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Montag, 15. Februar 2010

Überraschungen am Wochenende

Die Seile blieben nicht lange aufgewickelt

Schweres Gerät

Es gibt viel zu Verschnüren, packen wir's an.

Interessante Zeiten habe ich in den vergangenen Tagen erlebt: Trotz anhaltender Rückenprobleme war ich vor Fasching, Karneval & Co. geflüchtet, um mich unter Gleichgesinnten zu erholen – leider diesmal ohne charmante Begleiterin. Ausspannen, Faulenzen und von hochprozentigem Treibstoff befeuertes Philosophieren standen auf dem Programm. Etliche Requisiten und die Kamera samt Zubehör hatte ich aber doch dabei, denn eine Dame hatte schon vor einiger Zeit den Wunsch nach schönen Bildern geäußert.

Nach witterungsbedingt langwieriger Anreise und entsprechend später Ankunft ließ sich das Wochenende sehr gut an. Die ausgedehnte Unterhaltung am Tresen inspirierte zum Spielen, und die Dame, die schon die Woche zuvor eingetroffen war, durfte sich der gleichzeitigen Aufmerksamkeit des Gastgebers und meinerseits erfreuen. Die doppelt Begünstigte meinte anschließend, dass der Gastgeber und ich Brüder sein könnten – die gleichen dummen Sprüche und die gleiche Vorliebe für gewisse Gemeinheiten. Auch eine Art von Kompliment.

Der Samstag sollte dann ganz im Zeichen von Bildern stehen. Die Dame hatte dafür eigens ihren selbstgefertigten Monohandschuh mitgebracht und dazu einige Ideen. Kaum hatte ich losgelegt, hob allerdings Murphy, der mir schon in den Wochen zuvor ein treuer Begleiter war, erneut sein Haupt: Ich schaffte es, mit der Kamera hängen zu bleiben und sie fallen zu lassen. Die Kamera hielt es aus, das angesetzte Objektiv leider nicht. Da ich ansonsten nur noch längere Brennweiten dabei hatte, war das ausgedehnte Shooting weitgehend erledigt, bevor es richtig begonnen hatte. Für den Rest der Zeit behalf ich mir mit Detailaufnahmen mit dem Porträt-Tele und der vom Gastgeber geliehenen Kamera, die leider mit meiner Ausrüstung nur begrenzt kompatibel war.

Ein paar Bilder entstanden allerdings doch, da die Dame neugierig auch auf meinen Bondage-Stil war und einige Sessions mit dem Gastgeber zu dokumentieren waren. Neben mehreren Hogtie-Varianten mit und ohne Gemeinheiten durfte die Begünstigte so im Spinnennetz eines mehrfach abgespannten Spreadeagles zappeln und dabei erfahren, dass mit den Zehen verbundene Brustklammern jedes Zucken bestrafen. Schlecht, wenn man dann noch kitzlig ist. Die frisch rund um das Bett angebrachten Ösen bewährten sich auch, als ich anderntags die zur Komplettmumie gewickelte Dame der Vollständigkeit halber noch nach allen Seiten verzurrte.

Wie gewünscht, entstanden außerdem einige „Damsel in Distress“-Bilder. Dabei tastete sich die Dame bewusst an Grenzen, die unangenehme Erlebnisse in der Vergangenheit aufgerichtet hatten. Provozierter Stress, heftige Emotionen, und vielleicht die ersten Schritte, Dämonen aus der Vergangenheit zu vertreiben.

Große Gefühle gab es auch in anderer Hinsicht: Das ganze Wochenende war spürbar, dass es da zwischen zwei Menschen sehr heftig funkte – und kaum war ich heimgekommen, erfuhr ich, dass die beiden Feuer gefangen hatten und es nun gemeinsam versuchen wollen.

P. S.: Meinem Rücken hat das Wochenende gut getan, und meinem Kopf wohl auch. Vielleicht habe ich dank intensiver Gespräche ein paar meiner eigenen Dämonen in ihre Schranken verwiesen und begonnen, Prioritäten neu zu setzen.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Leia 2.0

Man kann über die neuen Star-Wars-Filme ja geteilter Meinung sein, oder eher: Nein, sie waren, sind und bleiben furchtbar. Aber immerhin einen Vorteil haben sie aus einschlägiger Perspektive – Prinzessin Leia im Sklavinnenkostüm hat eine würdige Nachfolgerin (oder sollte es heißen Vorläuferin?) erhalten.

Update 05.05.2013: Link angepasst.

Mittwoch, 25. November 2009

Rollenspiel: Eine Session

Wachs als überzeugendes Argument im Rollenspiel

Ein Rollenspiel ist im einschlägigen Kontext eine Gelegenheit, zwanglos (pun intended) neue Ufer zu erkunden. Ich habe ja schon vor einiger Zeit beschrieben, wie sich das in die Praxis umsetzen lässt. Wie das Ganze ablaufen kann, schildert hier eine Begünstigte, auf deren Wunsch ich Gabriel von der Leine gelassen habe:

Ein Einblick in eine spontan entstandene Session: Ich wusste nicht, was genau auf mich zukommt, da ich „Gabriel“ an diesem Abend erst kennen lernen würde, J. wusste nicht genau, wer ich bin. Das ganze hatte ein wenig vom bekannten „Blind Date“ – siehe Engelke/Dietrich, nur nicht so lustig! Doch, auch lustig … Die Grundidee ist durch den Film „Millers Crossing“ entstanden.

Die Gangsterbraut Lo wartet in ihrer Wohnung auf ihren Lover Jason, den Möchtegernhehler. Sie raucht, blättert dabei in einer Modezeitschrift und ärgert sich bereits darüber, das Jason sie wie immer zum billigsten Italiener ausführen wird, den er kennt.

Es klopft, sie ruft „Herein.“ Nichts.

Einen Moment danach klopft es wieder, wieder ruft sie „Herein!“

Nichts geschieht.

Dann klopft es ein drittes Mal.

Genervt steht sie auf. „Was Jason wohl da anschleppt?“, denkt Lo bei sich und schlendert zur Tür, Zigarette in der Linken.

Sie öffnet. Vor ihr steht ein fremder Mann im Anzug, den Hut tief ins Gesicht gezogen.

Mit einem Schlag ist die Tür weit offen, er steht im Zimmer und direkt vor ihr, wirbelt sie herum und presst sie rücklings an sich, eine Hand an ihrer Kehle, mit der anderen ihre Linke mit der Zigarette fest im Griff und weggestreckt.

„Guten Abend“, schnurrt der Eindringling.

„Loslassen!“ keift sie sofort los. „Aber plötzlich! Wie können …“ Sie verstummt, als sie die Hitze der Zigarette an ihrem Gesicht spürt.

Seine Stimme ist leise, direkt an ihrem Ohr: „Ganz ruhig – ich bin gleich wieder fort, wenn ich habe, wofür ich gekommen bin.“

„Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen.“

„Das ist schlecht. Ich habe nur eine einzige Frage: Wo ist es?“

Er wirft die Zigarette in den Aschenbecher und packt sie fester.

„Was immer man Ihnen zahlt … Sie können es auch von mir bekommen.“

„Das wollte ich nicht wissen“

„Ich weiß doch nicht mal, wer sie schickt!“, versucht sie es verzweifelt.

Er packt sie an den Haaren und zieht sie fester zu sich. In seiner Hand blitzt die Klinge eines Messers auf.

„Das ist nicht die Antwort, die ich hören wollte.“ Das Messer legt sich ihr an die Kehle. „Wo ist es?“

„Erst mal muss der Kerl von mir weg“, denkt Lo und sagt, ohne zu überlegen: „Es ist unter dem Bett.“

Sie versucht, ihre Contenance wieder zu erlangen. „Bleiben Sie ruhig. Ich hole es Ihnen sofort.“

Er lacht. „Oh nein.“ Er schubst sie auf das Sofa, und ehe sie sich versieht, ist sie mit Handschellen an die Lehne gefesselt.

Nun kann sie ihn das erste Mal betrachten.

Der Kerl ist erstaunlich ruhig. Selbstbeherrscht steht er in ihrer Wohnung und streicht über die Klinge seines Messers.

„Ich werde nun nachsehen, ob dort unter dem Bett wirklich etwas für mich ist. Wenn nicht … ist das schlecht für Dich.“ Er lächelt mit einer Freundlichkeit zu ihr hinunter, die ihr eine Gänsehaut bereitet.

„Hören Sie,“ beginnt sie, als er sich auf den Weg macht. „Sie kommen hier rein, stellen sich nicht mal vor … Sollten wir das ganze nicht bei einem Drink besprechen?“

Die Messerspitze gleitet ihren Hals entlang. „Erst, wenn ich meinen Auftrag erfüllt habe. Dann – gerne.“

Er geht zum Bett, kramt herum. Natürlich nichts.

„Das war nicht nett.“ Er ist wieder bei ihr, packt sie im Nacken. „Das Spiel hat nur eine Regel. Ich sage etwas, Du tust es. Und wenn Du Ausflüchte suchst oder mich anlügst …“

Er lacht und drückt das Messer an den Hals. „Dreißig Sekunden.“ Er hält es vor ihren Bauch, die Klinge aufwärts gerichtet, die Spitze unter ihrem Rippenbogen. „Fünf Sekunden.“

Er löst die Metallfesseln und zieht sie hoch.

„Sehen wir mal, ob Du verstanden hast. Runter mit dem Kleid!“

Sie sieht ihn entsetzt an. „Hören Sie mal … wie können …“

Die Messerspitze ist an ihrer Kehle. „Du kannst es ausziehen, oder ich kann es herunterschneiden. Deine Entscheidung. Zehn Sekunden. Neun. Acht.“

Sie dreht sich um, bemüht sich um Würde. „Können Sie mir mit dem Reißverschluss helfen?“

„Gerne doch.“ Er öffnet ihn, und sie lässt zögernd das Kleid bis zu den Hüften hinunter.

Sie sieht ihn an. „Wollen Sie das wirklich verantworten?“

„Oh ja! Weiter!“

„Das wird Ihnen noch leid tun!“

Sie wirft das Kleid ab, steht mit ihrer Korsage vor ihm, die Hände in den Hüften, den Kopf trotzig erhoben.

Seine Augen gleiten abschätzend über ihren Körper.

„Hübsch! Sehr hübsch! Hatten wir heute Abend noch etwas vor?“

„Ja, Essen gehen – mit Jason.“

„Ah! DAS muss leider ausfallen. Jason kommt heute nicht.“

„Sie bluffen! In einer halben Stunde ist Jason da, und Gnade ihnen Gott, wenn Sie dann noch hier zugange sind!“

Er schüttelt süffisant lächelnd den Kopf. „Nein. Er hat anderweitigen Besuch bekommen. Von einem Kollegen von mir. Ich habe alle Zeit der Welt. Was nicht heißt, dass ich Lust habe, mich belügen zu lassen.“ Er packt sie an der Kehle. „DANN werde ich wütend!“, erinnert er sie und wirbelt Sie herum.

„Los, zum Bett!“

Sie streckt den Rücken durch und geht ins Schlafzimmer. Er folgt ihr in aller Ruhe, die Hand mit dem Messer hängt entspannt an seiner Seite.

Ihre Chance! Sie sprintet los. Wirft sich aufs Bett, greift unter das Kopfkissen – dort liegt die kleine .32er Colt Automatik, die Jason ihr gegeben hat. Sie zieht die Pistole hervor, rutscht über das Bett und richtet die Pistole auf den Eindringling. Er steht mit gezücktem Messer da, einen Moment innehaltend.

„Fallen lassen!“, ruft Lo aus. Sie ist irritiert. Der Mann hat absolut keine Angst. „Hey! Ich habe eine Waffe und ich werde schießen! Verschwinden Sie!“

Er grinst, springt aufs Bett und ist mit einem weiteren Satz direkt vor ihr.

Sie drückt ab. Die Waffe blockiert. Sie dreht sich um, will weglaufen, da ist er bereits über ihr und wirft sie auf die Matratze.

„Loslassen!“, sagt er mit kühler Stimme. „Lass die Waffe sofort los!“

Die Messerspitze bohrt sich in ihren Hals. Sie öffnet die Hand und lässt die Pistole auf den Boden gleiten.

„Sehr schön. Das nächste Mal ans Entsichern denken!“

Sie faucht, zappelt und bekommt einen Schlag ins Gesicht.

„Ruhig bleiben. Du kennst das Spiel. Ich sage, was gemacht wird. Du tust es. Ich frage, Du antwortest.“ Der Druck der Messerspitze verschwindet.

„Die Korsage aus … jetzt!“

Sie macht sich bebend über die Häkchen am Rücken her, zögerlich, sich fragend, wie sie ihn aufhalten kann.

„Das geht schneller“, ermahnt er sie.

Flink löst sie die letzten Haken und wirft die Korsage vor sich.

Leise gleitet die Klinge über ihren Rücken.

„Hinlegen.“

Sie streckt sie sich auf dem Bett aus. Und doch muss sie sagen: „Lassen sie es. Noch ist es Zeit. Wenn Jason erst da ist …“

„Er wird nicht kommen“, wirft er ein und zieht ein paar Handschellen aus seiner Tasche.

„Natürlich wird er kommen. Sie wollen mir nur Angst einjagen.“

„Husch! Hinlegen!“

Die erste Schelle rastet um ihr linkes Handgelenk ein, dann um den Bettpfosten.

„Jason hatte einen Unfall. Schade um den schönen Wagen.“

Er geht lässig zur anderen Seite des Kopfendes, greift nach ihrem rechten Arm, fixiert ihn ebenso wie den linken.

„Nein“, sagt sie.

„Doch. Er war nicht sehr mitteilsam.“

Der rechte Fuß … der linke …

Er sieht zu ihr hinunter mit fast zärtlichem Blick, in seinen Händen einen schwarzen Schal.

„Was haben Sie vor?“

„Ich werde jetzt meine Frage stellen.“ Er beugt sich herunter zu ihr und bindet ihr den Schal über die Augen. Dann spürt sie wieder die Klinge. Sie kratzt ihren Hals hinunter, stockt an der Brustwarze, drückt sich erst zart, dann schmerzhaft hinein, um dann an den Rippen vorbei hinunterzugleiten.

„Ich frage, Du antwortest.“

„Mistkerl.“

Anstatt drauf einzugehen, fragt er ruhig: „Wo ist es?“

In diesem Augenblick realisiert sie, dass er nicht aufhören wird. Dass er dies zu sehr genießt. Dass sie wirklich sterben könnte.

„Das macht Ihnen wirklich Spaß, nicht wahr?“, fragt sie dumpf.

„Ich liebe meine Arbeit. Ein gut erledigter Job ist doch was Wunderbares.“ Finger drücken sich in ihr Fleisch.

„Mr.“, beginnt sie. „Wie darf ich Sie nennen? Mr.?“

„Gabriel.“

Hände, die grob über ihren Körper streichen, hier und dort verweilen und in ihr Fleisch kneifen.

„Mr. Gabriel, auf dem Schrank ist eine kleine Schmuckschatulle …“

Eine Hand krallt sich in ihre Brust.

„Hehlerware interessiert mich nicht!“

Sie japst.

„Es ist Bargeld drin. Und der Schlüssel zu einem Schließfach.“

Seine Hand stockt auf ihrem Venushügel.

„Schließfach? DAS klingt interessant!“

„Jasons letzte Einnahmen sind drin. Sauberes Geld!“

Sein Gewicht auf einmal über ihrem Körper. Sein Atem auf ihrem Gesicht.

Hastig redet sie weiter: „Genug, um diesen Job sausen zu lassen und in Rente zu gehen.“

Mr. Gabriel lacht. „Genug, um mich vor geprellten Auftraggebern zu verstecken? Nein, ich sagte doch, ich LIEBE meinen Job, und ich habe genug Geld.“

Finger krallen sich in ihr Fleisch.

Sie schreit auf. „Verstehen Sie denn nicht, Mr. Gabriel? Wenn ich es Ihnen gebe, bin ich so gut wie tot!“

„So gut wie? Wieviel Zukunft erhoffst Du Dir denn? Du wirst HEUTE Abend sterben, wenn Du mir nicht die richtige Antwort gibst!“

Eine Hand, die ihre Kehle für einen langen Moment zudrückt.

Sie keucht, hustet. „Bitte, Mr. Gabriel, ich habe doch gar keine Wahl …“

„… außer mir zu sagen, WO. ES. IST!“

Ohrfeigen begleiten die letzten drei Worte.

„Ich kann es doch nicht sagen“, flüstert sie. „nicht, wenn ich nicht zugeben kann, dass es mir wirklich mit Gewalt genommen wurde.“

„Das kann ich arrangieren“, haucht Gabriel. Es raschelt, er bewegt sich im Zimmer. Alles ist ruhig.

Dann plötzlich springt es sie heiß an, erst denkt sie an Wasser – aber es brennt so.

„Das sind wirklich hübsche Kerzen … so schön rot.“, hört Lo seine Stimme, und sie muss an den Dreierkerzenständer denken, der auf ihrem Wohnzimmertisch steht.

Sie jammert, bäumt sich auf, doch die Handschellen halten. Schwer atmend legt sie sich zurück in die Kissen und lauscht nach ihm. Schließlich fragt sie:

„Was ist mit Jason geschehen?“, fragt sie leise. „Müllpresse?“

„Nein, ein Lastwagen. Ganz normaler Autounfall.“

„Ich hätte mir meinen Gefährten wohl besser aussuchen sollen? Aber er gab mir ein Dach über den Kopf. Ernährte mich …“

„Wem gehört die Waffe?“, fragt er.

„Die hatte ich von Jason.“

„Vermutlich nicht sauber?“

„So wie ich Jason kenne, nicht.“, sie zögert. „Was geschieht nun mit mir? Was werden Sie tun? Wenn ich ES Ihnen gebe? Können Sie mich nicht auf einen Stuhl fesseln und mir ein blaues Auge verpassen?“

„Oh, etwas mehr sollte es schon sein.“

Wieder spürt sie die Klinge, dieses mal in ihrem Gesicht.

„Ich habe bereits eine Narbe auf der rechten Wange – reicht die nicht?“

„Ich bin für Symmetrie.“, sagt er leise.

„Bitte nicht so tief … das könnten Sie doch? Wo Sie doch so gut mit dem Messer umgehen?“

„Mm-mm – das sind Verhandlungen nach meinem Geschmack.“

„Und woher soll ich dann wissen, das Sie sich an die Abmachung halten?“, fragt sie laut.

„Das kannst Du nicht.“ Sie hört ihn, fühlt ihn, spürt seinen Mund auf ihrem.

„Keine Angst.“ Er spielt mit ihren Brustwarzen, drückt mal fest zu, schnippt an ihnen. Sie spürt Wachs abblättern.

„Keine Spuren, die lange bleiben. Aber zuerst“, verkündet er, und sie merkt, wie er sich aufsetzt, „werde ich selber auf die Suche gehen. Ich kenne ja die meisten Verstecke. Es ist doch immer der Spülkasten oder der Eisschrank.“ Seine Stimme wird leiser, sie hört ihn in der Wohnung rumoren.

Sie versucht sich an den Handschellen, die Dinger sind bei ihr sonst immer zu groß. Aber er hat seine Arbeit richtig gemacht.

Sie hört ihn hereinkommen und spürt, wie er sich aufs Bett zu ihr setzt.

Eiswürfel klimpern in einem Glas. Der Geruch von Gin in der Luft.

„So“, sagt sie. „Mr. Gabriel hat sich seinen Drink gemacht, bekomme ich denn vielleicht eine Zigarette? Die hab ich mir doch verdient, oder?“

Er lacht. „In Ordnung.“ Er geht ins Wohnzimmer, kommt zurück und etwas Kaltes legt sich auf ihren Bauch. Der Aschenbecher. Sie hört das Zündeln der Flamme, dann spürt sie den Filter an den Lippen. Keine befreiten Hände. Na toll!

Nach und nach reicht er ihr die Zigarette zum dran ziehen, er selber trinkt. Als er ihren Zigarettenrest ausdrückt, sagt er: „Jetzt kann ich wenigstens meinem Auftraggebern sagen, ich hätte eine Zigarette auf Deinem Bauch ausgedrückt.“

Komiker ist er also auch noch?

„So, nun sag mir – wo ist es? Es ist wirklich gut versteckt … aber jetzt ist Schluss.“

Sie japst auf, als bissiger Schmerz auf ihre Brustwarzen trifft. Etwas kneift sie schmerzhaft zusammen. Es sind nicht seine Finger, die streichen immer noch über ihren Körper. Irgendwelche Klemmen. Unvermittelt springt sie Kälte an. Er hat einen Eiswürfel aus seinem Drink gefischt, lässt ihn über ihre Brust gleiten, den Bauch hinunter, tiefer, noch tiefer …

„WO. IST. ES?“

„Aufhören! Bitte aufhören!“, kreischt sie.

„Sicher … so spaßig das auch aussieht, es hinterlässt leider keine Spuren.“

Etwas raschelt, denn kitzelt es auf ihrer Haut. Was es auch ist, er streichelt damit ihren Körper. Und dann … ein leises Pfeifen, etwas klatscht auf ihre rechte Brust, brennender Schmerz durchzuckt sie.

„DAS sieht schon besser aus!“

Kein Betteln und Schimpfen hilft. Schläge prasseln auf ihre Brüste, ihre Oberschenkel, ihre Scham.

„Ich sag es! Wirklich! Ich sag es … aber hören Sie auf!“, kreischt sie.

„Ja?“

„Es ist versteckt wie der Brief bei Dupin!“

„Keine Rätsel mehr! SAG ES!“, grollt er und schlägt nochmals zu.

„Im Schmuckkasten! In dem großen silbernen … zwischen all meinen Modeschmuck, die Silberkette mit dem Lapislazulikreuz!“ Sie stockt, versucht ihren Atem zu beruhigen.

„Drei Mille hat Jason gesagt.“

Mit klopfendem Herzen verfolgt sie die Geräusche in der Wohnung. Was ist, wenn es dort nicht mehr liegt? Was soll sie dann tun?

Aber Gabriel erlöst sie. Ein leises Klimpern, und schwer landet das massive Kreuz auf ihrer Brust.

„Sehr schön. Drei Mille für das Kreuz? Nur das Kreuz vielleicht, und das ist schon billig. Ich denke, die Inschrift auf dem Kreuz ist wertvoller für meinen Auftraggeber. Ich muss mal telefonieren. Wenn die Antwort gut ausfällt, dann können wir beide uns kennenlernen.“

Er entfernt sich wieder und sie versucht sich zu entspannen.

Sie lauscht, hört seine näher kommenden Schritte und verkrampft sich. Was nun wohl noch kommt?

Eine Hand legt sich auf ihren Bauch.

„Glückwunsch. Es ist das richtige! Zeit für einen gemeinsamen Drink.“

Es gluckert, und dann spürt sie abermals seine Lippen auf den ihren.

Martini fließt in ihren Mund.

Sie schluckt, holt Luft. „Danke.“

Zum Hintergrund: Wir hatten nur die grobe Ausgangssituation abgestimmt, und als wer wir auftreten wollten. Ab dem Öffnen der Tür war alles improvisiert. Und ja, das Messer war diesmal echt, die Pistole nicht.

Blick über den Zaun

Leider gerade mal wieder viel zu wenig Zeit, deshalb als kleines Intermezzo: Vom kürzlichen Treffen ein kleiner Bericht aus anderer Perspektive, ein Bericht von der Fortsetzung und das Protokoll eines kleinen Rollenspiels, bei dem ich mal wieder Gabriel von der Leine gelassen habe.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Für ein paar Bilder mehr

Schnappschuss mit Fesseln

Der kleine Ausflug nach Norden hat sich beiderseits gelohnt und zeigte wieder einmal, dass jedes Treffen seine eigene Atmosphäre hat. Bondage stand diesmal nicht im Vordergrund, doch auch dazu ergab sich die Gelegenheit. Dass äußere Einflüsse manchen ursprünglichen Plan umwarfen, hatte im Nachhinein betrachtet sein Gutes: Beim improvisierten Shooting unter beengten Verhältnissen entstanden einige der spannendsten Bilder, die ich in letzter Zeit gemacht habe.

Nach längerer Anfahrt war ich am Nachmittag bei der interessierten Dame eingetroffen. Im Anschluss an das gemeinsame Verfrachten von Ausrüstung und Zubehör ins oberste Stockwerk haben wir uns erst einmal über Kaffee beschnuppert und unsere Vorstellungen diskutiert. Ich habe die Wunsch-Outfits meiner Gastgeberin und weitere potenziell fototaugliche Stücke aus deren Kleiderschrank begutachtet und im Gegenzug die Instrumente gezeigt. Dann schoss ich schon die ersten Probeaufnahmen, während die Dame und ihre Mitbewohnerin ein paar Seile und Armreifen anprobierten. Wenig später ging es dann ernsthaft zur Sache mit einer bunten Mischung aus Portraits, romantischen Bildern und Fotos in Kostümen und Bondage.

Hier entstanden einige Reminiszenzen an „Secretary“ und John Willie mit der Dame im Business-Outfit aus weißer Bluse, kurzem Rock, dunklen Halterlosen und Lackpumps sowie Accessoires von Aktenordner und Hornbrille bis zur Gerte oder sich in Ketten auf dem tiefroten Teppich räkelnd. Klassische Klaw-Motive im Hinterkopf, machte ich auch einige DiD-Bilder mit der Dame in schwarzer Wäsche und weißem Seil. Mit Umdekorieren in der Wohnung, Schminken, Umziehen und Unterhaltung dazwischen war der Tag erst nachts um zwei zu Ende.

Dennoch waren wir am nächsten Morgen schon wieder früh zugange. Das Wetter war so schlecht, dass das geplante Außenshooting ins Wasser fiel, auch wenn wir ein paar geeignete Orte auskundschafteten. Dafür machte ich in der Wohnung jede Menge Aufnahmen der Dame im Asia-Outfit ohne und mit Hanfseil, für ihren Freund ein paar Kajira-Bilder und ein Überraschungsmotiv, dann sowohl verspielte als auch dramatische Fotos, nachdem sich meine Gastgeberin in ein Goth-Outfit mit Plateaustiefeln, Tüllrock und lila Korsett geworfen hatte. Erschöpft vom Marathon am Vortag brachen wir diesmal etwas früher ab.

Am Montag klarte das Wetter endlich etwas auf. Deshalb schlüpfte die Dame ins Mittelalterkleid, ich packte den Fotorucksack um, und wir zogen hinaus in ein benachbartes Grüngebiet. Da hier die Kulisse allerdings wenig berauschend war, fuhren wir kurzentschlossen in den nahegelegenen Schlosspark. Dort entstanden in einer Allee hinter dem Schloss und in einem Waldstück noch einige interessante Bilder, bevor einsetzender Regen und die fortgeschrittene Zeit uns zum Abbruch zwangen.

Fazit des verlängerten Wochenendes: Ein bunt gemischtes Portfolio – die geplante Handvoll Bilder wuchs auf mehr als tausend Stück. Die Dame ist nicht unbedingt Bondage-Fan geworden, dazu spielt sie einschlägig zu sehr in eine andere Richtung. Doch sie ist durchaus interessiert am Thema und freut sich auf eine Fortsetzung. Als Nebeneffekt hat sie einen neuen Blick auf sich selbst gewonnen, das Hadern mit dem eigenen Aussehen etwas entschärft, die Angst vor etwas dramatischerem Make-Up verloren und ist in diese Richtung experimentierfreudiger geworden.

Montag, 21. September 2009

Schöner Tag

Die Sonne schien, ich hatte Zeit, und eine experimentierfreudige Dame auch. Also: Raus in die Natur, mit Kamera, Seil und anderem Zubehör. Wir hatten uns vorgenommen, einige von mir erkundete Orte für Fotos zu nutzen. Was neulich witterungsbedingt nicht geklappt hatte, lief diesmal wunderbar.

Den Anfang machte ein Shooting in einer nicht weit entfernten Burgruine. Einziges Problem hier war der Aufstieg mit Ausrüstung und Requisiten, der mich als untrainierten Schreibtischtäter mal wieder ins Schwitzen und außer Puste brachte. Ansonsten: Grandiose Aussicht, schöne Kulisse, und kein Mensch weit und breit. Also die Dame erst ins Mittelalterhemd geworfen, dann ins Hanfsseil gewickelt und dekorativ laufend, stehend und kniend im Tordurchgang sowie anschließend halb liegend über Mauerreste drapiert. Das passende Tuch hatte ich leider im Auto vergessen, also bekam die Begünstigte ein ökologisch einwandfreies Beißholz aus einem an Ort und Stelle abgesägten und zurechtgeschnitzten Aststück, befestigt mit weiterem Hanfseil.

Ein Aussichtspunkt mit Bank regte uns zu den nächsten Motiven an. Zunächst durfte die Dame auf der Bank Platz nehmen und die Landschaft bewundern. Diverse Seile und ein Ballknebel halfen dabei bei der Konzentration auf die Umgebung. Anschließend kam die klassische Picknickdecke zu Ehren, mit der Begünstigten darauf appetitlich im Hogtie angerichtet. Dabei bestätigt, dass die Dame immer noch kitzlig ist, außerdem dank Selbstauslöser ein paar Mal mit auf dem Bild und in Aktion festgehalten.

Für den Abschluss der Fotoserie auf der Ruine hatte ich den Querbalken in einem der beiden erhaltenen Torbögen ins Auge gefasst. Die Dame nahm die Herausforderung an und gestattete es, sie weitgehend unbekleidet mit über den Kopf ausgestreckten Armen fixiert abzulichten. Schöne Bilder, schönes Lächeln.

Nach einer verspäteten Mittagspause im Eiscafé ging es zum nächsten Ort. Die alte Brücke war eine ideale Kulisse für dramatische „Damsel in Distress“-Fotos. Nach dem Einrichten des Lichts blieb oben auf der Brücke nur wenig Zeit für ein paar Bilder der Dame auf der Flucht (in Ketten, natürlich), bevor uns Regen nach unten in den Brückendurchgang trieb. Hier setzten wir die Serie fort, die Dame durfte abermals vor Bösewichten flüchten, diesmal mit Klebeband verschnürt statt in Ketten geschlossen. Bei diese Gelegenheit kam es zum einzigen Kontakt mit Zivilisten in Form eines Joggers.

Entweder war dieser zu tief in seinem Trainingsrhythmus, oder die alte Regel gilt noch immer: Ab einer gewissen Kameragröße und mit genügend verstreuten Ausrüstungsteilen sieht es nach Arbeit aus, und als sei man mit Fug und Recht am Werk – da will dann keiner stören. Ich glaube jedenfalls nicht, dass meine Abschirmung der Dame, obschon recht nah, das leuchtend rote Klebeband auf schwarzer Kleidung und den gleichfarbigen Tapeknebel wirklich vor neugierigen Blicken verborgen hat.

Letzter offizieller Halt an diesem Tag war die schon länger als potenzielle Kulisse angedachte Höhle. Das zu diesem Zeitpunkt rapide schwindende Tageslicht machte den Blitzeinsatz unabdingbar und sorgte so für eine ganz andere Lichtstimmung als ursprünglich beabsichtigt. Spannende Bilder gab es trotzdem, erst die Begünstigte als wohlverschnürtes Entführungsopfer im Hauptraum der Höhle, dann in hartem Licht Richtung Ausgang hüpfend. Hätte die Zeit nicht gedrängt, und hätte die Dame nicht morgen arbeiten müssen, hätten wir wohl beide fortgesetzt – Ideen gab es genug. Ein andermal dann.

Donnerstag, 10. September 2009

Gefährliche Damen und Damen in Gefahr

Als kleines Update zu den bisherigen Damen in Bedrängnis: Robert A. Maguire war in den 50er und 60er Jahren ein stilbildender Schöpfer von Titelbildern für Pulps und Paperbacks. Bei R. A. Maguire Cover Art ist eine erkleckliche Auswahl seiner Bilder zu sehen. Auch wenn er für seine Femmes fatales auf den Covern von Noir-Romanen berühmt wurde, ist natürlich das eine oder andere einschlägige Motiv darunter.

Dienstag, 8. September 2009

Wochenend statt Sonnenschein

Klassische Pose

Wie befürchtet, ist das Outdoor-Shooting am vergangenen Samstag an den Witterungsbedingungen gescheitert. Zwar hatte es aufgehört zu regnen, und die eine Location war sogar erstaunlich trocken. Die Sonne wagte sich jedoch erst spät am Nachmittag heraus, und so war es draußen einfach zu kalt für ausgedehnte Fotoserien mit einer eher luftig gekleideten Begünstigten. Also griff Plan B, und wir haben stattdessen Bilder im Studio gemacht.

Natürlich war wieder einmal die Zeit zu kurz für alles, dennoch haben wir ein paar sehr interessante Fotos zusammengebracht und uns dabei blendend unterhalten. Die Begünstigte und ihr Mann sind für jeden Unfug zu haben, und so sind ein paar Bilder entstanden, die gängige BDSM-Klischees auf den Arm nehmen. Aufgrund der Erkennbarkeit der Abgebildeten gibt es die an weniger öffentlicher Stelle zu sehen.

Am Abend ging es dann zu einer einschlägigen Party. Ernüchtert von früheren Erfahrungen, war ich positiv überrascht: Erfreuliches Ambiente, gute Musik von Jazz und Swing bis Peter Fox und Iggy Pop, sehr entspannte Gäste, keine auffälligen Glotzer und pfauenradschlagenden Selbstdarsteller, die nur hochoffiziell spielen, wenn auch wirklich alle gucken, dafür quer durch Altersstufen, Spielarten und Geschlechter ein vielfältiger und schillernder Kreis. Leider war ich mangels ausreichend Schlaf in den Nächten zuvor nicht ganz so fit, wie ich wollte – aber der nächste Termin ist schon mal vorgemerkt.

Zwiespältige Gefühle hat bei mir allerdings einer der eingeladenen Künstler hinterlassen. Er hängte seine Begleiterin – halb Spiel, halb Vorführung, so schien es – zu fortgeschrittener Stunde an einen Haken. Technisch sauberes Shibari, schnell durchgeführt. Doch dann begann er die wohlverschnürt baumelnde Dame herumzudrehen und ausgreifend zu schaukeln, direkt neben dem Durchgang von einem Raum zum anderen, während ständig Leute mit brennenden Zigaretten oder Gläsern in den Händen vorbeikamen. Es blieb nicht bei Beinahekollisionen, passiert ist zum Glück nichts. Jeder spielt anders; mir wäre unwohl, ließe ich eine Begünstigte unter solchen Umständen so fliegen.

Freitag, 4. September 2009

Überraschung! Überraschung!

Alles bleibt anders: Heftige Niederschläge drohen das geplante Outdoor-Shooting davon zu spülen, zumal die Hauptbegünstigte eine gewisse Kälteempfindlichkeit signalisiert hat. Wir treffen uns dennoch, entscheiden ad hoc, was wir machen, und verlegen schlimmstenfalls die Veranstaltung nach drinnen. Mal sehen, was aus der Entführungsgeschichte wird.

Derweil kündigt sich eine andere Fotogelegenheit aus einer unerwarteten Ecke an. Eine Dame, der ich schon vor längerer Zeit meine Dienste angetragen habe, hat gestern diesbezüglich angefragt. Angedacht sind unterschiedlichste Motive, nicht nur, doch durchaus auch einschlägiger Art. Ideen haben wir jenseits von Mitternacht noch durchgehechelt, und heute Morgen kamen mir noch ein paar Einfälle, die sich hoffentlich an Ort und Stelle umsetzen lassen. Licht! Schatten! Drama!

Donnerstag, 3. September 2009

Shooting on Location

Wenn alles klappt, werde ich am Wochenende dank eines überraschenden Angebots wieder einmal einschlägige Bilder machen. Geplant sind Fotos in freier Wildbahn, je nach Lust, Laune und Wetterlage an bekannten und unbekannten Orten. Die Beteiligten sind zu mancher Schandtat bereit, einige Ideen haben wir schon gesammelt.

Montag, 20. Juli 2009

Gefesselt im Weltall

Aus gegebenem Anlass möchte ich daran erinnern, dass es auch im Weltraum offensichtlich öfter Gelegenheit gibt, diverse Damen (nicht immer irdischen Ursprungs) zu verschnüren, in Ketten zu legen oder anderweitig in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken. Und das nicht nur zwischen Buchdeckeln, sondern auch auf Kinoleinwand und Fernsehschirm. Die bekanntesten Beispiele dürften heute Barbarella und Prinzessin Leia sein, zumal letztere jede Menge Fans hat.

Aus dem Stand fallen mir Sigourney Weaver in Alien: Resurrection und Natasha Henstridge in Species II ein, die beide aus sehr guten Gründen gesichert wurden. La cité des enfants perdus hat einige DiD-Szenen, ebenso The Avengers, die genug SF-Elemente aufweisen, um in diese Reihe zu passen.

Eher unbekannt ist Moon Zero Two. Dieser als „erster Weltraum-Western“ beworbene Film von 1969 ist weder besonders spannend noch innovativ. Aber eine Szene zeigt einen interessanten Aspekt der Mode in der Zukunft: Der Held wird zum Gespräch mit dem Oberbösewicht gebeten, der sich gerade mit seinen Begleiterinnen bei einer Partie „Moonopoly“ vergnügt. Deren Abendgarderobe umfasst auch aparte Kombinationen aus Hals- und Armreifen, verbunden durch – relativ lange – Ketten, die die Damen nonchalant tragen.

Daneben gibt es immer wieder entsprechende Momente in Serien von Star Trek über Babylon 5 bis Firefly, und diverse Charaktere sind von treuen Fans in diese Richtung weiterentwickelt worden. Die letzte Grenze ist zumindest in dieser Hinsicht noch nicht erreicht.

Ach ja, den Verschwörungstheoretikern in Sachen Mondlandung sei gesagt: Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. *soifz*

Dienstag, 30. Juni 2009

Für Spielkinder

Unter den unzähligen Flash- und Browserspielen im Netz gibt es selbstverständlich jede Menge mehr oder minder Erotisches und auch manches Einschlägige. Die Bandbreite reicht von zart bis hart: Wer gerne kitzelt, kann bei Ticklemaster eine sich auf den Laken räkelnde Schöne mit der Feder traktieren. Freunde der etwas härteren Gangart dürfen der willigen Sekretärin auf den Hintern hauen. Kleiner Twist hier: Anders als vielfach üblich misst sich die Schlagstärke nicht am Schwung weitausholender Mausbewegungen, sondern an der Geschwindigkeit, die der Spieler beim Tippen erzielt, und an dessen Wortwahl. Je gröber und schmutziger die getippten Worte, desto mehr bekommt es die Sekretärin zu spüren – ein guter Weg, sein englisches Vokabular in diese Richtung zu erweitern. Und damit die beteiligten Damen sich nicht einfach aus dem Staub machen, kann man sie ja vorher gut verschnüren.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Outdoor-Outing

Abt. Dumm gelaufen: Einen Großeinsatz der Polizei löste gestern ein junges Paar aus Dortmund mit fesselnden Fotos aus. Die beiden hatten sich nächtens einen Feldweg am Waldrand für ihre Aufnahmen ausgesucht. Keine besondere Beachtung schenkten sie dabei der knapp 50 Meter weiter verlaufenden A 1 – die Autofahrer, die dort unterwegs waren, jedoch dem sich ihnen bietenden Anblick um so mehr.

Ab 20:40 Uhr gingen deshalb bei der Polizei mehrere Notrufe wegen einer gefesselten nackten Frau mit verbundenen Augen an der Autobahn bei Bergkamen ein. Die setzte daraufhin nicht nur mehrere Streifenwagen, sondern auch einen Hubschrauber in Marsch. Am Tatort angekommen, stellten die Beamten fest, dass die 20jährige Frau mitnichten eine Jungfer in Nöten war, sondern für ihren Freund und das gemeinsame Fotoalbum posierte.

Die Pressemeldung der Polizei Dortmund lobt die Aufmerksamkeit der Autofahrer, enthält aber leider keines der Bilder, die Auslöser der Polizeiaktion waren.

Update 21.05.2009: Wie mir inzwischen zugetragen wurde, sind einige Bilder der Aktion in der Sklavenzentrale zu besichtigen, drei davon derzeit noch öffentlich. Den Titeln und dem Beschreibungstext zufolge war das Ganze wohl in erster Linie als öffentliche Vorführung der Sklavin gedacht, die Tageszeit mit ausreichender Helligkeit ebenso bedacht gewählt wie die Position in unmittelbarer Nähe der Autobahn. Der dabei nicht eingeplante Polizeieinsatz fiel etwas größer aus, weil der Standort im Zuständigkeitsbereich mehrerer Dienststellen lag, die alle von unterschiedlichen Autofahrern alarmiert wurden.

Freitag, 12. Dezember 2008

Bettie Page †

Kurz vor Jahresende noch eine traurige Nachricht: Nach Dave Stevens ist gestern Bettie Page im Alter von 85 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben, nachdem sie nach einer Herzattacke am 2. Dezember in ein Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert worden war. Bettie Page war stilbildend als „Queen of Pin-Up“ und zusammen mit Marilyn Monroe eines der ersten und bekanntesten Playboy-Centerfolds. Zugleich war sie dank Ihrer Arbeit für Irving und Paula Klaw eines der berühmtesten Fetisch-, Bondage- und BDSM-Modelle nicht nur der 50er Jahre, sondern aller Zeiten.

Geboren am 22. April1923 war sie bei ihrem Einstieg eigentlich schon zu alt für eine professionelle Modellkarriere. Doch dies machte ebenso wie ihre Figur und ihr Verhalten den Charme des „Girl Next Door“ aus, das zur kulturellen Ikone wurde. Ob beim Postkarten-Shooting mit Bunny Yeager, beim Posing vor Amateurfotografen oder als Domina oder Damsel in Distress für die Klaws: Ihre Natürlichkeit vor der Kamera und ihr ungezwungener Umgang mit Nacktheit machten sie im prüden Nachkriegs-Amerika zu einer der Wegbereiterinnen der sexuellen Revolution. Ihre unkomplizierte Sicht auf nach zeitgenössischen Maßstäben fragwürdige Vorlieben sorgten auch für einen denkwürdigen Auftritt Pages bei den Kefauver-Hearings, die das Ende des Klaw-Imperiums bedeuteten.

1957 beendete Bettie Page ihre Modellkarriere und verschwand für Jahrzehnte in der Versenkung. In dieser Zeit wandelte sie sich zur wiedergeborenen Christin und verbrachte nach mehreren gescheiterten Ehen und einer Messerattacke auf ihre Vermieterin rund zehn Jahre in der Psychiatrie. Das maßgeblich von Dave Stevens initiierte Bettie-Page-Revival seit Ende der 80er Jahre traf sie völlig unvorbereitet.

In den Folgejahren wurden ihre Website zu einer der meistbesuchten amerikanischen Websites, Herstellung und Verkauf von Bettie-Page-Memorabilia zu einer veritablen Industrie, und ihr Leben zum Thema einer Filmbiografie. Zahlreiche Künstler ließen sich von ihrem Aussehen und den klassischen Posen inspirieren. Vertreterinnen der New Burlesque wie Dita von Teese berufen sich explizit und implizit auf sie als großes Vorbild.

Donnerstag, 4. September 2008

Bondage Operator from Hell

Verärgern des Admins auf eigene Gefahr - Quelle http://sysadminday.com.ru/photos/Via Dark Roasted Blend bin ich auf ein sehr schönes Beispiel gestoßen, warum User ihre Sysadmins nicht zu sehr verärgern sollten. Aber vielleicht war das ja auch Absicht.

Freitag, 20. Juni 2008

Kleine Experimente

Damsel in Distress

In der Hektik der letzten Tage kam ich bisher kaum dazu, die Ergebnisse des letzten Treffens zu sichten. Auch des Anlasses wegen habe ich weniger Bilder als beim ersten Mal gemacht. Dafür habe ich mehr mit dem Licht gespielt, ein paar neue Accessoires getestet und eine kleine Fotostory geschossen. Außerdem sind eine ganze Reihe nicht einschlägiger, aber spannender Bilder entstanden. Wieder viel ausprobiert, viel gelernt, gelacht und ein wenig Kraft geschöpft.

Samstag, 15. März 2008

Superheldin mit Seilproblem

Bei meinem kleinen Streifzug durch die Geschichte der „Damsel in Distress“-Titelbilder habe ich Wonder Woman völlig übersehen – ich habe es nicht so mit Superhelden, und auch nicht mit schlecht gezeichneten Comics. Mein Fehler; den Beweis liefert Superdickery.com mit Suffering Sappho!, sarkastische Kommentare gibt es kostenlos dazu..

Update 01.11.2008: Superdickery.com hat seine Website renoviert, die Bilder mit Wonder Woman in Bondage sind jetzt an dieser Stelle zu finden.

Mittwoch, 12. März 2008

Dave Stevens †

Dave Stevens ist am 10. März im Alter von 52 Jahren an Leukämie gestorben. Der Künstler war mit seinem 1982 erschienenen, 1991 verfilmten Comic Rocketeer maßgeblich am Bettie-Page-Revival der 80er und 90er beteiligt. Er hat damit Bondage ein bisschen näher an den Mainstream gebracht. Viele von Stevens’ Arbeiten fallen in die Kategorien Pin-Up und Good Girl Art.
(via Boing Boing)

Sonntag, 6. Januar 2008

Gabriel kommt

Hier nun der Abschluss meiner kleinen Serie zur Variationsbreite einer Bondage-Position als Ausgangspunkt für ein Spiel. Nach der ungeplanten , der romantischen und der heftigen Session sowie der morgendlichen Überraschung eine weitere Variante:

Wir haben schon den größten Teil des Vormittags angenehm vertrödelt. Meine Partnerin hat neue Wäsche, und ich habe bis jetzt ein paar schöne Bilder von ihr gemacht, Wohlfühlbilder ganz ohne Bondage. Aber irgendwann überkommt einen doch immer die Lust auf Einschlägiges. Nun liegt sie im Spreadeagle auf dem Bett. Ihr rosa Babydoll hebt sich leuchtend vom dunklen Laken ab. Abgeschlossene schwarze Ledermanschetten mit Ketten halten ihre Hand- und Fußgelenke an den Bettpfosten fest. Als wäre sie noch nicht straff genug aufgespannt, ist auch der Kopfharness ihres Panel Gags mit einer Schnur am Bettrahmen befestigt. Eine dicke Augenbinde hüllt sie in Dunkelheit.

Die Situation, die sich entwickelt, verlangt nach etwas härterem Spiel, als ich es in der Jester-Persona normalerweise betreibe. Aber ebenso wie meine Partnerin habe ich Erfahrung mit Rollenspielen. Also wird jetzt jemand anders die Dame besuchen. Jemand, der bei weitem nicht so nett ist.

Zur Einstimmung erzähle ich ihr, dass ich jemandem noch einen Gefallen schulde. Dieser Jemand hat den Gefallen heute eingefordert: Ein paar Stunden mit ihr. Ich betone überdeutlich, dass sie keine Angst haben muss, und lasse durchklingen, dass ich besorgt bin. Ohnehin in Spiellaune, steigt meine Partnerin in das skizzierte Szenario ein, fängt an sich zu wehren und protestiert, soweit ihr Knebel es ihr erlaubt. Bedauernd lehne ich ab, sie loszumachen. Vereinbarung ist Vereinbarung, und so verabschiede ich mich.

Kurz darauf kommt der Andere. Ich habe noch keinen Namen für ihn, orientiere mich bei seinem Auftreten an diversen Filmschurken, wobei mir Frank Booth aus Blue Velvet als erstes im Hinterkopf herumspukt. Der Andere beugt sich zu ihr herab und flüstert in ihr Ohr, was für ein Verhalten er erwartet, und was er auf keinen Fall dulden wird. Er droht nicht mit Strafen. Sein Ton allein macht deutlich, dass Zuwiderhandlungen unerfreuliche Folgen nach sich ziehen. Er lässt seine Hände wandern, schiebt ihre spärliche Kleidung zur Seite. Die ganze Zeit erzählt er, was er jetzt machen könnte, erzählt, dass er am liebsten mit dem Messer arbeitet, lässt die Klinge ganz leicht über ihren Körper tanzen. Dass das Messer keines ist, sieht sie nicht.

Sie ist erregt, aber harrt angespannt auf die nächste Berührung, den nächsten Satz, die gleichermaßen Schrecken und wohlige Schauer auslösen. Die Macht des ausgespielten Szenarios zeigt sich wenig später. Der Andere kündigt an, Elektroden auf ihrem Körper anzubringen. Nach Schilderung der Details reicht ein leichter Fingertipp auf eine Brustwarze, begleitet von einem gezischten „Bssst!“, um eine heftige Reaktion bei ihr auszulösen. Was während der gesamten Session passiert, findet im Kopf statt, intensiver als wenn es real ausgespielt würde.

Dieser Vormittag ist nicht nur ein gutes Stück entfernt von unserer normalen Art zu spielen. Er ist auch die Geburtsstunde von Gabriel. Diesen Namen erhält der hier erstmals erschienene Andere im Nachhinein. Gabriel ist businesslike, no-nonsense. Er mag keinen Widerspruch, nimmt sich was er will und hat kein Problem damit, Schmerzen zuzufügen. Er genießt die Anspannung und selbst Angst seines Gegenübers.

Die Gabriel-Rolle ist mir eher fremd; deshalb schlüpfe ich nicht oft hinein, und nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Gabriel ist bei weitem nicht so ausgeformt wie der Narr. Inzwischen ist diese Persona stärker orientiert an Tom Reagan aus Miller's Crossing und Winston Wolfe aus Pulp Fiction.

Sonntag, 9. September 2007

Damen in Bedrängnis und anderes Augenfutter

Im kulturellen Mainstream und besonders in dessen weniger respektablen Seitenarmen ist die Faszination für Frauen in Fesseln nichts Neues. Vor allem die Pulp-Magazine spielten seit den 20er Jahren mit geheimen und weniger geheimen Gelüsten. So tummelten sich sehr häufig zumeist eher ent- denn verhüllte Damsels in Distress als Kaufanreiz auf den kreischbunten Titelbildern. Zunächst war die „Good Girl Art“ überwiegend gezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg lösten dagegen vor allem bei den Detective Magazines und True Crime Magazines Fotos nach und nach die alten Illustrationen ab. Die Arbeit der Meese Commission bedeutete Mitte der 80er Jahre das Aus für offenherzige Bondage-Fantasien im normalen Zeitschriftenregal.

Glücklicherweise bietet das WWW manche Gelegenheit für eine Zeitreise. Teri Grey hat auf ihrem virtuellen Dachboden einige Kisten voller einschlägiger Titel – Detective Magazines, Men's Adventure Stories und Comics – gesammelt. Babes in Space kümmert sich um Science Fiction und Fantasy, allerdings ist da der Bondage-Bereich bislang eher dünn besetzt. Die Pulp Morgue ist kunterbunt und mit einigen Sackgassen, birgt aber auch Juwelen wie wohlverschnürte Dschungelgirls im Angesicht angriffslustiger Raubkatzen. Unter dem Titel This Babe Is In Trouble besitzt die Vintage Paperback Gallery eine schöne DiD-Sektion. Stray Thoughts hat eine hin und wieder neu bestückte Galerie als Appetizer für sein Angebot. Klein, aber fein präsentiert sich Kate's Library. Durchaus interessant, aber unübersichtlich und werbeverseucht ist Detective-Magazine.com.

Aus dem Dornröschenschlaf erwacht scheint mittlerweile eine nach WWW-Maßstäben altehrwürdige Institution, Comic Book Bondage Cover of the Day: Online seit 1999, extrem umfangreich und auf jeden Fall einen Besuch wert. Ein wenig abseits davon ist auch Beyond the Groovy Age of Horror empfehlenswert, dass sich mit Pulp & Co. und dessen modernen Nachfahren beschäftigt.