Posts mit dem Label Tipps und Tricks werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Tipps und Tricks werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 31. August 2013

Realitätsabgleich

Film und Wirklichkeit haben wenig miteinander gemein. Das gilt nicht nur für explodierende Autos und unverwundbare Helden, sondern auch ganz besonders für Sex. Wer mangels Erfahrung oder wegen wilder Wunschträume versucht, aus Pornos auf die Wirklichkeit im Bett (oder in der Dusche oder auf dem Küchentisch …) zu schließen, kann sich sein Weltbild im Video Porn Sex vs Real Sex: The Differences Explained With Food korrigieren lassen:

Jetzt fehlt nur noch die BDSM-Variante.

Linkschleuder

Während ich kaum zum Bloggen kam, ist die Welt nicht stillgestanden. Um halbwegs wieder auf Stand zu kommen deshalb eine Übersicht über lesenswerte Artikel aus den vergangenen Wochen:

Zu PRISM, Überwachung & Co.

Die gar nicht mehr so fern erscheinende Vision umfassender Überwachung durch staatliche Stellen und Unternehmen: Oversight: Thank you for volunteering, citizen.

Zum Thema Zensur, Begehrlichkeiten, Filterung und Überfilterung:

„Trusted Computing“ ist auch so ein Neusprech-Wort à la Orwell, denn der Anwender kann einem Computer eben nicht mehr trauen. Informationen liefern das Interview „Trusted Computing stimmt Geheimdienste fröhlich“ und ein schon etwas älterer, aber immer noch relevanter Film zu TC:

Nützlicher Helfer: Der Guide to DRM-Free Living listet Bücher, Videos, Musik und Software ohne Einschränkungen durch „Digital Rights Management“, das aus Nutzersicht eigentlich „Digital Restriction Management“ (vulgo „Kapierschutz“ *veg*) heißen müsste, und gibt zusätzlich einen Überblick über Anbieter, die ihre Kunden am stärksten gängeln.

Elmore Leonard ist am 20. August gestorben. Ein Anlass, seine Tipps für Autoren noch einmal ins Gedächtnis zu rufen: Easy on the Adverbs, Exclamation Points and Especially Hooptedoodle

Dienstag, 16. Juli 2013

Es wird gerade nicht besser

Seit dem letzten Mal bin ich noch nicht viel weiter mit den schönen Dingen gekommen. Dafür komme ich kaum noch der Realität nach.

Zu PRISM und Tempora gibt es inzwischen Details, exemplarisch: How Microsoft handed the NSA access to encrypted messages (deutsche Zusammenfassung).

Aber als braver Bürger hat man ja nichts zu befürchten. Buttle, Tuttle – egal:

Soll tatsächlich die Schere im Kopf das Handeln online und offline bestimmen? Jens Scholz weist darauf hin, dass Datensouveränität die bessere Alternative zum Kuschen ist.

Dass die Begründungen zur Rechtfertigung der digitalen Schleppnetzfahndung lächerlich sind – geschenkt. Dass das präventive Abgreifen und Rastern weitestgehend sinnlos ist, ist ebenfalls keine überraschend neue Erkenntnis, dennoch fordern die üblichen Verdächtigen mehr Überwachung unter anderem Namen. Sicherheit als „Supergrundrecht“ ist ja auch ein tolles Totschlagargment. Der Zweck heiligt nicht die Mittel, und derartig peinlich-durchsichtige Nummern erst recht nicht. Als Merksätze:

„They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safety deserve neither liberty nor safety.“
Benjamin Franklin

„It is seldom that liberty of any kind is lost all at once.“
David Hume

„F × S = k (The product of Freedom and Security is a constant.)
Niven’s 4th Law

An anderen Fronten sieht es nicht rosiger aus: Hardware kommt ab Werk mit Hintertüren. Neelie Kroes will keine Netzneutralität sichern, sondern bereitet deren Beerdigung vor – sozusagen die Schrödinger-Variante der Netzneutralität. Und Netzsperren sind immer noch nicht tot, nur die Begründung wechselt.

Ach ja: Die Liste jugendgefährdender Medien bleibt geheim – natürlich zu unserem eigenen Schutz.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Touch and go

Gerade zu viel zu tun und zu wenig Zeit, deshalb nur ein paar Lesetipps auf die Schnelle:

Falls es seit dem letzten Mal schon in Vergessenheit geraten sollte, zugleich als Update: PRISM, Tempora und Co. – was bisher geschah (Heise).

Suzanne Moore bringt das grundsätzliche Problem in ihrem Guardian-Kommentar When states monitored their citizens we used to call them authoritarian. Now we think this is what keeps us safe auf den Punkt:

„When did you surrender your freedom to communicate, something that was yours and yours alone, whether an email to a lover or a picture of your child? Ask yourself, do you feel safer now you know that you have no secrets? Now, the intimacies that are of no import to anyone but you have been subject to virtual extraordinary rendition. Because, fundamentally, your government does not trust you. Why therefore should you trust it?“

Deutsche Variante dazu bei der ennomane, mit erweitertem Fokus: #Prism – ein paar Lebenslügen.

Da bleibt einem wie Andrew McCarthy nur noch Galgenhumor: PRISM – All your data, in one place (deutsche Version). Ich hätte dann gerne mein Backup von diesem schicken Startup.

Zu einem anderen Ärgernis habe ich ja schon vor längerem mein Unbehagen ausgedrückt. Marco Arment beleuchtet in Lockdown die Hintergründe, warum Google nicht nur den Google Reader eingestampft hat, sondern gleich auch noch die RSS-Variante der Google Alerts: „Google Reader is just the latest casualty of the war that Facebook started, seemingly accidentally: the battle to own everything.“. Wie so viele andere offene Standards im Netz ist RSS antimonopolistisch.

Beide oben umrissenen Probleme sollten jeden eigentlich zu mehr Datensparsamkeit einerseits und Diversifikation hinsichtlich der genutzten Dienste andererseits anregen. Ebenfalls lesenswert in diesem Zusammenhang: Tools For Treason.

Zu Seilen und anderen interessanten und gleichzeitig erfreulichen Sachen hoffentlich demnächst wieder mehr.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Natürlich habe ich etwas zu verbergen

Wer es immer noch nicht glauben will: Das Ziel lautet Totalüberwachung, unabhängig von Land und Ideologie. Und das Beispiel der Türkei zeigt gerade sehr plastisch, wie sich scheinbar harmlose und gedankenlose Äußerungen und Details zu Profilen zusammensetzen und zur Repression nutzen lassen. Wissen ist Macht, heute mehr denn je, wo sich kleinste Wissensfragmente sehr schnell – wenn auch nicht immer korrekt – zu einem großen Ganzen verweben lassen. Deshalb hier ein paar Grundlagen, Hintergründe und Argumente, warum wir alle etwas zu verbergen haben und uns darum kümmern sollten, dass wir nicht zu viel von uns preisgeben:

Food for thought.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Es könnte ja mal einfach sein

Akuter Trollbefall an anderer Stelle. Eigentlich Zeit für drastischere Maßnahmen, aber der Schaden ist schon angerichtet. Erinnert sei an die bereits erwähnten Tipps gegen Trolle. Ich habe schon seit einiger Zeit einen Text über Dummdoms, Sprachverwirrte und andere Verhaltensauffällige in der Szene in der Pipeline. Sollte ich doch mal langsam angehen.

Wil Wheaton hat anlässlich eine Feueralarms eine Beobachtung zu Generationenfragen und Bedrohungsgefühl gemacht, die ich nachvollziehen kann:

„I will share one observation: I’m 40, and I’ve been dealing with this sort of thing my whole life. Fire alarms go off, and most of the time it’s a false alarm. No big deal. But when I looked around at the younger people, the teenagers and the twentysomethings, I saw a real fear in their eyes as they waited to find out what was going on. I heard lots of them talking about the bombing in Boston, and how they were genuinely afraid that there was some kind of bomb or something inside the building. It says something about the different worlds we've grown up in, that my first reaction was ‘not this again’ and theirs was ‘oh shit I hope it’s not a bomb.’“

Refuse to be Terrorized.

Als Ergänzung zu neulich:

Zwei YMMD-Tweets – der eine von Leah (@terrorhase_):

„‚Du schlägst wie ein Mädchen.’

‚Buffy Summers, River Tam oder Natasha Romanoff?’

Der andere von Anna-Siobhan Wilcox:

„Sweet dreams are made of cheese, who am I to diss a Brie. I cheddar the world and the feta cheese, everybody's looking for Stilton.“

(beide via Isabella Donnerhall – *kappelüpf* + *verbeug*)

Montag, 3. Juni 2013

Seil-Empfehlungen per Comic

Einschlägige Spiel- und Spielzeugtipps als Webcomic – schon wegen dieses Konzepts habe ich Oh Joy, Sex Toy (OJST) von Erika Moen bereits seit kurz nach dessen Start auf dem Radar. Ich hatte mir die Vorstellung bislang aufgespart, weil ich dem jungen Projekt ein wenig beim Wachsen zusehen wollte. Das Wachstum fiel aus manchen Gründen dann noch recht spärlich aus. Dennoch ist gerade eine gute Gelegenheit, einmal dort vorbeizuschauen.

Moens Blogger- und Comic-Kollegin Lucy Bellwoods hat die Krankheitsvertretung für die Hauptautorin übernommen und eine unterhaltsame und übersichtliche Einführung in die Seil-Bondage gezeichnet: Anwendungsmöglichkeiten, Seilvarianten, Sicherheitshinweise und ein paar Ideen übersichtlich auf einer Seite, dazu eine ganze Reihe Linktipps zu den angerissenen Themen – ein guter Einstieg für Neugierige.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Mehr Zeugs

Ungewohnte Erfahrung: Reparaturband eignet sich nicht nur zum Einwickeln von Begünstigten, man kann damit tatsächlich auch Dinge reparieren. Gut, wenn man ein wenig davon auf Vorrat hat.

Aus gegebenem Anlass ein paar Hinweise, wie man esoterischen Unfug erkennt, Pseudowissenschaft von Wissenschaft unterscheidet und Sensationsmeldungen auf Plausibilität abklopft:

Hilfreich ist in diesem Zusammenhang die Übersicht über logische Fehlschlüsse.

Sonntag, 28. April 2013

Backe, backe Kuchen

Ich komme alleine ja schon auf abseitige Ideen; richtig unterhaltsam wird es, wenn sich Gleichgesinnte in Forum oder Chat die Bälle zuspielen. So kam beim Austausch von Backrezepten die Rede auf Vanilla Whoopie Pies. Angesichts des „Vanilla“ im Namen war die logische Folgerung, dass die Küchensub solcherart benannte Kuchen zum Ausgleich natürlich nur in Ketten backen darf. Die Länge der Verbindungskette zwischen den Armreifen in Relation zu den Abmessungen des Backblechs ist dann experimentell zu ermitteln. Der prospektiven Begünstigten fiel dazu gleich ein, dass sich die als Füllung gedachte Vanille-Marshmallow-Creme zum Rumglibbern jenseits der Badewanne einsetzen lässt. Als ob es in der Küche nicht schon genug Gelegenheit und Spielkram gäbe …

Damit auch andere etwas davon haben, haben wir sofort eine Reihe von Koch- und Backbüchern projektiert – Slogans: „Rezepte, so einfach, dass man sie mit auf den Rücken gebundenen Händen schafft“ und „Rezepte, so einfach, dass man sie mit verbundenen Augen schafft“. Falls die Versuchsköchin dabei Salz und Zucker verwechselt, könnte das Folgen haben.

Jedenfalls dürfte das bewährte Koch- und Knotenstudio demnächst als Ableger das Back- und Bondage-Studio erhalten – und für die an härteren Sachen interessierte Fraktion die Cocktail- und Ketten-Lounge.

Mittwoch, 17. April 2013

Nachschlag beim Referrer-Spam

Nach einer gewissen Ruhephase machen sich die schon vor einiger Zeit unangenehm aufgefallenen Domains blog-zug.com und blog-connect.com wieder als Referrer-Spammer in meinen Blogstatistiken bemerkbar. Neu dazu gekommen ist die Domain filmhill.com, die versucht, Neugierige zu Angeboten wirkungsloser Wundermittelchen zum Abspecken zu locken. Auch da bin ich nicht der einzige Betroffene. Macht euch nur weiter unbeliebt.

Sonntag, 7. April 2013

Auf die Schnelle

Eine neue Kategorie Zeugs für die Dinge, die sich nebenbei ergeben; Reanimation des Zettelkastens als Behältnis für Kleinkram.

Facepalm zum Auftakt: Ob BDSM-Szene oder Feminismus, es gibt immer ein paar völlig Schmerz- und Merkfreie, die es mühelos schaffen, nicht nur sich selbst komplett lächerlich zu machen, sondern auch Thema und Sache in toto zu desavouieren, weil Außenstehende nur noch das Getröte wahrnehmen und sich ein entsprechendes Bild machen. Die einem in den Sinn kommende Bezeichnung „Kindergarten“ ist eine Beleidigung für diese Institution. Aktuelles Genderia-Beispiel hier und hier, am Schnittpunkt von Gesellschaft, Sexualität und Lebensentwürfen „Die Wiederkehr des Anstandswauwaus als schlecht gekleidete Feministin“ und Kitty Koma zu Political Correctness und sprachlicher Verschleierung. Hilfreich in diesem Zusammenhang sind auch Jens Scholz’ Fünf Tips zum Umgang mit Trollen.

Der Schoß ist fruchtbar noch – die von Rechtsanwalt Marko Dörre anlässlich des Todes von Jess Franco ausgegrabene Indizierungsbegründung könnte auch ein Vierteljahrhundert später noch in einem Antrag stehen, selbst wenn sie damals schon Unfug war:

„Die Wissenschaft hat längst dargelegt, daß es bei Sexualhandlungen des sadomasochistischen Formenkreises um krankhafte deviante und perverse Abbildungen der Sexualität handelt.“

Auch Quatsch lässt sich einordnen, noch besser mit dem neuen Venn Diagram of Irrational Nonsense.

Einen Laphroaig auf Iain Banks, aus so wichtigem wie traurigen Anlass. Geht noch immer nahe. Deshalb noch einen.

Und zu etwas Erfreulicherem: Ich bin vor ein paar Tagen über ein schönes und gerade hier passendes Zitat von Robert Fulghum gestoßen:

„We’re all a little weird. And life is weird. And when we find someone whose weirdness is compatible with ours, we join up with them and fall into mutually satisfying weirdness – and call it love – true love.“

Obiger Ausspruch wird übrigens oft fälschlich Dr.  Seuss zugeschrieben. Von dem stammen dafür ein paar andere Zitate, die sich auch einschlägig Interessierte zu Herzen nehmen sollten:

„I like nonsense, it wakes up the brain cells. Fantasy is a necessary ingredient in living. It’s a way of looking at life through the wrong end of a telescope, which is what I do, and that enables you to laugh at life’s realities.“

und

„If you never did
You should.
These things are fun.
and Fun is good.“

Wie schon erwähnt, gehe ich inzwischen ins Fitnessstudio. Fazit nach den ersten Wochen: Ich schaffe es tatsächlich, regelmäßig hinzugehen. Noch keine Gewichtsabnahme, aber dafür auch keine Rückenschmerzen mehr. Und es lenkt etwas ab.

Tipp am Rande: Teure Massagekerzen lassen sich problemlos durch günstige Haushaltskerzen ersetzen. Man muss dann die Begünstigten nur gut verankern und ggf. die Massage mit geeigneten Hilfsmitteln unterstützen. Es ist eh interessant, dass viele Online-Shops mit entsprechendem Sortiment Massagekerzen und andere Wellness-Artikel meist nicht weit von einschlägigeren Spielsachen anbieten.

Auch wegen der einen oder anderen Anfrage wäre ein Shooting draußen mal wieder angesagt. Allein, es ist immer noch viel zu frisch, selbst wenn sich die Sonne mittlerweile wenigstens ab und zu einmal hinter den Wolken hervor wagt.

Montag, 25. März 2013

Armreifen, jetzt auch rostfrei

Armreifen und Fußkettchen für viele Gelegenheiten

Meine diversen Eisenwaren haben Verstärkung bekommen. Jüngste Neuzugänge sind zwei Paar Clejuso 12A/7, hier ein Exemplar zu Vergleichszwecken mit einer regulären S&W-Fesselkombination (M-1 und M-1900 verbunden) dahinter im Bild. Der Unterschied zu den gängigen vernickelten Hand- und Fußschellen: Das Modell 12 ist aus rostfreiem Stahl und damit auch problemlos am und im Wasser einsetzbar. Das macht die neuen Armreifen nicht nur dusch- und wannentauglich, sondern inspiriert auch zu neuen Fotomotiven. Die Eignung für Nickelallergiker ist ein Bonus.

Das „A“ in der Modellbezeichnung steht für die größere Ausführung, die um dickere Handgelenke ebenso wie um schlanke Fußgelenke passt. Die „7“ steht für die Ausführung mit längerer, siebengliedriger Kette (in diesem Fall ebenfalls aus Edelstahl), die mehr Bewegungsspielraum zulässt und die Fesseln damit länger tragbar macht – und die Begünstigte, die sie umhat, kann auch zu der einen oder anderen Arbeit abgeordnet werden.

Beim Einsatz zu beachten: Die herkömmlichen Clejusos sind deutlich schmaler als Handschellen anderer Hersteller und damit etwas unbequemer. Außerdem lassen sie sich nicht mit einem Standardschlüssel öffnen, sondern nur mit dem hauseigenen Schlüssel, der wiederum nicht in die Handschellen anderer Hersteller passt – bei Spaß und Spiel also an den entsprechenden Ersatzschlüssel denken.

Sonntag, 24. März 2013

Merkbefreiung reloaded

Aus mehreren Gründen hat Kristian Köhntopp, auf den ich vor allem zu netzpolitischen Themen immer wieder gerne verwiesen habe, seine Website und damit viele interessante Artikel aus den vergangenen Jahrzehnten aus dem Netz genommen. Aufgrund der Ursachen für diese Entscheidung möchte ich denjenigen, die letztlich die Auslöser dafür waren, noch einmal ein Exemplar der „einzig echten Merkbefreiung“ überreichen, die Köhntopp am 28. August 1995 in der Newsgroup de.talk.bizarre gepostet hat:


Die nachstehend eindeutig identifizierte Lebensform

Name: ____________________
Vorname: ____________________
Geburtsdatum: __________
Geburtsort: ____________________
Personalausweisnummer: ____________________

ist hiermit für den Zeitraum von

[_] 6 Monaten
[_] 12 Monaten
[_] 24 Monaten
[_] unbefristet

davon befreit, etwas zu merken, d. h. wesentliche
Verhaltensänderungen bei der Interaktion mit denkenden
Wesen zu zeigen. Die Einstufung der o. a. Person
nach dem amtlichen Index für Merkbefreiungen liegt bei
dem Äquivalent von

[_] einem Mensaessen vom Vortag
[_] drei Hartkeksen in löslichem Kaffee
[_] einer Kiste Schwarzbrot in Dosen
[_] einem Quadratmeterstück Torfmoos während einer
sechswöchigen Sommerdürre
[_] einem Container erodiertem
Sandstein (Streusandqualität)

Die ausgesprochene Merkbefreiung erlischt
mit dem Ablauf des

[_] __.__.19__
[_] __.__.20__
[_] der vollständigen Erosion der körperlichen
Bestandteile der o. a. Lebensform

und gilt, sofern die o. a. Lebensform durch das
nachstehende Kennzeichen als merkbefreit zu
identifizieren ist:

[_] eine rote Plastiknase
[_] olives Stoffstück mit weißem Rand,
auf der Schulter zu tragen
[_] die Lebensform ist durch den Gesichtsausdruck
zweifelsfrei als unbefristet merkbefreit
zu erkennen.

Die o. a. Lebensform ist durch den Erwerb dieses
Merkbefreiungsscheins automatisch für die
folgenden Tätigkeiten qualifiziert:

[_] Markierungshütchen bei Abmarkierungsarbeiten
auf Bundesautobahnen
[_] Garderobenständer und Regenschirmständer in
Restaurants bis zu, aber nicht eingeschlossen,
3 Sterne
[_] Regelstab in Schwerwasserreaktoren
[_] Markierungsstab für das Fahrwasser im
Nationalpark Wattenmeer
[_] Landschaftsmerkmal/Orientierungshilfe in
der Wüste Gobi

Die Merkbefreiung für die o. a. Lebensform wurde
in einem öffentlichen Merkbefreiungsverfahren
ausgesprochen und ist nach Ablauf der Einspruchsfrist
von 17 Sekunden rechtskräftig.

Datum Unterschrift Dienstsiegel

 

Stirnabdruck des Merkbefreiten

 

Diese Merkfreiung wurde elektronisch erstellt und ist
deswegen nicht unterschrieben.


Danke für den Fisch.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Egal – es wird gekauft

Immer wenn man denkt, dümmer geht’s nimmer, kommt prompt jemand und tritt den Gegenbeweis an. Ist schon der Erfolg von „Fifty Shades of Grey“ allenfalls nach dem „Millionen Fliegen können nicht irren“-Prinzip zu begreifen, ist längst die nächste Stufe gezündet. Nein, nicht die angedrohte Verfilmung, egal welche Schauspieler sich darin blamieren dürfen. Ich meine das einschlägige Merchandising – Sexspielzeug mit dem aufgedruckten Buchtitel und dem Plazet der ja qua Fanbase ausgewiesenen Fachfrau (*irrekicher*).

Ein schneller Blick in „The Official Pleasure Collection“, egal ob da oder dort, zeigt, dass das Zeug durchaus zum Buch passt und ebenso auf die Ahnungslosigkeit der Kundschaft setzt. Da gibt es etwa unter dem szenig-dominanten Namen You.Are.Mine. „Handschellen aus Metall“ (Sic! Aus was denn sonst, aus Zucker?). Und natürlich sind das wieder die gruseligen und gefährlichen Blechschellchen zu einem Preis, zu dem es längst vernünftige Handschellen gibt. Man darf ja anscheinend schon dankbar sein, dass keine Kabelbinder „approved by E. L. James“ im Sortiment sind.

Der Rest ist ähnlich: Für ein wenig Silber-Schwarz-Optik und ein gelegentliches Stoffsäckchen mit Werbeaufdruck darf der Käufer (oder vermutlich eher die Käuferin) noch mehr Geld für Ware von bisweilen fragwürdiger Qualität hinblättern, als es beim branchenüblichen Perversenzuschlag ohnehin der Fall ist. Schönes Beispiel ist die Gerte „Sweet Sting“ für knapp 40 Euro. Eine in Abmessungen und Wirkung vergleichbare Springgerte gibt es im Reitsporthandel schon für einen knappen Fünfer. 50SOG ist nun mal für echte Masochisten, und Barnum hatte recht.

Dienstag, 22. Januar 2013

Nerviger Referrer-Spam

Schon seit den Anfängen dieses Blogs taucht in den Zugriffsstatistiken immer wieder Referrer-Spam auf, der mich anscheinend verlocken soll, nachzugucken, wer mich denn da freundlicherweise (*hust*) verlinkt hat. Neben den üblichen Verdächtigen vom Händler für gefälschte Potenzpillen bis zum Cracker, der Besuchern seiner Seite Malware unterschieben will, fallen mir in letzter Zeit die beiden Domains blog-zug.com und (seit kurzem) blog-connect.com auf, beide vom selben Verantwortlichen. Ich habe mit beiden Angeboten nichts zu tun, angesichts meiner Themen halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass das dortige Publikum tatsächlich auf mich verlinkt – aber beide Domains erscheinen hartnäckig in meinen Übersichten.

Eine kurze Webrecherche zeigt einige Seltsamkeiten von öfter mal aufschlagenden merkwürdigen Mails bis hin Zugriffen auf das Blog-Konto. Und mit meiner Meinung, dass da wohl nicht alles ganz koscher sein kann, stehe ich nicht allein auf weiter Flur:

Spammers begone!

Donnerstag, 29. November 2012

Ich liebe den Geruch von Hanf am Morgen

Und ich bin offenbar nicht der einzige, wie Shibari Blues Played for You … mit Rope: The Breakfast of Champions beweist. Dabei zeigt sich, dass Frühsport mit Seilen nicht nur hungrig macht, sondern auch, dass Begünstigte zum Frühstück gar nicht erst ausgewickelt müssen. Bonus: Suspension über dem Esstisch schafft Platz für eine größere Runde.

Montag, 26. November 2012

Praktischer Helfer

Leatherman Raptor geöffnet – Quelle: Leatherman

Leatherman Raptor zusammengeklappt – Quelle: Leatherman

Wer als Bondager Begünstigte einwickelt, sollte immer ein Schneidwerkzeug parat haben, sei es, weil man im Notfall sein Gegenüber schnell, aber sicher aus den Seilen holen muss, sei es, weil man es am Ende einer Session mühelos und ohne Verletzungsrisiko aus gut haftenden Materialien wie Folie und Klebeband schälen will. Die unterschiedlichen Anforderungen der eingesetzten Fesselmaterialien erfordern dabei unterschiedliche Schnittarten, Klingenformen und Hebel. Entsprechend häuft sich bei engagierteren Akteuren mit der Zeit ein Sammelsurium an Werkzeugen an, von Messern mit glattem und Wellenschliff über Foliencutter bis zu Arbeitsscheren und Seitenschneidern. Das ist im Köfferchen noch ganz transportabel, doch wer das alles bei Party und Performance am Mann oder an der Frau haben will, scheppert entweder beim Laufen oder sollte sich einen Gerätegürtel à la Batman zulegen.

Eine praktische Alternative dazu hat demnächst Leatherman im Angebot: Das eigentlich für Rettungsdienste entwickelte Raptor Tool vereint die wichtigsten Werkzeuge, die Bondager und BDSMer benötigen, wenn es ans Öffnen fester Fesseln geht. Der Ventilschlüssel für Sauerstoffflaschen ist dabei vermutlich verzichtbar. Doch die stabile Schere mit abgerundeten Spitzen macht mit Seil, Leder und auch Stoff kurzen Prozess, der Gurtschneider öffnet Folie und Tape gleichermaßen schnell, und der Ringschneider beißt sich im Zweifelsfall auch durch dünnere Ketten. Das Ganze lässt sich Leatherman-typisch zu einem kompakten Päckchen zusammenfalten und in der Jacken- oder Hosentasche verstauen oder an den Gürtel klipsen. Einziges Problem ist die Lieferbarkeit – die Markteinführung ist für Mai 2013 angekündigt. Und ach ja: Billig dürfte das Teil nicht werden; aber dafür spricht es das Spielkind im Perversen an.

Disclosure: Ich habe beim Spielen wie beim Fotografieren seit ewigen Zeiten ein Super Tool in Reichweite, das mir schon oft gute Dienste geleistet hat.

Vermächtnisse bewahren und sichern

Der Mensch ist endlich, und was von ihm bleibt außer biologischen Nachkommen und den Erinnerungen von Freunden und Verwandten, sind seine hinterlassenen Besitztümer. Besonders wenn ein nicht geouteter Anhänger der etwas heftigeren Spielarten stirbt, kann so ein einschlägiger Nachlass problematisch für das Umfeld des Verstorbenen sein. Wohl auch deshalb hat etwa John Willie kurz vor seinem Tod sein persönliches Archiv vernichtet und dabei Massen an unwiederbringlichen Negativen und Originalen in Rauch aufgehen lassen. Nun will nicht jeder alle Spuren dessen vernichten, was einen großen Teil des eigenen Lebens bestimmt hat, und manchmal kommt der Tod so überraschend, dass dazu keine Zeit bleibt, selbst wenn man es vorhat. Ein wenig Vorbereitung in dieser Hinsicht schadet nicht – Helene hat einige grundlegende Tipps für den Fall der Fälle.

Zunehmend wichtiger wird dabei auch das Bewahren der virtuellen Vermächtnisse. Ein immer größerer Teil unseres Lebens spielt sich online ab, und die Erinnerungen und Gedanken, Bilder und Briefe sammeln sich nicht mehr in Schuhkartons und alten Kladden, sondern auf Festplatten des eigenen Rechners, in Foren oder Blogs wie diesem. Über Wege, diese persönlichen Erinnerungen zu bewahren, zu sortieren und selektiv zugänglich zu machen, macht sich aktuell Cory Doctorow in „The Internet of the Dead“ Gedanken. Spannendes Thema, lesenswerter Text.

Montag, 22. Oktober 2012

Von wegen abgenudelt

Schon etwas älter, aber gerade erst darüber gestolpert: Das Flying Spaghetti Monster bondage set. Nicht nur für Anhänger des Pastafarianismus* tauglich und unabhängig vom piratigen Kontext eine Anregung, bei Ideen für selbstgebautes und improvisiertes Spielzeug weiter über den Tellerrand zu gucken als bis zum Eingang des nächsten Baumarkts. Albern? Na und? Wer Bondage und BDSM zu ernst nimmt, ist mir eh etwas suspekt.

* Hintergrund zum FSM, auch deutsch

Dienstag, 4. September 2012

Weltraumtaugliche Knoten

Da touristische Ausflüge in den Weltraum – wenn auch zunächst nur in erdnahe Regionen – in greifbare Nähe rücken, kann man sich als Bondager langsam Gedanken machen, wie man seine Begünstigten auf anderen Himmelskörpern und dem Weg dorthin verschnürt. Aus berufenem Munde ist dabei gerade zu erfahren, dass unter Umständen Tradition wichtiger ist als High-Tech: Für die NASA waren nicht Kabelbinder, sondern eine Kombination aus Webleinstek und Kreuzknoten das Mittel der Wahl, um Stromleitungen des Marserkunders „Curiosity“ sicher zu befestigen. Die Grunde waren dabei die selben, die diese Knoten auch beim Fesseln für Lust und Spiele geeignet machen: Diese Knoten haben sich seit Jahrtausenden bewährt, verteilen den Druck des Schnürmittels gleichmäßig, ohne sich fester zu ziehen, halten zuverlässig und lassen sich schnell, einfach und mit geringem Fehlerrisiko binden.