Sonntag, 9. Mai 2010

Boundcon im Rückspiegel

Zurück von der Boundcon. Schön und lang war es wieder, obwohl ich den Eindruck hatte, dass diesmal ein paar Aussteller weniger da waren. Dafür gab es einige raumgreifende Monsterstände, leider von Anbietern jenseits meiner Interessen. Aber Latex scheint demnach stark im Kommen zu sein … Wie erwartet, habe ich etliche, wenn auch leider nicht alle erhofften Bekannten getroffen und dazu ein paar unerwartete Begegnungen gehabt. Wider Erwarten habe ich sogar noch mehr Bilder als beim letzten Mal gemacht, obwohl ich viel Zeit dem Fachsimpeln über einschlägige Themen und Fototechnik gewidmet habe.

Unter anderem habe ich ein sehr interessantes Gespräch mit Lew Rubens geführt, dessen von Robert Bishop inspirierten Stil ich sehr schätze – und nebenbei ein grandioses Bild von ihm in Action gemacht; pures Glück weil der im selben Moment ausgelöste Blitz eines anderen Fotografen gegenüber für knackiges Streiflicht gesorgt hat. Außerdem hatte ich selbst Gelegenheit, zu Demonstrationszwecken ein paar Seile in die Hand zu nehmen. An dieser Stelle noch einmal danke an die so enthusiastische wie flexible Begleiterin.

Ansonsten war die BC wie immer eine Verkaufsmesse mit Vorführungen, dementsprechend habe ich auch ein paar kleine Gemeinheiten für den allfälligen Einsatz mitgenommen. Die Shows auf der Bühne und Demonstrationen an den Ständen, die ich gesehen habe, bewegten sich durchgängig auf hohem Niveau. Besonders interessant war die Performance von Dragonrope, der Bondage mit einer Rahmenhandlung um Liebe und Eifersucht im Stil der 30er/40er verbunden hat – ich denke, ich sollte Gabriel doch öfter einmal rauslassen. Ich weiß nicht, ob Gords Anwesenheit mit ein Auslöser war: Diesmal gab es abends auch Ponywagenrennen vor der Halle. *g*

Auffällig, wie viel Jungvolk da war: Da verschiebt sich der Punkt, an dem man seine Neigung entdeckt und sie sich auch auszuleben traut, im Vergleich zu meiner Generation inzwischen doch deutlich nach vorne. Immer wieder sah ich eindrucksvolles und technisch perfektes Shibari, das Rigger beiderlei Geschlechts und höchstens Anfang 20 an ihren Begleitern und Begleiterinnen just for fun gewickelt hatten.

Die messeüblichen Pappnasen gab es natürlich auch, etwa die, die „Nein“ erst im dritten Anlauf verstehen. Und wer als eher kugelförmiger Jungdom mit dem T-Shirt-Spruch „Es gibt keine hässlichen Frauen, es gibt nur zu wenig Bier“ aufläuft und auch ansonsten alle Klischees erfüllt, hat den Schuss noch nicht gehört (Und nein, ich glaube nicht, dass T-Shirt und Auftreten ironisch gemeint waren.).

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