Montag, 31. Dezember 2007

Schöne Überraschung

Nach kurzer Sendepause zurück zum Programm, speziell zum Thema mit Variationen. Wiederum ganz anders als in den bisher geschilderten Situationen ist es bei einer dritten Gelegenheit gelaufen.

Ein Nachmittag mitten im Sommer. Wir haben für den Abend Gäste zum Essen eingeladen und beginnen zu kochen. Mittendrin stellen wir fest, dass eine entscheidende Zutat fehlt. Also fahre ich los, das Fehlende zu besorgen. Keine große Sache, allein: Es ist Samstag kurz vor Geschäftsschluss, und anscheinend müssen alle Leute in der Stadt jetzt noch dringend einkaufen. Natürlich ist die wichtige Zutat in den ersten beiden angesteuerten Läden ausverkauft, und im dritten die Schlange vor den Kassen endlos. Die Zeit wird noch nicht wirklich knapp, aber langsam wird die pünktliche Vollendung des Menüs zur sportlichen Herausforderung.

Endlich raus aus dem Laden, rein ins Auto und ab nach Hause. Was als 15-Minuten-Trip geplant war, hat sich zur Expedition mit mehr als einer Dreiviertelstunde Dauer entwickelt. Kaum aus dem Auto, noch eine Hürde – ein Nachbar will ein Schwätzchen halten. Das muss die gute Nachbarschaft wert sein, gibt genug schlechte Nachbarn in der Straße. Kostet aber nochmal runde zehn Minuten. Schließlich schaffe ich es, mich loszueisen und eile ins Haus.

In der Küche herrscht gähnende Leere, und wirklich weiter gediehen sind die Vorbereitungen für das Essen dem Augenschein nach nicht.

Der Grund erschließt sich ein Zimmer weiter. Meine Freundin hat mir eine kleine Überraschung bereitet und liegt im kurzen Kleidchen auf dem Bett, zuverlässig gegen zu frühes Aufstehen gesichert. Sehr zuverlässig sogar. Hand- und Fußgelenke an die Bettpfosten gekettet, dazu Knebel und Augenbinde; bewährt und für sich schon völlig ausreichend. Zusätzlich hat sie aber ihre Hüften mit einem Spanngurt quer über das Bett fixiert. Ein weiterer Spanngurt erklärt ihre ungewöhnliche, halb aufgerichtete Haltung: Er läuft, vom Fußende des Bettes her kommend, unter ihrem Körper zum Kopfende und dort über den oberen Querholm des Bettgestells. Sie liegt straff ausgestreckt mit dem Oberkörper in Schräglage, den Rücken nur von dem schmalen Spanngurt unter ihr gestützt.

Sie merkt, dass ich ins Zimmer gekommen bin und gibt einen fragenden Laut von sich. Natürlich nutze ich die Gelegenheit nach einem Moment stiller Bewunderung aus – ich weiß, wenn ich mich in so einer Situation nicht gentlemanlike benehmen soll.

Das Essen wird jetzt etwas später fertig. Macht nichts. Draußen scheint die Sonne, ein leichter Luftzug streicht von der Terrasse durch die Lamellen der Jalousietüren, und wir genießen den Nachmittag.

Viel schneller als es mir lieb ist, muss ich meine Liebste losbinden. Nicht nur, weil die Gäste bald kommen. Auch und vor allem, weil die von ihr selbst gewählte Position sehr anstrengend ist und sie sie schon erheblich länger aushält, als sie geplant hat. Bis zum Abend ist der Schmerz aus ihren Armen und Beinen gewichen. Als längerfristiges Andenken bleibt ihr dafür tagelang der zwei Zentimeter breite, feuerrote Streifen über die gesamte Länge ihres Rückens erhalten, in dem sich das Muster des Spanngurts eingeprägt hat.

Disclaimer: Ja, ich weiß, dass Bondage ohne Aufsicht und solche nicht abgesprochenen Spiele sehr riskant sind. Wir waren jung (zumindest jünger) und verliebt. Und die Spuren waren eine deutliche Erinnerung daran, was hätte schief gehen können, wäre ich noch länger aufgehalten worden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wowowowowo!
Mutig, die Dame.... alleine ans Bett gefesselt, niemand da... im Warten ziehen sich die Minuten wie Kaugummi. Alles schon erlebt. Welch Erlösung, wenn ER dann im Türrahmen steht!

Anonym hat gesagt…

Respeckt. :-)
Und noch dazu eine schöne Aufmerksamkeit dir gegenüber, nicht wahr?

Abgesehen davon..., der Text hat mir zu lesen echt Spaß gemacht. :-)

~Lieben Gruß~
Nashu