional. Und eventuell ergibt sich ja die Möglichkeit, ein wenig Ektoplasma einzuarbeiten.

Sollte sich bis zum Stichtag kein passender Termin ergeben, kann ich mich ja schon in Richtung Advent orientieren und neue Kerzenhalterinnen-Bilder mit etwas mehr Anlauf vorbereiten. Das eine in näherer Zukunft geplante Fotoshooting liegt zumindest dafür im richtigen Zeitfenster. Nur positiv denken.

Donnerstag, 27. September 2012

Kommt mir bekannt vor

Irgendwie kann ich diesen Tweet von violet blue nachvollziehen:

„That weird moment when a friend tells me to come over for cocktails and bring cheese, crackers and lockpicks – and I have all three on hand.“

Wobei ich im Zweifelsfall neben dem Pickset wohl auch den passenden Nachschlüssel mitbringen könnte.

Mittwoch, 19. September 2012

Volle Fahrt voraus!

Selbst wenn mir den Umständen geschuldet derzeit häufiger „Argh“ auf der Zunge liegt: Heute heißt es „Arr“ – denn heute ist mal wieder (und bereits zum zehnten Mal) der Talk Like a Pirate Day, und das hat nichts mit der aktuellen politischen Lachnummer zu tun. Wie an dieser Stelle schon mehrfach erwähnt, bietet sich der Kontext natürlich für einschlägige Spiele an. Schade, dass die diversen Begünstigten inklusive Herzdame gerade an fernen Gestaden weilen oder anderweitig abgetaucht sind. Andererseits sitzt das Knotenknüpfen grundsätzlich, obwohl ich im Moment wenig zum Üben komme. Dann also von einem anderen Vorbild inspiriert an der spezifischen Kampftechnik feilen. Und auch wenn ich mich auf und unter Deck eines Seglers nicht fehl am Platze fühle, würde ich dann doch lieber passend ausgestattet in die Luft gehen. Die spätestens seit Blofeld kanonische Katze muss übrigens weder weiß noch flauschig sein.

Donnerstag, 13. September 2012

Fehlt was?

Neulich kam in kleiner Runde das Gespräch darauf, was das persönlich Faszinierende an BDSM und Bondage ist – und wie wichtig Variationen dieses Themas im Rahmen einer Beziehung oder auch schlicht beim Sex sind. Ich habe ja schon vor einiger Zeit erwähnt, dass ich mir über meine Neigung recht frühzeitig im Klaren war, und dass ich deshalb eine herkömmlich-„normale“ Beziehung kaum in Erwägung gezogen habe. Mittlerweile kann ich sagen: Das, was unter „Vanilla-Sex“ fällt, ist bisweilen anregend, schön, erfüllend – doch auf längere Sicht begrenzt spannend. Um im realen Erleben und auch im Kopfkino die Regler auf Anschlag zu bringen, bedarf es etwas mehr. Nicht im Sinne stets gesteigerter Reize, um zunehmende Abstumpfung zu bekämpfen. Sondern um dem Miteinander jene Würze zu geben, die das Ganze abrundet.

An der szeneüblichen Metapher orientiert: Vanille pur ist lecker, ob als Eis oder als Pudding. Interessanter wird sie jedoch mit Früchten, Schokolade oder anderen Zutaten. Dabei gilt nicht „mehr ist mehr“. So wie eine Prise Salz im Filter den Kaffee wohlschmeckender macht, können schon einzelne Elemente, Andeutungen oder Symbole das Vergnügen steigern. Nichts gegen eine umfängliche Shibari-Session oder ein Rollenspiel-Wochenende der einschlägigen Art. Doch schon ein Seidenschal oder ein fester Griff können die Lust spürbar anfachen.

Bei alledem ist die Variationsbreite bereits aufgrund der unterschiedlichen Antriebe und situationsabhängigen Elemente erheblich, und Vorfreude spielt ebenso eine Rolle wie Nachglühen und sinnliche Erinnerung. Wenn ich Seile und anderes ins Spiel bringe, kann es ums Herumprobieren und das Entdecken neuer Wege gehen, aber auch um beiderseitiges Fallenlassen in Vertrautes und Bewährtes. Ich weiß, wie ich ticke, was mir Spaß macht, womit ich Lust finden und bereiten will. Der Möglichkeiten dazu sind so viele wie es Zutaten gibt. Aber ganz ohne? Doch, da fehlt dann was.

Dienstag, 21. August 2012

Detailansichten

Wie schon erwähnt, hatte ich neulich Gelegenheit für ein Studio-Shooting der besonderen Art. Hier ein paar Detailaufnahmen, die einen Eindruck von Gegebenheiten und Motiven vermitteln. Die umfassenderen Ansichten gibt es an anderer Stelle.

Damsel in Distress im Stil der 40er

Reminiszenzen an den Film Noir

Keine Chance mit der Zwangsjacke

Gut verpackt, aber schweißtreibend.

Horror ist klar. Eher Hammer Films oder doch Dario Argento?

Montag, 6. August 2012

Ja, genau …

So ein T-Shirt wie dieses hier …

Soso, Chicks rule?

… schreit geradezu nach einer leichten Korrektur:

Ach, wirklich?

Träum weiter. *veg*

Donnerstag, 19. Juli 2012

Unfug in der Schmerzenskammer

Ja doch, ich hab’s auch schon gehört, da gibt es jetzt so ein Buch, oder eigentlich mehrere Bücher, die so echt BDSM zum Thema machen und eine tolle Liebesgeschichte erzählen und die Perversion zu Kunst machen und massentauglich und überhaupt … Dabei zeigt „Fifty Shades of Grey“ (deutsch: „Geheimes Verlangen“) nur, dass Qualität kein Erfolgskriterium ist; die Herkunft aus der Twilight-Fanfic-Ecke sollte eigentlich Warnung genug sein. Aber bekanntlich ist ja nichts so unnütz, dass es nicht als schlechtes Beispiel dienen könnte. Deshalb zur Einstimmung, was einen Leser (oder eher eine Leserin) erwartet, das Video von Gilbert Gottfrieds Lesung und ein Best-of anderer Videoparodien. Laura Antoniou trifft in „50 Shades of Sell Out“ den Ton der Vorlage aufs Trefflichste, während Psychologin Pamela Stephenson Connolly darlegt, dass die von Autorin E. L. James erdachte Geschichte BDSMer und Bondage in ein schlechtes Licht rückt.

Dass Fifty Shades of Grey eher die Geschichte eines Missbrauchs als die einer SSC-Beziehung ist, ist auch die Ansicht von Bettina „Twister“ Hammer, die in „Kabelbinder, wahre Liebe und purpurbehelmte Liebeskrieger“ und der Fortsetzung „Kabelbinder, Peitschen und Analstöpsel. Der Missbrauch hat mich gerettet …“ das Phänomen um die Serie und en passant das Problem des erotischen und/oder pornografischen Schreibens thematisiert. Kathrin Passig hat im „Focus“ (bewusst kein Zitat) Stil und Story ebenfalls nachdrücklich zerlegt.

Wer schon am Boden liegt, den soll man nicht mehr treten – aber Katrina Lumsden macht das großartig mit vielen schönen animierten GIFs, die den Tenor ihrer Rezension verdeutlichen, und als Bonus einem Word Count von E. L. James’ Lieblingsfloskeln. Großes Kino, Teil 1, Teil 2 und Teil 3.

Donnerstag, 31. Mai 2012

Allen Jones: Kunst und Fetisch

Wer zwischen 16. Juni und 16. September nach Tübingen kommt, sollte sich Zeit für einen Besuch der Kunsthalle nehmen: Dort ist anlässlich des 75. Geburtstags des britischen Pop-Art-Künstlers die bislang umfangreichste Allen-Jones-Retrospektive zu sehen. Jones, der unter anderem Kostüme und Kulissen für die Korova-Milchbar in Stanley Kubricks „A Clockwork Orange“ entwarf, hat in seinen Arbeiten immer wieder Elemente der BDSM- und Fetisch-Szene aufgegriffen. Zu seinen berühmtesten Werken in dieser Hinsicht gehören der „Chair“ von 1969 und die dazu passenden Tische und Hutständer. Allen Jones zeigte sich damit als Vertreter der auch unter einschlägigen Aspekten beliebten Forniphilie (engl. forniphilia – s. a. human furniture), deren wohl bekanntester Vertreter aktuell Jeff Gord ist.

Dienstag, 22. Mai 2012

Inspiration aus der Schachtel

Heute kam der zweite von zwei Teilen, und es sieht in der Gesamtheit bereits auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Ich kann also wohl gerüstet mit Ideen und Accessoires aufbrechen. Zuvor ist allerdings noch etwas Feinarbeit angesagt.

Sonntag, 20. Mai 2012

Spannende Entwicklungen

Die Herzdame berichtet, dass ihre Mitbewohner gerade auf Entdeckungsreise sind und durchaus heftig (im Sinne von lautstark) mit der härteren Gangart experimentieren. Das bringt natürlich auch die Herzdame auf Ideen. Wenn ich also in Kürze wieder nordwärts unterwegs bin, sollte ich wohl gut vorbereitet sein und das eine oder andere Accessoire im Gepäck haben. Unabhängig davon gibt die Entwicklung Stoff zum Nachdenken, zeigt sich doch damit wieder einmal, dass die Grenze zwischen Vanilla und den anderen Geschmacksrichtungen mehr als unscharf ist. Könnte interessant werden.

Montag, 16. April 2012

Füllhorn voll Ideen

Besser gut geklaut als schlecht erfunden: Beim Flanieren durchs Web bin ich auf The Geeky Kink Event gestoßen und finde da einige Inspirationen für Belustigungen in kleinerem und größeren Rahmen, etwa für Gesellschaftsspiele wie Shibari Hangman, wo falsch ratende Mitspieler buchstäblich, jedoch nicht terminal aufgeknüpft werden. Manche Tanzveranstaltung könnte durch Ballroom Bondage gewinnen – Begründung des Initiators: „Wenn Tanzen ein Analogon zu Sex ist, warum sollte man dann nicht eine gehörige Dosis BDSM zugeben?“

Außerdem im Programm nicht nur für Rollenspieler interessensnahe Vorträge und Workshops wie Geek & Fandomsexuality oder Roleplay & Fetish Dressing on the Cheap, Quick and Easy sowie eindrucksvolle Requisiten/Spielgeräte wie ein TARDIS Bondage Device oder ein Tentacle Bondage Chair (Squid instead of Squick – SCNR). Zusatzbonus: Ich wurde auf Shibari-Rigger und Fotograf Murphy Blue aufmerksam.