Freitag, 21. März 2008

Kleine Knotenkunde

Achtknoten und Überhandknoten
Einsteiger, die sich auf Seil und verwandte Fesselmaterialien kaprizieren, merken im Normalfall schnell, dass längst nicht alle Knoten sich gleich gut für Bondagezwecke eignen. Manche halten nicht mehr, sobald der/die Begünstigte sich auch nur ein wenig bewegt. Andere wiederum wollen gar nicht mehr aufgehen und lassen sich nach der Session nur noch mit scharfen Gegenständen öffnen. Ich will deshalb in diesem Blog in loser Folge nützliche Knoten für einschlägige Anwendungen vorstellen.

Das Thema Knoten erschlägt durch seine schiere Fülle. Segler haben für jede nur denkbare Einsatzmöglichkeit einen speziellen Knoten, Bergsteiger ebenfalls. Viele Handwerker haben für ihre spezifischen Zwecke genauso eigene Knoten entwickelt wie Feuerwehrleute oder Angler. Neben der Funktion spielen vielfach Traditionen eine große Rolle – dank Shibari auch im Bereich BDSM und Bondage.

Neulinge sollten sich davon nicht abschrecken lassen. Vor allem sollten Sie sich nicht dazu verleiten lassen, ohne Rücksicht auf eigenes Können und Sicherheit des Partners gleich ein paar Dutzend Knoten am lebenden Objekt auszuprobieren. Wie ich schon vor einiger Zeit angemerkt habe, ist ein übersichtliches, aber gut beherrschtes Repertoire sinnvoller als eine Menge halbverdauten Wissens. Für die meisten Bondage-Anwendungen reichen Kreuzknoten, Achtknoten, Fischerstek, Webleinstek und Palstek, der Rest ist dann Kür. Besonders im Zusammenhang mit Bondage ist zu beachten, dass Knoten grundsätzlich die Tragfähigkeit bzw. Zugfestigkeit eines Seils negativ beeinflussen. Also auch hier mit genügend großer Sicherheitsmarge planen und Knoten nutzen, die das Seil nicht ruinieren.

Bei dem oberen der beiden Knoten auf dem Foto handelt es sich übrigens um einen Achtknoten. Den darunter abgebildeten Überhandknoten dürften die meisten kennen. Im Vergleich zum Achtknoten hat der Überhandknoten einige Nachteile. So zieht er sich so fest zusammen, dass er – besonders im nassen Zustand – nur schwer wieder zu lösen ist. Außerdem beansprucht er das Seil sehr stark.

Keine Kommentare: