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Sonntag, 9. September 2012

Fliegende Bauten

Interessantes Netzfundstück: Das bei Tumblr gehostete Rope Bomb! ist anscheinend das Projekt einer kleinen Truppe von Shibari- und Suspension-Anhängern, die seit ein paar Monaten Minnesota unsicher machen und ihre Ausflüge im Bild festhalten. Das Rezept – draußen eine stabile Struktur suchen oder ein eigenes Dreibein aufbauen, eine oder mehrere Begünstigte dranhängen, ein paar Bilder schießen – ist einfach, die Ergebnisse unterhaltsam. Angenehm entspannt und improvisiert.

Sonntag, 5. August 2012

Urlaubsvergnügen

Kurz vor dem Sprung auf die Insel melde ich mich noch einmal hier. Die Herzdame hält mich erwartungsgemäß in Atem und bei Laune (und umgekehrt ebenso …), zudem gibt es genug spannende und erholsame Dinge auch jenseits von Seil & Knoten zu tun – was sich in meiner aktuellen Posting-Frequenz niederschlägt. Einschlägiges neben dem Privaten gibt es trotzdem: Heute habe ich Gelegenheit, mit der Herzdame und deren Mitbewohnerin Fotos in einem professionellen Studio – nein, kein Fotostudio – zu machen. Auch wenn ich sonst eher nicht so auf schwarzledernes Ambiente abfahre, dürften sich hier doch einige interessante Perspektiven ergeben. Und der reiche Requisitenfundus soll auch nicht ungenutzt bleiben.

Sonntag, 22. Juli 2012

Arbeit, Müßiggang und Laster

Schöne Farbe, schönes Seil: Shibari mit Hanf in Grün

Klassisch inspiriertes Motiv und viele anregende Details

Wieder daheim, wieder mal einen guten Teil des Wochenendes auf der Autobahn verbracht – aber das war es wert, denn ansonsten waren es unterhaltsame Tage. Das Arbeitstreffen beschränkte sich hinsichtlich der Arbeit auf das Nötigste. Stattdessen stand das reale Kennenlernen bislang nur virtuell Bekannter im Vordergrund, beim Essen und Trinken ebenso wie beim Erkunden der architektonischen, historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten unter sachkundiger Führung. Bei allem Blödeln von den Klischees aus der und über die BDSM-Szene bis hin zur Kuchenflut zugunsten des Herausgebers, die sich zum running gag entwickelte: Die Unterhaltungen zeigten nicht nur gemeinsame Interessen und Ansichten, sondern boten auch wieder einmal ungewohnte Perspektiven auf die Vielfalt der Szene und ihrer Randbereiche und der damit verbundenen Lebensentwürfe.

Wie die Bilder demonstrieren, ergab sich nebenbei Gelegenheit, die Gastgeberin mit ihrem eigenen, eminent anwender- und begünstigtenfreundlichen grünem Hanfseil in unterschiedlichen Variationen einzuwickeln. Dabei blieb es nicht; es kamen auch andere Requisiten für nostalgisch inspirierte Bilder zum Einsatz. Und trotz anfänglicher Bedenken wagten zudem einige andere Anwesende die ersten Schritte in die Seile.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Schönes Making of

Gerade wenig Zeit, aber zwischendrin ein interessantes Video, gedreht während eines Fotoshoots von Dave Naz mit Mei Mara als Begünstigter und Damon Pierce als Rigger:

Mei Mara (2012) from Dave Naz.

*kappelüpf* gen Violet Blue; weitere Making ofs hat Dave Naz in seinem Blog. Als Rigger und Fotograf in Personalunion bin ich im Studio ja meist zu beschäftigt, um auch noch das Werkeln auf dem Weg zum Bild zu filmen, und nur selten ist noch jemand dabei, der Bilder oder Videos vom Bildermachen macht. Am Rande merke ich dabei, dass ich aufpassen muss, mich nicht zu wiederholen.

Dienstag, 5. Juni 2012

Jester, übernehmen Sie

Der Auftrag: Feste feiern. Feste schnüren. Feste fotografieren. Morgen um diese Zeit bin ich wieder mal unterwegs mit mittelgroßem Gepäck, um an einem langen Wochenende einige Dinge unter einen Hut zu bringen. Als erstes steht eine – nicht einschlägige – Party auf dem Programm, da bin ich nicht nur zum Kochen und Mixen eingeplant, sondern muss neben dem Anzug für mich auch einige Kleider für die Herzdame einpacken. Tags darauf ist ein kleiner Workshop angesetzt: Seil- und Knotenkunde sowie optisch ansprechende Verschnürungen für ein paar befreundete Fotografen mit einer gewissen nahestehenden Begünstigten als Modell. Eigene Bilder in- und outdoor in verschiedenen Kulissen und Gewandungen sind ebenfalls angedacht, und ein wenig zweckfrei entspannen wollen wir zwischendrin auch noch, Filmabend und filmreife Verwicklungen inklusive. Bei geschlossenen Fenstern.

Montag, 14. Mai 2012

Boundcon – das war 2012

Echte Schellen: S & W M 110 und M1900, dazu einstellbare Brustklammern

Blechschrott auf der Boundcon

Kurzfassung: Auf der Boundcon gewesen, gut unterhalten, viele Bilder gemacht, eingekauft und nun wieder daheim. Oder etwas ausführlicher: Wie immer war die Boundcon natürlich eine gute Gelegenheit, einschlägig Bekannte zu treffen, die man sonst aufgrund der Entfernung selten real sieht. In der Hinsicht hat die diesjährige Boundcon nicht enttäuscht, die ersten Begegnungen haben sich schon vor dem Eingang ergeben. Einige angekündigte Treffen natürlich, einige erfreuliche Überraschungen, und auch der eine oder die andere, die einem dann doch nicht über den Weg laufen. Die Herzdame war leider ebenfalls wieder arbeitstechnisch verhindert; zum Ablästern und Fachsimpeln waren dafür einige Begünstigte samt Anhang da.

Seil- und knotentechnisch habe ich mir einige neue Ideen holen können, gerade was den Umgang mit ausbruchswilligen Subbies angeht. Zudem macht es Spaß, Riggern zuzusehen, die erkennbar öfter zum Üben kommen als man selbst und die Seile mit einer mühelosen Leichtigkeit wirbeln lassen, die ihren Ursprung in jahrelangem, kontinuierlichen Training hat.

Ganz mit leeren Händen bin ich auch nicht heimgekommen. Bei Cuffsland und Baumwollseil habe ich mich mit einigen größeren Spielzeugen und kleinen Gemeinheiten eingedeckt, die ich schon seit einer Weile auf der Liste hatte: Zum einen Fußkettchen mit elliptischen Schellen – Smith & Wesson Modell 110 und Modell 1900 – für mehr Tragekomfort, damit Begünstigte es nicht zu unbequem haben, wenn sie sich in den Fesseln winden oder sogar arbeiten müssen. Zum anderen regulierbare Klemmen, um es besagten Begünstigten etwas unbequemer zu machen, wenn sie es verdient haben. Oder wenn ich Lust dazu habe.

Trotz des Einfalls der Eisheiligen war die Veranstaltungshalle aufgrund der großen Hitze des Vortags schweißtreibend schwülwarm wie immer. Im Vergleich zu den Vorjahren erschien mir die Messe etwas reduzierter. Zumindest habe ich doch auch einige Aussteller und Performer vermisst, die ich von vergangenen Veranstaltungen in angenehmer Erinnerung habe. Der Publikumsandrang verlief schubweise, und gegen Abend zeigte sich, dass BDSMer und Bondager abseits ihrer spezifischen Vorlieben ganz normal und durchschnittlich sind: Das Pokal-Endspiel Bayern gegen Dortmund lockte offenbar manchen Besucher frühzeitig in Richtung des heimischen Sofas, und auch auf dem einen oder anderen Stand lief die Fußballübertragung statt der eigenen Bondagevideos auf den Monitoren.

Beim gemeinsamen Bummel über die Messe löste ein großer Stand in Resterampen-Optik kollektives Prusten aus. Nicht wegen der Dildos im Grabbelkorb, sondern weil ein anderer Teil des Sortiments ein Zeichen entweder von Dreistigkeit oder von Merkbefreiung im Endstadium war: Ausgerechnet auf einer Bondage-Messe einen ganzen Tisch voll überteuerten Billigst-Blechschrotts zu präsentieren in der Hoffnung, dass Besucher diese Dinger trotz direkter Vergleichsmöglichkeit an den Nachbarständen für echte Handschellen und womöglich sogar für fesseltauglich halten, war nicht nur für mich nahezu unfassbar. Dass das eine Blechschellchen-Modell den Slogan „Serious Bondage Attitude“ auf der Verpackung trug, fiel dann schon unter Realsatire. Andererseits – auch Gerten, die es als Reitsportzubehör für ein Zehntel des hier geforderten Preises zu kaufen gibt, fanden zahlungskräftige Abnehmer. Der Unterschied zwischen Perversenzuschlag und „nicht billig, aber preiswert“ scheint manchen nicht ganz klar zu sein. Und von letzterem gibt es auf der Boundcon auch einiges. Das eine oder andere habe ich mir für die Zukunft mal vorgemerkt, da ist dann allerdings die Herzdame zur Anprobe gefordert.

Ganz nebenbei konnte mich außerdem eine Begünstigte zur Mitarbeit an einem gerade gestarteten Online-Magazin überzeugen.

Sonntag, 22. April 2012

Doppelt sportliche Verschnürungen

Feste Mumie: Komplett-Kokon aus PVC-Tape

Abgespannter Hogtie, in den die Haare integriert sind

Detailansicht des Stress-Hogties

Inspiriert von klassischen Shibari-Aufahmen

Wie schon angemerkt, hatte ich heute Besuch. Mein Gast schreckt vor kaum einer Herausforderung zurück, wir hatten uns vorab per Messenger Ideen zugeworfen, und so durfte sich die Begünstigte einigen anstregenden Bondage-Positionen und -Varianten stellen. Den Anfang machte gleich eine Komplettmumie mit PVC-Klebeband. Für die Statistik: Ich habe auf die Dame genau 60 Meter PVC-Tape appliziert, bis sie von Kopf bis Fuß eingewickelt war. Um Haut und Haar zu schonen, hatte ich der Begünstigten natürlich zuvor eine Schicht Palettenfolie spendiert. Fazit: Die Tape-Mumie sah nicht nur eindrucksvoll aus, die Verpackung verhinderte auch Ausbruchsversuche der zuweilen durchaus zur Krawallsubbie neigenden Dame nachhaltig, sowohl durch die Unnachgiebigkeit des Klebebandes an sich als auch durch Sekundäreffekte wie Wärmestau und eingeschränktes Atemvolumen durch den straff verpackten Brustkorb.

Etwas luftiger, jedoch nicht weniger anspruchsvoll ging es weiter, nachdem ich den Kokon wieder geöffnet hatte. So stand etwa ein ins Hohlkreuz gezurrter Hogtie mit Armen in Reverse-Prayer- bzw. Hammerlock-Position auf dem Programm oder eine Ebi-Variante mit in die Fesselung einbezogenen Brustklammern als Motivationsmittel. Ein Spreadeagle zwischendurch wuchs sich über ein Wortgeplänkel binnen kürzester Zeit zum Spinnennetz aus, ein Ballknebel setzte den Schlusspunkt unter die Diskussion. Auch für mehr auf Ästhetik angelegte, entspanntere Shibari-Bilder hatten wir Gelegenheit. Spaß beim gemeinsamen Knoten, Blödeln und Quatschen hin oder her – am Ende des Tages waren wir jedenfalls beide erschöpft, weil sowohl das Erdulden und Austesten als auch das Schnüren und Ablichten der Bondage-Varianten erheblich sportlicher war, als es die Bilder vielleicht erahnen lassen.

Samstag, 21. April 2012

Erfreuliche Abwechslung

Kurzfristig und unverhofft schwebt morgen die Flugschülerin – da Freifrau wegen Urlaubs – für ein paar mehr oder weniger sportliche Experimente ein. Ich habe den Vorrat an Requisiten geprüft und aufgestockt und bin gespannt, wie nahe sich Idee und Umsetzung kommen werden.

Montag, 16. April 2012

Füllhorn voll Ideen

Besser gut geklaut als schlecht erfunden: Beim Flanieren durchs Web bin ich auf The Geeky Kink Event gestoßen und finde da einige Inspirationen für Belustigungen in kleinerem und größeren Rahmen, etwa für Gesellschaftsspiele wie Shibari Hangman, wo falsch ratende Mitspieler buchstäblich, jedoch nicht terminal aufgeknüpft werden. Manche Tanzveranstaltung könnte durch Ballroom Bondage gewinnen – Begründung des Initiators: „Wenn Tanzen ein Analogon zu Sex ist, warum sollte man dann nicht eine gehörige Dosis BDSM zugeben?“

Außerdem im Programm nicht nur für Rollenspieler interessensnahe Vorträge und Workshops wie Geek & Fandomsexuality oder Roleplay & Fetish Dressing on the Cheap, Quick and Easy sowie eindrucksvolle Requisiten/Spielgeräte wie ein TARDIS Bondage Device oder ein Tentacle Bondage Chair (Squid instead of Squick – SCNR). Zusatzbonus: Ich wurde auf Shibari-Rigger und Fotograf Murphy Blue aufmerksam.

Mittwoch, 11. April 2012

Osterpäckchen

Osterpäckchen mit Körbchen: Ropebunny im Hogtie

Das Osterwetter war eher durchwachsen, und so durfte mein dienstverpflichtetes Ropebunny sich ablegen, statt durchs frische Grün hoppeln zu müssen. Dass dessen Lage dennoch nicht wirklich entspannt war, war angesichts der kurzen Zeit hoffentlich zu verschmerzen, die es so verschnürt im einen oder anderen Hogtie zubringen musste. Ansonsten ergab sich über die Feiertage Gelegenheit zu einer ganzen Reihe von Retro-Fotos nicht einschlägiger Art, befeuert durch die aktuellen Serienvorlieben der Herzdame und ihrer Mitbewohnerin und auch eine passende Location auf dem Weg. Familienbesuche, kulinarische Vergnügungen daheim und anderswo, Cocktails zum Fernsehabend, und schon hat mich der Alltag wieder.

Montag, 2. Januar 2012

Entspannter Auftakt

Das Jahr fängt ja gut an: Mit kurzfristiger Vorwarnung haben einschlägige Bekannte vorbeigeschaut – die Initiatorin hatte wieder einmal Sehnsucht nach Seilen. Und wer wäre ich denn, solche Bitten abzuschlagen? Also verhalf ich der Dame nach dem Begrüßungstee mit ein paar wohlgesetzten Knoten zur Entspannung.

Während sie sich in die Seile fallen ließ, plauderte ich mit ihrem Begleiter über Bondage-Techniken, Bilder und Fachliteratur, nicht ohne gelegentlich bei der abgelegten Begünstigten nach dem Rechten zu sehen. Beim Verschnüren war ich im ersten Anlauf etwas zu lässig, was die Dame prompt zum Aufknibbeln der Knoten nutzte, statt sich der Meditation hinzugeben. Ein kleiner Positionswechsel und die Nutzung strategischer Ankerpunkte haben dies jedoch schnell korrigiert, und ihr blieb nichts anderes mehr übrig als abzuwarten.

So stellte sich der gewünschte Effekt ein, und meine Besucherin fuhr mit freierem Kopf wieder nach Hause. Abgesehen davon plant sie demnächst eine Seilbestellung, und da fällt mir ein, dass ich da auch noch die eine oder andere Farbe auf der Liste habe.

Montag, 5. Dezember 2011

Lichtspiele

Es weihnachtet schon

Lichter zum Advent

Seilwicklungen statt gefiederter Schwingen

Noch kein Weihnachtspäckchen

Am Wochenende hatte ich ein wenig Abwechslung vom vorweihnachtlichen und anderweitigen Chaos – und es war dringend nötig, mal wieder auf andere Gedanken zu kommen. Dazu haben liebe Freunde mit ihrem Besuch tatkräftig beigetragen. Neben entspannter Unterhaltung standen kulinarische Entdeckungsreisen auf dem Programm. Die neue Küche hat sich als recht kommunikationsfördernd erwiesen, das Menü auf jeden Fall zum öfter Nachkochen, und auch der Wein kommt auf die Merkliste. Da meine Besucher einschlägig interessiert sind, haben wir en passant ein paar saisonal angehauchte Bilder improvisiert. Die Lichterkette als fesselnde Dekoration war ein erster Versuch, danach durfte die Begünstigte zum zweiten Advent ihre Eignung als Kerzenhalter (Kerzenhalterin?) beweisen und schließlich unterstützt von rotem Seil wenn nicht die Flügel, so doch die Arme an die Schultern legen.

Montag, 3. Oktober 2011

Günstige Gelegenheit

Nur ein kleiner Ausschnitt der Doppel-Bondage

Der Anlass der letzten Tour war in erster Linie nicht einschlägig: Die Mitbewohnerin der Herzdame hatte Geburtstag, und wir wollten bei der Party dabei sein. Aber wenn alle in die gleiche Richtung denken, kommt man natürlich trotzdem auf Ideen für das eine oder andere Szenario. Die beiden Damen des Hauses hatten schon bei den Vorbereitungen der Feier diskutiert, „Der Tag danach“-Fotos zu machen, bei denen sie metaphorisch und buchstäblich zugleich in den Seilen hängen wollten.

Statt anderntags die Flaschenbatterie und die anderen Cocktailzutaten nach der Party aufzuräumen, ergänzten wir sie also zunächst um einige Details, die auf eine deutlich wildere Feier hindeuteten. Anschließend warfen sich die Hauptdarstellerinnen noch einmal in Schale und verwüsteten Make-up und Frisuren angemessen. Zum darauf folgenden Verpacken hatte ich mir einige Tipps aus den neuen Büchern geholt.

Gut verschnürt posierten die beiden dann mit und ohne Glas auf dem Sofa hinter der aufgebauten Partyruine. Ich scheuchte derweil den dritten Mitbewohner als lebendes Lichtstativ mit Funkblitz in der Hand zum Ausleuchten der Szenerie herum und kam bei der Suche nach den besten Blickwinkeln und Bildkompositionen selbst gehörig ins Schwitzen. Nur bedingt kooperationsbereit war der eine Hauskater, der des Brückenschlags zum Kater wegen auch mit aufs Bild sollte. Man kann ja nicht alles haben; es sind dennoch einige schöne Bilder für die beiden Damen herausgekommen.

Ebenfalls an diesem Wochenende zeigte sich außerdem wieder einmal, dass die Neugier auf interessante Spielarten doch weiter verbreitet ist, als man manchmal glaubt.

Sonntag, 25. September 2011

Eingefangene Träume

Gestern war es soweit, und eine Bekannte konnte ihren durch ein Bild von Lew Rubens inspirierten Wunsch umsetzen. Bis sie allerdings im Zentrum des Traumfängers hing, bedurfte es einiger Vorarbeiten. Für den Reif des Traumfängers wäre ein „Aerial Ring“ ideal gewesen, wie ihn Artisten einsetzen – nur liegt so etwas üblicherweise nicht zuhause herum, und die Anschaffung nur für ein Fotoshooting wäre etwas teuer gewesen. Als günstige Alternative fand sich der Sitzkorb eines Papasan-Sessels aus Rattan, gebraucht gekauft.

Der Außenring musste nun sowohl aus optischen wie aus Stabilitätsgründen komplett mit Seil umfasst werden. Dazu waren einige Stunden Arbeit und 80 Meter Seil nötig. Während die Begünstigte und ihr Freund mit Flechtarbeiten beschäftigt waren, nutzte ich die Gelegenheit, mit der Herzdame ein paar Porträts und einen Vorgriff auf die geplanten Star-Trek-Bondagebilder zu schießen.

Viele Knoten später war der Ring bereit und wurde zunächst um ein wichtiges Anhängsel ergänzt: Mährlin musste natürlich mit auf das Bild, farblich passend eingewickelt. Anschließend flochten ihr Freund und ich die Hauptdarstellerin in den Ring, wobei wir des Effektes wegen blaues Seil benutzten. Der erste Flugversuch zeigte das eine oder andere Problem bei der Lastverteilung, doch im zweiten Anlauf schwebte die Dame wunschgemäß im Reifen. Der Flug dauerte nur lange genug für eine Handvoll Fotos. Dennoch bewiesen nach der Landung deutliche Druckspuren wieder einmal, dass bei Fotos mit und ohne Bondage manches leichter für das Modell aussieht als es ist.

Weil der Ring schon einmal bereit war, bastelten wir danach noch einen Traumfänger für ein paar Fotos mehr: Auch die Herzdame durfte zum kurzen Flug im vertikalen Seilnetz abheben.

Das Abwickeln des Reifens danach ging zum Glück deutlich schneller als das Einwickeln. Dennoch waren wir für eine bilderrelevante Flugzeit von zusammen nur wenigen Minuten insgesamt den ganzen Tag beschäftigt.

Langwierige Flechtarbeiten vorab

So lassen sich 80 Meter Seil unterbringen

Bereit zum Einstieg

Mährlin musste mit an Bord

Traumflug: schwebende Jungfrau mal anders

Freitag, 23. September 2011

Statusmeldung zwischendurch

Auf die Schnelle: Die Mitbewohnerin ließ sich überzeugen und spaßes- und übungshalber in unterschiedlichen Variationen einwickeln, die Herzdame ist wieder auf dem Damm und mit mir unterwegs, und morgen fange ich ein paar Träume nebst Jungfer drumherum ein. In der Zwischenzeit fordert der Alltag seinen Tribut, in dieser Woche zum Glück überwiegend in Form eher positiver Beschäftigungen.

Sonntag, 11. September 2011

Träume einfangen

Mein Hinweis auf den Print Shop von Lew Rubens neulich hat interessante Konsequenzen: Eine Bekannte hat sich durch die Galerie dort geklickt und Gefallen an dem BDSM-Traumfänger mit eingeflochtener Begünstigter gefunden – so sehr, dass sie das Motiv gerne mit sich selbst in der Hauptrolle nachstellen möchte. Einen Ring in passender Größe hat sie bereits ergattert, nun muss ich schauen, dass ich die passenden Knoten hinkriege. Die Fotos mache ich jedenfalls mit Unterstützung, nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch, damit die Dame nur am Haken kreiselt, wenn sie es soll: Da erinnere ich mich noch zu gut daran, um wie viel einfacher zumindest für den Fotografen die Halloween-Bilder mit einem Helfer an der Seite umgesetzt worden wären.

Sonntag, 28. August 2011

Guter Aufhänger

Suspension-Spezialist Lew Rubens, dessen spezifischer Bondage-Stil längst mit „Lewbari“ einen eigenen Namen erhalten hat, bietet einige seiner interessantesten Werke seit kurzem in einem eigenen Print Shop bei Zenfolio an. Die teils im Studio, teils unter freiem Himmel entstandenen Fotos zeigen, dass Rubens nicht nur den Umgang mit Seil, sondern auch mit anderen Materialien wie Folie beherrscht und ein gutes Auge für Bildwirkung, Proportion und Perspektive besitzt. Die Motive lassen sich als großformatige Abzüge, aber auch aufgedruckt auf Mousepads, Tassen und T-Shirts bestellen.

(via VioletBlue)

Mittwoch, 24. August 2011

Fesselnde Fachlektüre

Douglas Kent, Complete Shibari

Gute Anleitungsbücher für Bondage sind dünn gesät, häufig nur auf Umwegen zu bekommen und meist teuer. Geht es um Shibari, gilt dies um so mehr; hinzu kommt die Sprachbarriere, wenn das schöne Kinbaku-Buch ausschließlich in Japanisch zu haben ist. Als ich deshalb vor kurzem über die „Complete Shibari“-Bücher von Douglas Kent (auch Autor von The Better Built Bondage Book) gestolpert bin, habe ich interessehalber gleich einmal bestellt.

Mittlerweile sind die beiden Bände bei mir eingetroffen. Wenn man noch Midoris „The Seductive Art of Japanese Bondage“ vor Augen hat, ist das Auspacken etwas enttäuschend: Complete Shibari Volume 1: Land und Complete Shibari Volume 2: Sky sind nicht ganz so aufwendig aufgemacht und vor allem deutlich kleinformatiger. Beim ersten Durchblättern ändert sich das allerdings. Beide Bücher handeln das Thema „Bondage im japanischen Stil“ auf jeweils 96 Seiten kompakt, aber umfassend und sehr gut illustriert ab. „Land“ beschäftigt sich dabei mit den grundlegenden Techniken, bei dem darauf aufbauenden „Sky“ dreht sich alles um Suspension. In Vorbereitung ist der Band „Stars“, der komplexe Bondage- und Suspension-Typen vorstellt.

Douglas Kent ist Autodidakt in Sachen Shibari und bondagetechnisch eher Pragmatiker denn Vertreter der reinen Lehre. Dies zeigt sich in der Aufmachung der Serie: Von Seilauswahl- und Seilpflege über Knotentechniken und physiologische und mechanische Grundagen bis zu Sicherheitstipps und den Sorgfaltspflichten für Top und Bottom berücksichtigt Kent alle relevanten Details. Die Fesselungen werden in gut ausgeleuchteten und trotz der formatbedingten Größenbeschränkungen übersichtlichen Fotos Schritt für Schritt erklärt. Als Vorteil erweist sich dabei das von Kent benutzte Icon-System für Arbeitsschritte, Komplexität und Risiken, das umfangreiche Erläuterungstexte überflüssig macht.

Mit der „Complete Shibari“-Serie hat Douglas Kent eine Reihe von „Grundkochbüchern“ geschaffen, die Bondage-Einsteigern einen leichten und risikoarmen Weg zum Beherrschen von Shibari-Techniken bereiten. Zugleich können auch erfahrenere Rigger – ich selbst fessele ja in einem Mischstil, der Shibari-Elemente nutzt, ohne dass ich traditionelles Shibari gelernt hätte – sich noch einige Tipps holen.

Kleines Manko: Die Ausführung als Softcover mit Klebeheftung hält bei Kleinauflagen den Preis in vertretbarem Rahmen, ist der Stabilität bei Dauergebrauch jedoch nicht unbedingt zuträglich.

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 1: Land

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 1: Land

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 1: Land

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 2: Sky

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 2: Sky

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 2: Sky

Sonntag, 31. Juli 2011

Willkommene Ablenkung

Erster Versuch

Da kommt noch mehr

Erster Hogtie – und hält

Auch diese Variante hält …

… allen Befreiungsversuchen zum Trotz.

Kompakt geschnürt

Urlaubsreif und reisefertig

Einen Kurzurlaub in meiner Nähe hat eine Bekannte am Wochenende genutzt, um zum ersten Mal Bondage-Erfahrungen zu sammeln. Trotz beiderseits knappen Zeitplans hatten wir am Samstag Gelegenheit für einige interessante Verwicklungen samt fotografischer Dokumentation. Die Dame zeigte sich neugierig und begeisterungsfähig und ließ sich vom Start weg selbst von der sportlichen Herausforderung stressigerer Fesselungen nicht schrecken. Nicht nur beim Posieren als Damsel in Distress, auch bei ernsthaften, gleichwohl erfolglosen Befreiungsversuchen zeigte sie vollen Einsatz: Neben den sofort ausgeprägten Ropemarks bewies anderntags der eine oder andere blaue Fleck ihren Enthusiasmus. Außer Seilen und Ketten in unterschiedlichen Variantionen erlebte sie auch Folie als Bondage-Material. Trotz der aus Termingründen knapp bemessenen Zeitspanne in den Folienwicklungen lernte sie dabei den meditativen Aspekt von Bondage in unerwarteter Tiefe kennen – und auch das Wechselbad der Gefühle, wenn sich der Kokon wieder öffnet.

Sonntag, 15. Mai 2011

Kleine Auszeit: Boundcon 2011

Trotz allem war ich dieses Jahr auf der Boundcon – auch, um mich ein wenig abzulenken. Wie üblich habe ich dabei einige Bekanntschaften aufgefrischt und Leute, denen ich sonst das ganze Jahr nur virtuell begegne, wieder einmal von Angesicht zu Angesicht getroffen. Leider fielen einige Begegnungen aus, weil die Betreffenden entweder überraschend oder mit Ansage nicht auf der Boundcon erschienen. Dafür sind mir unvermutet ein paar andere Bekannte über den Weg gelaufen, und ich habe interessante neue Leute kennengelernt.

Was die Messe selbst angeht: Business as usual, und viele interessante Spielsachen an den Ständen. Beim Rundgang habe ich allerdings gemerkt, dass inzwischen selbst optisch und technisch interessante Neuheiten wie Irish Eights mit vom historischen Original abweichenden separaten Schlössern für jeden Armreif oder Variationen der Orbital Cuffs bzw. Kreuzfesseln eher in die Kategorie „Nice to have“ als die der dringlichen Anschaffungen fallen. Natürlich ist die Boundcon für Bondager wie mich das Äquivalent zum Spielwarenladen für Kinder. Aber mit Rücksicht auf die ohnehin schon erheblichen Spielzeugbestände daheim reicht dort manchmal gucken, auch wenn man sich das eine oder andere Teil für eine eventuelle spätere Bestellung im Hinterkopf behält.

Zu gucken gab es wie gewohnt viel: Sowohl die Vorführungen auf den Bühnen wie manche Demonstration auf den Ständen boten spannende Inszenierungen und die eine oder andere Inspiration zum Nachkochen. Nicht zuletzt nutzten etliche Besucher die Gelegenheit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ihre individuellen Varianten von BDSM und Bondage im größeren Rahmen auszuleben.

Die Auszeit war nur kurz; heute stand wieder Regelung des Nachlasses auf dem Programm, mit Papierkrieg, Sichten, Auflösen und Verteilen des Hausstandes und dergleichen – das wird mich noch eine Weile beschäftigen, nicht nur im Sinne von Arbeit.