Montag, 15. Februar 2010

Überraschungen am Wochenende

Die Seile blieben nicht lange aufgewickelt

Schweres Gerät

Es gibt viel zu Verschnüren, packen wir's an.

Interessante Zeiten habe ich in den vergangenen Tagen erlebt: Trotz anhaltender Rückenprobleme war ich vor Fasching, Karneval & Co. geflüchtet, um mich unter Gleichgesinnten zu erholen – leider diesmal ohne charmante Begleiterin. Ausspannen, Faulenzen und von hochprozentigem Treibstoff befeuertes Philosophieren standen auf dem Programm. Etliche Requisiten und die Kamera samt Zubehör hatte ich aber doch dabei, denn eine Dame hatte schon vor einiger Zeit den Wunsch nach schönen Bildern geäußert.

Nach witterungsbedingt langwieriger Anreise und entsprechend später Ankunft ließ sich das Wochenende sehr gut an. Die ausgedehnte Unterhaltung am Tresen inspirierte zum Spielen, und die Dame, die schon die Woche zuvor eingetroffen war, durfte sich der gleichzeitigen Aufmerksamkeit des Gastgebers und meinerseits erfreuen. Die doppelt Begünstigte meinte anschließend, dass der Gastgeber und ich Brüder sein könnten – die gleichen dummen Sprüche und die gleiche Vorliebe für gewisse Gemeinheiten. Auch eine Art von Kompliment.

Der Samstag sollte dann ganz im Zeichen von Bildern stehen. Die Dame hatte dafür eigens ihren selbstgefertigten Monohandschuh mitgebracht und dazu einige Ideen. Kaum hatte ich losgelegt, hob allerdings Murphy, der mir schon in den Wochen zuvor ein treuer Begleiter war, erneut sein Haupt: Ich schaffte es, mit der Kamera hängen zu bleiben und sie fallen zu lassen. Die Kamera hielt es aus, das angesetzte Objektiv leider nicht. Da ich ansonsten nur noch längere Brennweiten dabei hatte, war das ausgedehnte Shooting weitgehend erledigt, bevor es richtig begonnen hatte. Für den Rest der Zeit behalf ich mir mit Detailaufnahmen mit dem Porträt-Tele und der vom Gastgeber geliehenen Kamera, die leider mit meiner Ausrüstung nur begrenzt kompatibel war.

Ein paar Bilder entstanden allerdings doch, da die Dame neugierig auch auf meinen Bondage-Stil war und einige Sessions mit dem Gastgeber zu dokumentieren waren. Neben mehreren Hogtie-Varianten mit und ohne Gemeinheiten durfte die Begünstigte so im Spinnennetz eines mehrfach abgespannten Spreadeagles zappeln und dabei erfahren, dass mit den Zehen verbundene Brustklammern jedes Zucken bestrafen. Schlecht, wenn man dann noch kitzlig ist. Die frisch rund um das Bett angebrachten Ösen bewährten sich auch, als ich anderntags die zur Komplettmumie gewickelte Dame der Vollständigkeit halber noch nach allen Seiten verzurrte.

Wie gewünscht, entstanden außerdem einige „Damsel in Distress“-Bilder. Dabei tastete sich die Dame bewusst an Grenzen, die unangenehme Erlebnisse in der Vergangenheit aufgerichtet hatten. Provozierter Stress, heftige Emotionen, und vielleicht die ersten Schritte, Dämonen aus der Vergangenheit zu vertreiben.

Große Gefühle gab es auch in anderer Hinsicht: Das ganze Wochenende war spürbar, dass es da zwischen zwei Menschen sehr heftig funkte – und kaum war ich heimgekommen, erfuhr ich, dass die beiden Feuer gefangen hatten und es nun gemeinsam versuchen wollen.

P. S.: Meinem Rücken hat das Wochenende gut getan, und meinem Kopf wohl auch. Vielleicht habe ich dank intensiver Gespräche ein paar meiner eigenen Dämonen in ihre Schranken verwiesen und begonnen, Prioritäten neu zu setzen.

1 Kommentar:

Anja Petterson hat gesagt…

Höhö,
schon der Wahnsinn, wie schnell das gehen kann!