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Dienstag, 3. Mai 2011

Auszeit mit und ohne Knoten

Spieglein, Spieglein an der Wand

Einfach bestrickend

Schöner Kontrast

Zurück vom Treffen und dankbar für Ablenkung der angenehmen Sorte. Nach längerer Anreise in Etappen – inklusive eines unvorhergesehenen Fahrzeugwechsels – ging es im Black Stage zur Sache. Dabei ein paar der üblichen Verdächtigen und ein paar neue Gesichter. Aufgrund einiger kurzfristiger Absagen blieb die Runde kleiner als erwartet, was der Stimmung jedoch nicht schadete. Programm? Unterhalten, essen, trinken, einen schönen Abend haben. Die Erkundungstour durch die diversen Spielzimmer im Keller inspirierte natürlich trotzdem zum Ausprobieren, und auch die mitgebrachten Seile blieben nicht in der Tasche. Unterm Strich: Ein entspanntes Treffen, eine empfehlenswerte Location, und die vom Frühstück am nächsten Morgen mitgenommene Erkenntnis, dass der alltägliche Wahnsinn nicht nur im eigenen Arbeitsumfeld die Regel ist, sondern flächendeckend grassiert.

Sonntag, 20. Februar 2011

Full house

Kleidsames Strickwerk aus Hanfseil und Kunststoffseil

Der Workshop gestern lockte kurz vor Toresschluss noch einige Interessenten mehr an, und so tummelte sich ein mehr als gutes Dutzend Teilnehmer bei mir. Aufgrund unterschiedlicher Erfahrung der Anwesenden mit doch einigen weit fortgeschrittenen Riggern beschränkte sich der Workshop-Aspekt größtenteils auf den Austausch spezifischer Tipps und Tricks und das Fachsimpeln über Seilmaterialien und Bezugsquellen. Dafür entwickelte sich eine Art Bondage-Marathon, leicht chaotisch, doch sehr unterhaltsam und von erfreulichem Unernst.

Etliche Damen und der eine oder andere Herr kamen von morgendlichen Start bis zum Ende am späten Nachmittag kaum aus den Seilen, und die beiden Deckenhaken waren ebenfalls gut belegt. Ich hatte alle Hände voll zu tun, nicht nur weil ein recht forderndes Ropebunny unbedingt fliegen und auch sonst beständig auf unterschiedlichste Weise in Seile, Ketten und andere Spielzeuge gelegt werden wollte. Ich durfte außerdem die eine oder andere Begünstigte zu Demonstrationszwecken einwickeln und die Ergebnisse meiner Knotenkünste ebenso wie die meiner Mitstreiter – etwa das abgebildete Seilkorsett – ablichten.

Eine Begünstigte hielt ich mit etwas Seil nachhaltig davon ab, dauernd mit ihrem Stuhl wegzukippen. Später faltete ich sie im Lotossitz zusammen – beides sehr zu ihrem Wohlgefallen. Hinterher erzählte sie mir dann, dass das erst ihre zweite Bondage-Erfahrung war und sie erst vor zwei Wochen zum ersten Mal Seile spüren durfte.

Mir hat es Spaß gemacht, und meinen Gästen wohl auch: Ein nächster Workshop ist schon angefragt, und auch das eine oder andere separate Fotoshooting dürfte sich aus den gestern geknüpften Kontakten ergeben. Auf neue dumme Ideen bin ich natürlich ebenfalls gekommen. *g*

Sonntag, 13. Februar 2011

Workshop minus eins

Am kommenden Wochenende halte ich mal wieder einen Workshop in Seil- und Knotenkunde mit der einen oder anderen Lektion Fototechnik als Dreingabe. Diesmal ist die Runde ein wenig größer als bei den letzten Gelegenheiten; zehn Personen haben sich angemeldet. Leider nicht dabei ist diesmal die Herzdame, obwohl ursprünglich so geplant – berufliche und persönliche Verpflichtungen halten sie anderweitig fest. Besonders schade, da wir am Samstagabend auch noch zu einer Feier bei Freunden eingeladen sind; da muss ich nun allein die Stellung halten.

Beim Workshop hingegen habe ich unter den anwesenden Damen und Herren ja genügend Auswahl an Begünstigten für Demons­tra­tions­zwecke. Es dürfte auf jeden Fall unterhaltsam werden. Und weil mir gerade danach ist, eine Dreingabe aus der Nostalgiekiste:

Sonntag, 23. Januar 2011

Entspannendes am Nachmittag

Gestern war ich nach kurzfristiger Vorwarnung wieder einmal im Studio zugange. Zum wiederholten Mal schaute eine junge Dame vorbei, diesmal mit recht konkreten Bildvorstellungen. So standen diesmal Shibari-Variationen an Bambus auf der Tageskarte, und auch ein gewisses Schaf spielte eine wichtige Rolle. Wegen eines weiteren Termins hatten wir leider nicht viel Zeit, doch für ein paar Fotos reichte es ebenso wie für eine ersehnte Meditationspause. Ein kleines Handicap waren die immer noch andauernden Beschwerden der Begünstigten – da haben die Ärzte mittlerweile gemerkt, dass die erste Diagnose falsch war und das Band doch ab.

Die nächsten Wochenenden sind mit Terminen gut bestückt, allerdings nicht einschlägig. Die Seile werde ich wohl erst in der zweiten Februarhälfte für einen Workshop in etwas größerer Runde wieder auspacken.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Ergiebiger Fischzug

Wie vorgestern schon angedeutet, folgt heute eine kleine Auswahl meiner Ausbeute der zwei Wochen zwischen den Feiertagen. Ich hatte wahrlich alle Hände voll zu tun:

Ins Netz gegangen

Und jetzt die Lösegeldförderung

Frisch eingeliefert

Der Widerspenstigen Zähmung

Klassische Figur

Schöne Ropemarks durch geschlagenes Seil

Work in Progress

Gepflegter Hogtie auf der Couch

Mittwoch, 5. Januar 2011

Alle Hände voll zu tun

Das neue rote Seil hat seine ersten Einsätze hinter sich

Ganz entspannt am Werkeln: Die kulinarischen, seiltechnischen und anderen Herausforderungen halten mich beschäftigt, ist doch nicht nur die Herzdame, sondern auch eine Mitbewohnerin gleichermaßen an Fotos und Seilen interessiert. So haben wir Wohnzimmer, Esszimmer und Bad schon als Studio zweckentfremdet, um Low-key-Porträts, Steampunk-Bilder und eben auch einschlägige Fotos zu machen; das rote Seil ist jetzt eingeweiht. Nebenbei richte ich das blaue Seil her, koche ein wenig und komme endlich dazu, ein paar interessante Bücher zu lesen.

Montag, 15. November 2010

Hier, bei der Arbeit

Auch dünnes Seil ist ausbruchssicher

Teamwork stellt auch Krawallsubbies ruhig

Am Wochenende war – wie schon öfter in der letzten Zeit – wieder einmal Workshop angesagt. Ein Teilnehmer eines früheren Termins war am Aufbaukurs in Seil- und Knotenkunde interessiert und hatte eine Interessentin von seinem Stammtisch als Übungsobjekt mitgebracht. Die Begünstige war begeistert von der Gelegenheit, sich nach allen Regeln der Kunst verschnüren zu lassen, und für jede Gemeinheit zu haben – nicht ohne sich mit erheblichen Elan zu wehren und ihren Begleiter auch sonst in der Hoffnung auf härtere Konsequenzen zu provozieren.

Die junge Dame, die sich schon früh über Spielarten jenseits des Vanilla-Mainstreams informieren konnte und deshalb mit ihrem inneren Outing keine Probleme gehabt hatte, war nur mühsam davon abzuhalten, die zur Mittagspause angelegten metallischen Accessoires um Hände und Füße draußen vor der Tür zur Schau zu tragen. In der übrigen Zeit durfte sie die Grenzen ihrer Bewegungsfreiheit in unterschiedlichsten Verwicklungen austesten, vom Hogtie über japanisch inspirierte Bondage bis zur sicheren Befestigung am Stuhl; einzig die angepeilte Flugstunde schenkten wir uns im zweiten Anlauf. Dennoch erstreckte sich der Workshop samt angeregter Plauderei über einschlägige und andere Themen bis spät in die Nacht.

Aus praktischen Gründen hatte ich durchgängig Kunstfaserseile eingesetzt, die der einzige Anlass zur Kritik seitens der Dame waren: Sie vermisste den sie betörenden Duft echten Hanfseils. Gäbe es Parfüm mit dieser Duftnote, wäre sie wohl die beste Kundin des Herstellers. Ansonsten minderte nicht einmal der am folgenden Tag fällige Muskelkater den Spaß am Schnüren und in ihrem Fall Verschnürtwerden.

Auch das Paar vom letzten Workshop hat mittlerweile um ein Fortsetzung gebeten und schon ein paar interessante Wünsche geäußert. Langweilig wird es also nicht.

Montag, 8. November 2010

Immer gut beschäftigt

Entwickeln statt Verwirren

Kaum dreht man sich um, ist das Wochenende schon wieder vorbei. Zwischen allerlei familiären, sportlichen und anderen Verpflichtungen ließ sich jedoch auch manches Einschlägige unterbringen. Beim Workshop am Samstag ergab sich spontan Gelegenheit zu ein paar bunten Bildern (ja, zufällig hatte ich die Kamera dabei), während ich die Herzdame zu Lehr- und Demonstrationszwecken für die wissbegierigen Besucher einpackte.

Am Abend ging es dann auf eine Party, um Entspannen, Tanzen und Spielen aufs Angenehmste zu verbinden. Das neue Seil in den richtigen Farben kam trotz Avis des Herstellers nicht rechtzeitig an, also entschlossen wir uns, die Abendgarderobe der Dame mit dem bereits am Nachmittag eingesetzten gelben Seil zu akzentuieren. Das sorgte für teils interessierte, teils erstaunte Blicke anderer Gäste. Außerdem wurde die Herzdame von einer Bekannten aus einem anderen Online-Umfeld erkannt – die sich allerdings an Ort und Stelle nicht sicher war, deshalb keine direkte Ansprache wagte und sich erst im Nachhinein meldete.

Am Sonntag war eigentlich ein weiteres Treffen geplant, unter anderem, um die Star-Trek-Bilder mit einem dynamischen Damen-Duo umzusetzen. Leider fiel dieses Treffen krankheitsbedingt aus. Nicht zum ersten Mal drängelte sich da ein gewisses gehörntes Eichhörnchen dazwischen. Alle vier Beteiligten werden wir wohl in diesem Jahr nicht mehr an einen Tisch kriegen, wenn das so weitergeht. Dafür konnte ich schon einmal für Weihnachten üben und die in leuchtendem Rot spärlich bekleidete Herzdame mit grünem Seil in ein handliches und handsames Päckchen verwandeln.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Halloween-Bondage

Bleiben Sie bitte während des Fluges angeschnallt.

Fesselnde Variation eines bekannten Symbols

Geister, Hexen, Teufel und andere finstere Gestalten: Halloween mag die kommerzielle Umformung der christlich-katholischen Umformung des kulturhistorisch ohnehin nicht gesicherten keltischen Samhain-Festes sein oder nicht – Stimmung, Bräuche, Symbole, Outfits und Kulissen jedenfalls mischen sich auch gerne mit denen einschlägiger Kreise. So lag es nahe, für diesen Tag zusätzlich ein paar Seile ins Spiel zu bringen. Noch einmal vielen Dank an die freiwillige Begünstigte, für die das Fotoshooting zur sportlichen Herausforderung wurde. Auch mit ein paar Tricks war der Ritt auf dem Besen nicht wirklich bequem, und das Halten der Position erforderte viel Kraft und Muskelspannung. Beim nächsten Versuch hole ich noch mindestens einen Assistenten zum Ausrichten von Fluggerät und Pilotin dazu. Die zweite Bondage-Variante war im Vergleich dazu für alle Beteiligten um Einiges einfacher, auch wenn die dekorative Seilführung nicht gleich im ersten Anlauf gelang.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Wochenendflug

So, die Bilder sind im Kasten und die Halloween-Einträge hier und andernorts gerettet. Dabei bestätigten sich wieder einmal ein paar Dinge: Papier ist geduldig, und mit dem Zeichenstift sind einige Dinge ganz einfach, die sich bei der Umsetzung in die Realität als deutlich komplexer erweisen. Suspensions sind knifflig, vor allem, wenn man sie nicht so oft macht. Und das Seil meines Flaschenzuges ist immer noch nicht unbedingt hautfreundlich. Außerdem lässt sich das Studio einfacher vorheizen, wenn man auch den Schlüssel dabei hat. Im Übrigen war es ein recht entspannter Nachmittag, nur wie so oft wieder einmal zu kurz für all die Gesprächsthemen und Ideen. Aber da steht ja schon seit einiger Zeit ein Treffen in etwas größerer Runde an, das wir vielleicht demnächst mal wirklich gebacken kriegen.

Samstag, 16. Oktober 2010

Heute back ich, morgen brau ich …

… und übermorgen mach ich der Königin – nun ja, so etwa, auch wenn die Reihenfolge nicht so ganz stimmt, und die Taten nur annähernd. Heute war ich zumindest in der Küche aktiv und auch mit Backzutaten, aber morgen setze ich erst einmal die Inspirationen von neulich in die Tat um: Dank einer kurzentschlossenen Freiwilligen mache ich morgen ein, zwei oder auch mehr Fotos einer Dame in Seilen und setze damit endlich die schon länger angedachten einschlägigen Halloween-Bilder um.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Kein Tag wie jeder andere

Bringt mir 42 Jungfern, auf dass ich sie in Not bringen kann! Durch die Tür hinaus, zur linken Reihe, jede nur ein Seil. Warum? Darum natürlich: Heute ist der 10.10.10, und als Binärzahl interpretiert ist das die 42 – das sollte natürlich angemessen begangen werden. Allein, so wie die 42 schon im ersten Anlauf die richtige Antwort auf die falsche Frage war, blieben das Leben, das Universum und der ganze Rest auch heute in erster Linie Mr. Murphy treu. Ob des anhaltenden Trubels nicht nur in meinem direkten Umfeld hatte ich heute leider nicht einmal eine einzige Begünstigte zur Hand, um sie mit 42 Knoten zu dekorieren.

Der Codename „Maverick Meerkat“ statt des angesichts des Datums naheliegenden Bugblatter Beast of Traal bereitete auch auf eine andere kleine Enttäuschung vor: Ubuntu  10.10 wird von den Entwicklern zwar als „Perfect 10“ bezeichnet, aber dennoch ohne Babelfish-Aquarium und Hitchhiker's Guide ausgeliefert.

Eher mit Vorsicht zu genießen dürfte das Vertical Epic Stone 10.10.10 von Stone Brewing sein, das ebenfalls heute seine offizielle Premiere hatte: Ein nach belgischem Vorbild gebrautes Ale aus Muskat-, Gewürztraminer- und Sauvignon-Blanc-Trauben mit Kamille und 9 % Alkohol – da bleibe ich dann doch lieber bei einem Pangalaktischen Donnergurgler.

Wenigstens kam ich zwischen der Arbeit zur Erholung in freier Natur und so zu einigen nicht einschlägigen Fotos. Nebenbei bin ich noch über eine neue Shibari-Figur und ein paar Bildideen für ein Bondage-Shooting zu Halloween gestolpert. Mal sehen, ob sich das rechtzeitig realisieren lässt. Womit wir wieder bei den eingangs erwähnten 42 Jungfern wären … Mutige Damen, die nicht fürchten Seile und Gefahr, dürfen sich auf den bekannten Wegen melden. Solange das Handtuch dabei ist, kann nichts passieren.

Montag, 27. September 2010

Mehr Koch- als Knotenstudio

Wieder daheim nach einer – zu kurzen – Auszeit bei der Herzdame. Ich befinde mich momentan leider anhaltend zwischen den Mühlsteinen des Alltags, und der Reibungshitze wegen zu oft kurz vor der Explosion. Ebenso wie ich war die Gastgeberin erschöpft von den zurückliegenden Wochen und gleichfalls gesundheitlich nicht voll auf dem Damm. So spielten Verwicklungen und andere Nettigkeiten diesmal eine untergeordnete Rolle gegenüber Innehalten und Atemholen. Einige kulturelle Abstecher und soziale Verpflichtungen trugen das Ihrige zur Ablenkung bei. Auch deswegen entwickelte sich der Kurzurlaub zur kulinarischen Weltreise mit Abstechern nach Italien, England und Südostasien, in die Puszta und die Levante.

Kurzfristig ergab sich allerdings die Gelegenheit zu einem kleinen Workshop für einen Fotografen aus dem Umfeld der Herzdame. Demonstrationen und praktische Übungen an einer passenderweise anwesenden und willigen Begünstigten halfen ihm, die Grundzüge von Seilen, Knoten, Shibari und anderen Bondagevarianten kennenzulernen.

Donnerstag, 5. August 2010

Erst die Arbeit und dann

Verwicklungen als Teamwork

Die Welt da draußen lässt gerade wieder einmal wenig Zeit für mein Blog. Glücklicherweise ist der Zeitmangel nicht allein der Arbeit geschuldet. Am vergangenen Wochenende trug die Empfehlung einer gewissen Dame Früchte, und nach vorangegangenem Fernunterricht kamen ein Rigger und seine Begünstigte für einen sonntäglichen Workshop vorbei, um sich seiltechnische und fotografische Tipps zu holen.

Beim Einsatz des von den beiden mitgebrachten, schon gut eingespielten Hanfseils zeigte sich, dass der Nachwuchsrigger das Seilhandwerk bereits recht gut gemeistert hat – so waren in dieser Hinsicht mehr die Feinheiten der Anwendung das Thema. Die Dame profitierte nicht nur von der doppelten Aufmerksamkeit, sondern erhielt außerdem ein paar wohlgeratene Bilder sowohl allein als auch mit ihrem Partner. Dabei gelang mir ein sehr spannendes Foto, das allerdings der breiten Öffentlichkeit wohl vorenthalten bleiben wird; wieder einmal das leidige Outing-Problem. Zu guter Letzt durfte die Dame ihre erste Flugstunde erleben, was für mich eine willkommene Gelegenheit war, meine Fertigkeiten in Sachen Suspension zu trainieren.

Ansonsten freue ich mich derzeit mehr als üblich auf den Feierabend, hat doch die Herzdame für ein wenig länger ihre Zelte bei mir aufgeschlagen.

Dienstag, 6. Juli 2010

Kleine Experimente

Das Knotenbuch war unnötig, es half der Dame nicht weiter

Gefärbtes Hanfseil, knapp 3 mm Durchmesser – gut für Feinarbeit

Alles mit allem verbinden

Schöne Strukturen

Herausforderung für die Ausbrecherkönigin

Es hat eine Weile gehalten

Wortmeldung zwischendurch, leicht verspätet: Das letzte Juni-Wochenende hatte ich, wie bereits kurz angemerkt, aus gegebenem Anlass für ein wenig Auszeit von der Alltagshektik genutzt. Die Runde der Gleichgesinnten war nicht groß und krankheitsbedingt sogar kleiner als erwartet, doch das tat Stimmung und Erholung keinen Abbruch. Wie immer in dieser Konstellation spielten Essen und Trinken eine gewichtige Rolle, und ein Getränk von der Insel – ein Grain Whiskey, um genau zu sein – fand allseits Anklang.

Anklang bei der Gastgeberin und Hauptbegünstigten fanden auch die ausführlichen Verstrickungen, denen sie sich unterwerfen durfte – mit einer Ausnahme: Der Gastgeber und ich stellten wieder einmal die Ähnlichkeit unserer Gedankengänge unter Beweis, als am Samstag die neue Geschirrspülmaschine angeliefert wurde. Deren geräumiger Karton wurde auch wegen seiner passenden Aufschriften zum Fotorequisit erklärt, und die Dame des Hauses landete in praktischer Transportverpackung nebst Spülbürste und Spülmittel für eine schnelle Fotoserie in der Kiste (Nein, diese Bilder gibt es aus Datenschutzgründen hier nicht zu sehen … *veg*).

Daneben hatte ich Gelegenheit, zugerichtetes Hanfseil mit knapp drei Millimetern Durchmessern zu testen. Mit dem für meine Gewohnheiten reichlich dünnem Seil – im Prinzip schon mehr Schnur – lässt sich gut, filigran und präzise arbeiten, auch wenn man natürlich länger wickelt und entsprechend mehr Seil für eine bequeme und optisch ansprechende Bondage benötigt. Sehr praktisch ist das dünne Material, wenn Haare, Finger oder Zehen in die Fesselung integriert werden sollen.

Meine eigene Ausrüstung (nur die kleine Reiseausstattung, wirklich) hatte ich ebenfalls nicht umsonst mitgebracht. Unter anderem stellte ein umfänglicher Karada nebst Anbauten die Ausbruchskünste der Dame auf die Probe. Dabei konnte ich den Hausherrn überzeugen, dass meine Standardlängen bei gängigen Seildurchmessern auch ganz praktisch sind.

Als unerwarteter Bonus ergab sich, dass meine Gastgeber eventuell eine Quelle für das von mir schon seit einiger Zeit gesuchte brombeer- bzw. bordeauxfarbene Seil aufgetan haben.

Update 12.07.2010: Seildurchmesser korrigiert.

Dienstag, 22. Juni 2010

Alles so schön bunt hier

Der Narr in Aktion

Falls sich jemand wundert, dass ich mich hier gerade etwas rar mache: Der Alltag hat mich im Moment heftig in den Krallen, vor allem mit arbeitsbedingten Verwerfungen. Wohl auch mit als Folge davon laboriere ich an einigen Wehwehchen von Rückenschmerzen bis Erkältung. Und außerdem bin ich deswegen immer noch nicht dazu gekommen, den Rechnerumzug zu stemmen.

Wenigstens bestand das vergangene Wochenende nicht nur aus Arbeit. Der geplante Mini-Workshop in Sachen Seil- und Knotenkunde hat stattgefunden, und kurzfristig konnte sich auch die Herzdame frei machen, um mich zu besuchen. So hatte ich am Sonntag alle Hände voll zu tun, meinen Gästen beim Einwickeln zu assistieren oder selbst die Seile zu drapieren. Die eine Teilnehmerin war überrascht, dass sie nicht nur selbst wickeln lernte, sondern auch selbst eingewickelt und gleich an ihren Begünstigten angebaut wurde. Die Herzdame hingegen durfte sofort nach ihrer Ankunft in medias res, in die Seile und dazu auf eigenen Wunsch zu einem kurzen Testflug starten: Damit hat mein Edelstahlring endlich seine Feuertaufe hinter sich; man kommt ja zu nichts.

Viel zu kurz war die Zeit mit der Herzdame, musste ich doch gestern arbeiten und sie heute früh wieder in den Zug setzen – aber wir haben das Beste daraus gemacht, und die nächsten Begegnungen bei ihr oder bei mir sind absehbar. Und am kommenden Wochenende geht es schon wieder für einen Geburtstagsbesuch auf die Piste. Immer schneller wird die Fahrt …

Sonntag, 30. Mai 2010

Einwicklungshelfer

Trotz leichter Blessuren schaute am Wochenende wieder einmal eine junge Dame vorbei, um sich Verwicklungen meditativer und anderer Art hinzugeben. In der Praxis zeigte sich dann, dass ihre angeschlagene Schulter die Bondagemöglichkeiten nur unwesentlich einschränkte. So nutzte die Begünstigte weidlich die Gelegenheit, sich im Hogtie sowie anderweitig über längere Zeit gut eingewickelt zu entspannen. Hilfreich war dabei der Umstand, dass sie sich aus meinen Seilen bislang noch nicht zumeist nicht* herauswinden konnte. Anlass zur Beschwerde waren zum Schluss nicht körperliche Grenzen, sondern zeitliche – es war ihr insgesamt zu kurz. Allerdings hatte sie einen Anschlusstermin, was eine Verlängerung verhinderte.

Daneben gab es eine Premiere: Hatte sich die Dame bislang vehement geweigert, sich überhaupt von irgendjemandem fotografieren zu lassen, kam sie nun mit dezidierten Bildideen auf mich zu. So entstanden einige dramatische Fotos mit Hanfseil und Corsage in verschiedenen Posen und kurz darauf eine kleine Shibari-Serie.

Gleich am Anfang galt es das rote Baumwollseil auszuprobieren, dass ich der Dame auf der Boundcon besorgt habe. Auch wenn es ein Material ist, das ich selten einsetze – es hält sehr gut und hat beim spielerischen Einsatz den Vorteil, sehr kuschelig zu sein. Nach dem ersten Test zweigte die Dame gleich zwei Meter ihres neuen Seils ab, die ihren Platz an einem schwarzen Schaf fanden: „Mährlin“ dient künftig als flauschiges Demonstrationsobjekt für Knoten und mehr. Mit praktischem Seilhenkel versehen, durfte das Stoffschaf dann auch gleich mit zum Stammtisch, den die Begünstigte anschließend besuchte.

Anmerkung 31.05.2010: *) Da war ich gestern etwas zu apodiktisch (oder zu müde) – aus der ersten Bondage mit dem Baumwollseil konnte sich die Dame nach etwas Probieren befreien. Ehre, wem Ehre gebührt.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Feste feiern

Foodporn asiatisch mit Erdnüssen …

… Fleisch …

… und noch mehr Gemüse.

Fertig!

Gute UnterhaltungWie erwartet, war die Zusammenkunft anlässlich eines runden Geburtstags eine Fortsetzung des Koch- und Knoten­studios. Die Runde war etwas größer, die Gewichtungen etwas verschoben: Dieses Mal standen kulinarische Genüsse und Gespräche im Vordergrund. Zur praktischen Anwendung von Seilen ergab sich dennoch Gelegenheit. Einziger Nachteil waren die kurzen Nächte des langen Wochenendes, da der Schlaf zugunsten des geistigen Austausches bei geistigen Getränken zurücktreten musste.

Bondage & Co. beschränkten sich jedoch nicht auf die theoretische Auseinandersetzung mit der Materie, waren doch auch eine gewisse Flugschülerin und ihr Partner anwesend. Als kleinen Vorgeschmack auf einen schon länger geplanten Workshop gab es also eine kleine Demonstration an einer begeisterten Freiwilligen, um zu zeigen, dass Ankerpunkte, Hebelverhältnisse und Bewegungsradien eine mindestens ebenso große Rolle spielen wie Knüpftechniken und man mit einem einem Kreuzknoten alleine schon sehr weit kommt, wenn es gilt, die Bewegungsfreiheit von Begünstigten einzuschränken.

Nach vergeblichen Befreiungsversuchen aus Verwicklungen in Monohandschuhtechnik, Hogtie und yogaähnlicher Position begnügte sich die Dame in entspannterer Fesselung und mit als Augenbinde zweckentfremdeten Haarband zu Füßen ihres Partners zu verharren. Der gepflegten Unterhaltung der übrigen Anwesenden tat dies ebensowenig Abbruch wie ihrer Beteiligung daran. Und der Workshop findet demnächst nun wirklich einmal statt.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Von Wochenende zu Wochenende

Keine Atempause seit der Boundcon: Siebenmeilenstiefel und wahlweise eine Zeitmaschine oder die Fähigkeit zur Bilokation wären in Tagen wie diesen sehr hilfreich. Die Bilderstapel sind immer noch nicht abgearbeitet, auch weil normaler Alltag und täglicher Broterwerb ihren Tribut fordern. Zudem musste ich den üblichen Arbeitsanfall in weniger Zeit pressen, um ein verlängertes Wochenende bei der Herzdame verbringen zu können.

Besagte Dame harrte mit angegriffener Gesundheit meiner Ankunft, und so eilte ich mit den Ingredienzien des Heiltrunks im Kofferraum und der Rezeptur im Kopf in wilder Reise durch die Nacht. Das am nächsten Tag gebraute Elixier tat seine Wirkung, und so konnten wir uns angenehmen Dingen zuwenden. Die Zeit dazu war leider etwas knapper als ohnehin befürchtet, musste die Dame im Gegensatz zu mir doch nicht nur arbeiten, sondern auch noch überraschend für eine noch kränkere Kollegin einspringen.

Trotzdem fand sich Gelegenheit zu einigen Knotenvariationen, zumal das Wetter von Aktivitäten unter freiem Himmel eher abschreckte. Nicht nur die letzten Neuerwerbungen bewährten sich, wir testeten auch einige neue und durch diverse Abspannungen stabilisierte Positionen erfolgreich aus. Carpe Diem hin oder her – wir haben uns außerdem ein paar Gedanken darüber gemacht, was die Zukunft bringt, und wie wir sie in die hoffentlich richtige Richtung schubsen können.

Sonntags hieß es schon wieder Abschied nehmen, und ich stürzte mich südwärts und nach zu kurzer Nacht in die aktuelle Arbeitswoche. Das kommende Wochenende ist ebenfalls schon wieder verplant: Eine liebe Freundin feiert einen runden Geburtstag. Da nicht nur sie, sondern auch diverse eingeladene Gäste zum Kreis der Gleichgesinnten gehören, die ich neulich und auf der Boundcon getroffen habe, dürfte sich ein Teil der Gespräche um einschlägige Themen drehen. Sehr wahrscheinlich werden wir wohl irgendwann auch von der Theorie zur Praxis wechseln.

Das Wochenende darauf steht abermals im Zeichen der Seile, denn eine weitere Begünstigte hat sich wegen des dringenden Bedürfnisses nach Entspannung angesagt. Jene Dame hat außerdem Interesse an einem vertieften Workshop in Seil- und Knotenkunde, um auch anderen Verwicklungen zu bereiten. Allerdings steht der Termin dafür noch nicht fest. Derweil fallen drumherum einige zusätzliche Verpflichtungen aus dem normalen Leben an, und der Geburtstag der Herzdame ist dann auch schon wieder fast da.

Kleiner Lichtblick inmitten des Sturms: Die Zeit des Mangels neigt sich zumindest in einem Punkt dem Ende entgegen. Der neue Rechner ist immerhin komplett zusammengeschraubt und mit zwei Betriebssystemen versehen, jetzt fehlen nur noch Programme, Konfiguration und die Übernahme der Daten von dessen in die ewigen Jagdgründe eingegangenen Vorgänger.

Sonntag, 9. Mai 2010

Boundcon im Rückspiegel

Zurück von der Boundcon. Schön und lang war es wieder, obwohl ich den Eindruck hatte, dass diesmal ein paar Aussteller weniger da waren. Dafür gab es einige raumgreifende Monsterstände, leider von Anbietern jenseits meiner Interessen. Aber Latex scheint demnach stark im Kommen zu sein … Wie erwartet, habe ich etliche, wenn auch leider nicht alle erhofften Bekannten getroffen und dazu ein paar unerwartete Begegnungen gehabt. Wider Erwarten habe ich sogar noch mehr Bilder als beim letzten Mal gemacht, obwohl ich viel Zeit dem Fachsimpeln über einschlägige Themen und Fototechnik gewidmet habe.

Unter anderem habe ich ein sehr interessantes Gespräch mit Lew Rubens geführt, dessen von Robert Bishop inspirierten Stil ich sehr schätze – und nebenbei ein grandioses Bild von ihm in Action gemacht; pures Glück weil der im selben Moment ausgelöste Blitz eines anderen Fotografen gegenüber für knackiges Streiflicht gesorgt hat. Außerdem hatte ich selbst Gelegenheit, zu Demonstrationszwecken ein paar Seile in die Hand zu nehmen. An dieser Stelle noch einmal danke an die so enthusiastische wie flexible Begleiterin.

Ansonsten war die BC wie immer eine Verkaufsmesse mit Vorführungen, dementsprechend habe ich auch ein paar kleine Gemeinheiten für den allfälligen Einsatz mitgenommen. Die Shows auf der Bühne und Demonstrationen an den Ständen, die ich gesehen habe, bewegten sich durchgängig auf hohem Niveau. Besonders interessant war die Performance von Dragonrope, der Bondage mit einer Rahmenhandlung um Liebe und Eifersucht im Stil der 30er/40er verbunden hat – ich denke, ich sollte Gabriel doch öfter einmal rauslassen. Ich weiß nicht, ob Gords Anwesenheit mit ein Auslöser war: Diesmal gab es abends auch Ponywagenrennen vor der Halle. *g*

Auffällig, wie viel Jungvolk da war: Da verschiebt sich der Punkt, an dem man seine Neigung entdeckt und sie sich auch auszuleben traut, im Vergleich zu meiner Generation inzwischen doch deutlich nach vorne. Immer wieder sah ich eindrucksvolles und technisch perfektes Shibari, das Rigger beiderlei Geschlechts und höchstens Anfang 20 an ihren Begleitern und Begleiterinnen just for fun gewickelt hatten.

Die messeüblichen Pappnasen gab es natürlich auch, etwa die, die „Nein“ erst im dritten Anlauf verstehen. Und wer als eher kugelförmiger Jungdom mit dem T-Shirt-Spruch „Es gibt keine hässlichen Frauen, es gibt nur zu wenig Bier“ aufläuft und auch ansonsten alle Klischees erfüllt, hat den Schuss noch nicht gehört (Und nein, ich glaube nicht, dass T-Shirt und Auftreten ironisch gemeint waren.).