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Donnerstag, 27. Januar 2011

Was dem einen sin Uhl,

ist dem andern sin Nachtigall: Gerade ist in London die Ausstellung In The Naughty Chair des britischen Künstlers Doug Foster zu sehen. Die Werkschau ist nach ihrem zentralem Exponat benannt, einer Installation namens „The Brainwasher“ um einen riemenbestückten Verhörstuhl aus schweren Stahlrohren. Alle Stücke gehören zur „Human Experiments“-Serie des Künstlers, darunter etwa ein wassergefüllter Stahlkasten namens „Breather“. Die Optik der Ausstellung ist dabei bewusst am Look & Feel jener Kliniken orientiert, wie man sie aus Horrorfilmen und Agententhrillern kennt. Das Spiel mit der menschlichen Psyche, das die Besucher als Voyeure und Mitwirkende einbezieht, erinnert Kritiker nicht von ungefähr an Verhörtechniken, Gedankenkontrollexperimente und andere unschöne Dinge aus der rauen Wirklichkeit. Wer allerdings einschlägig interessiert ist und Spiel und Realität zu trennen weiß, findet hier auch einige Anregungen und Material für sein Kopfkino. Es kommt halt immer auf den Kontext an.

Samstag, 30. Oktober 2010

Inspiration für Heimwerker

Wer auf der Suche nach einschlägigem Spielzeug der fesselnden Art im Handel nichts findet, was zu seinen Bedürfnissen, seinem Budget oder beidem passt, überlegt irgendwann, sich sein Bondagezubehör selbst zu bauen. Mehr als nur ein wenig Inspiration liefert A fetish leathercrafters journal (sic!). Christopher, der Betreiber des Blogs, schneidert für Amateure und Profis Lederwaren von der Knebelmaske über Monohandschuh und Zwangsjacke bis zum Sleepsack. Dabei gefallen nicht nur seine reduzierten Designs, er zeigt mit vielen detaillierten Bildern auch häufig den Enstehungsprozess vom ersten Entwurf bis zum fertigen Stück. Die abgebildeten Schnittmuster taugen nicht zum Maßnehmen, aber sie liefern geschickten Bastlern mit Sicherheit eine Menge Ideen. Außerdem hat er eine Galerie bei Deviantart, in der er sich den Themen Fetisch und Bondage gekonnt und häufig karikaturistisch nähert.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Definitionsfrage

Schon etwas älter, aber immer noch passend: Ansichtssache, was „professioneller Fotograf“ bedeutet. Ich hole dann schon mal Netz und Klebeband. *veg*

Sonntag, 9. Mai 2010

Boundcon im Rückspiegel

Zurück von der Boundcon. Schön und lang war es wieder, obwohl ich den Eindruck hatte, dass diesmal ein paar Aussteller weniger da waren. Dafür gab es einige raumgreifende Monsterstände, leider von Anbietern jenseits meiner Interessen. Aber Latex scheint demnach stark im Kommen zu sein … Wie erwartet, habe ich etliche, wenn auch leider nicht alle erhofften Bekannten getroffen und dazu ein paar unerwartete Begegnungen gehabt. Wider Erwarten habe ich sogar noch mehr Bilder als beim letzten Mal gemacht, obwohl ich viel Zeit dem Fachsimpeln über einschlägige Themen und Fototechnik gewidmet habe.

Unter anderem habe ich ein sehr interessantes Gespräch mit Lew Rubens geführt, dessen von Robert Bishop inspirierten Stil ich sehr schätze – und nebenbei ein grandioses Bild von ihm in Action gemacht; pures Glück weil der im selben Moment ausgelöste Blitz eines anderen Fotografen gegenüber für knackiges Streiflicht gesorgt hat. Außerdem hatte ich selbst Gelegenheit, zu Demonstrationszwecken ein paar Seile in die Hand zu nehmen. An dieser Stelle noch einmal danke an die so enthusiastische wie flexible Begleiterin.

Ansonsten war die BC wie immer eine Verkaufsmesse mit Vorführungen, dementsprechend habe ich auch ein paar kleine Gemeinheiten für den allfälligen Einsatz mitgenommen. Die Shows auf der Bühne und Demonstrationen an den Ständen, die ich gesehen habe, bewegten sich durchgängig auf hohem Niveau. Besonders interessant war die Performance von Dragonrope, der Bondage mit einer Rahmenhandlung um Liebe und Eifersucht im Stil der 30er/40er verbunden hat – ich denke, ich sollte Gabriel doch öfter einmal rauslassen. Ich weiß nicht, ob Gords Anwesenheit mit ein Auslöser war: Diesmal gab es abends auch Ponywagenrennen vor der Halle. *g*

Auffällig, wie viel Jungvolk da war: Da verschiebt sich der Punkt, an dem man seine Neigung entdeckt und sie sich auch auszuleben traut, im Vergleich zu meiner Generation inzwischen doch deutlich nach vorne. Immer wieder sah ich eindrucksvolles und technisch perfektes Shibari, das Rigger beiderlei Geschlechts und höchstens Anfang 20 an ihren Begleitern und Begleiterinnen just for fun gewickelt hatten.

Die messeüblichen Pappnasen gab es natürlich auch, etwa die, die „Nein“ erst im dritten Anlauf verstehen. Und wer als eher kugelförmiger Jungdom mit dem T-Shirt-Spruch „Es gibt keine hässlichen Frauen, es gibt nur zu wenig Bier“ aufläuft und auch ansonsten alle Klischees erfüllt, hat den Schuss noch nicht gehört (Und nein, ich glaube nicht, dass T-Shirt und Auftreten ironisch gemeint waren.).

Freitag, 7. Mai 2010

Up, up and away

Es ist mal wieder Boundcon, und so mache ich mich auf, um ein wenig einzukaufen und ein oder zwei Fotos zu machen. Leider haben doch einige interessante Personen – auch unter den üblichen Verdächtigen – abgesagt, und bei dem einen oder anderen ist noch nicht entschieden, ob es klappt. Dennoch dürfte es interessant werden, und ich werde wohl einige alte Bekannte mal wieder sehen.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Devianz und Gefahr

Als Reaktion auf Stephenie Meyers puritanische Verwässerung des Vampir-Mythos in ihrer Twilight-Serie widmet sich Hans Schmid in Telepolis dem französischen Gore-, Exploitation- und Sexfilmer Jean Rollin. In der dreiteiligen Artikelserie „Vampire müssen nackt sein“, „Piraten, Dämonen und zitternde Pornographen“ und „Gruselsex und Umweltschutz im Filmmuseum“ beleuchtet er Hintergründe, Motive und Rezeption der an Sex, Gewalt und Tod ebenso wie an surrealistischen Elementen reichen Filme.

Rollin drehte seine Werke in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts meist unter widrigsten Bedingungen und mit minimalem Budget. Dabei hatte er ständig gegen Vorgaben seiner Geldgeber, vor allem aber gegen Zensurvorschriften zu kämpfen: Auch wenn lesbische Vampirdamen und SM-Szenen in dieser Zeit den Umsatz an der Kinokasse ankurbelten, gar zu explizit, zu sehr vom Regelkanon des Genres abweichend und Sehgewohnheiten und Erwartungshaltung des Publikums zuwiderlaufend sollte oder durfte es dann doch nicht sein. Auch im Vergleich mit den Problemen, die die britischen Hammer Studios bei ihren Filmen hatten, offenbart sich eine der 68-er-Bewegung zum Trotz (oder gerade deswegen) konservativ-prüde öffentliche Moral, nicht ohne Skurrilitäten hinsichtlich der Elemente, die als für Sitte, Anstand und öffentlichen Frieden bedrohlich empfunden wurden:

In Rollins Requiem pour un vampire wird eine der beiden Heldinnen von der anderen ausgepeitscht. Zur Sicherheit wurde die Szene zweifach gedreht: einmal ist das Folteropfer nackt, einmal trägt es Unterwäsche. Die Version mit der Unterwäsche war für den Fall gedacht, dass die andere verboten werden sollte.

Solche Alternativ-Sequenzen, die jemand wie Jess Franco andauernd drehte, sind eines der merkwürdigsten Phänomene im Exploitation-Kino der frühen 1970er: Auspeitschen war okay, aber bitte mit Slip und BH.

Wesentlich furchterregender als die heute oft unfreiwillig komisch wirkenden Horrorfilme ist übrigens ein anderer aktueller TP-Artikel: „Antisoziales Verhalten oder: Wie man Angst schürt und Kontrolle forciert“ blickt zurück auf die inzwischen über zehnjährige Praxis der „Anti-Social Behaviour Orders“, mit denen englische Behörden „abweichendes“ und „störendes“ Verhalten jeder Art bestrafen können, und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Konsequenzen von wachsender gefühlter Unsicherheit über Blockwartdenken bis zur ständigen Selbstzensur des Einzelnen.

Freitag, 25. Dezember 2009

Weihnachtslied

Sie können es immer noch: Blondie mit We Three Kings.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Bastelstunde I

Zum einen bietet ein bekanntes Mitnahme-Möbelhaus immer wieder praktische Artikel zum Einsatz bei Spaß und Spiel an. Zum anderen sind seine Produkte und der diese umgebende Lebensstil zur kulturellen Chiffre und Ikone geworden. Eine besondere Rolle kommt dabei den Broschüren mit Warnhinweisen, Aufbau- und Pflegetipps zu, die jedes Produkt begleiten. Diese „Bedienungsanleitungen für Leute, die keine Bedienungsanleitungen lesen können“ haben einen so hohen Wiedererkennungswert, dass sie mühelos parodierbar und travestierbar sind. Ein zum Thema dieses Blogs passender Beleg sind die im bekannten Stil illustrierten Anleitungen für Gebrauchsmöbel der etwas anderen Art namens SHPANK, CRØSS und STÖCK.

Sonntag, 29. November 2009

Kopfschmuck

Normalerweise kann ich der szenetypischen LLL-Ästhetik nicht sonderlich viel abgewinnen. Das unter dem Namen Bob Basset auftretende Kollektiv allerdings mischt bei seinen Kunstwerken aus Leder und Metall mit leichter Hand Fetisch, Steampunk und Cthulhuoides. Unter den interessanten Kopfbedeckungen findet sich Pet-Play-Taugliches ebenso wie Ausstattung für LARPer und andere Rollenspieler. Außerdem spielt Bob Basset gerne mit den Klischees der diversen Szenen, schöne Beispiele sind der Drachenrucksack, die Ledermanschetten mit Manschettenknöpfen, die Pfotenschuhe und der Slapper mit Kleingeldfach.

Montag, 9. November 2009

Zeichenstunde

Der Aquarellkurs in der Volkshochschule ist bei weitem nicht so attraktiv wie dieses im Torontoer „NOW Magazine“ vorgestellte Angebot für Hobbykünstler: Unter dem Titel Drawn to bondage berichtet Chelsea Miya von einem Zeichenkurs, bei dem die Modelle nicht nur nach alter Tradition leicht bekleidet posieren. Sie werden auch ebenso traditionell – und professionell – vor den Kursteilnehmern in Seile gewickelt.

Die Verknüpfung von Artistik und Erotik durch den Veranstalter der Keyhole Sessions erinnert einerseits an die Fotoclub-Veranstaltungen, mit denen etwa auch Bettie Page ihr Geld verdiente, mit dem Zeichenstift als Alibi und Ausweis künstlerischer Tätigkeit. Andererseits ist Kanada nicht so prüde wie die USA, und die junge Autorin beschreibt ihren Besuch wohlwollend, bis hin zum Fazit: „As I pack up my supplies at the end of the two hours, I realize the real reason I was drawn to the class wasn’t sex. I admire the models. They have the guts to bare it all. The only place folks in my line of work get to expose ourselves is on paper.“

Obwohl ich den Zeichenstift schon lange mit der Kamera vertauscht habe: Da könnte ich mir durchaus vorstellen, mal wieder Striche aufs Papier zu werfen, Reichsbedenkenträgern diesseits und jenseits des großen Teichs zum Trotz. Zudem ist es ein guter Weg, Skeptikern innerhalb eines geschützten Raums zu zeigen, dass Bondage und im Weiteren BDSM herzlich wenig mit realer Gewalt und Unterdrückung zu tun haben. Da lässt sich so ein Spruch auch unter Werbepoesie abhaken: „… with the addition of shibari and subtraction of even more clothing, you’ll go home with drawings you’ll want to show everyone except your gramma.“

(Via Bondage Blog)

Samstag, 7. November 2009

Nice one

Monk am Werk: Sehenswerte Performance in der Halloween-Show des Columbia City Cabaret in Seattle am 30.10.2009:

Monk: „We had only 6 minutes and a mostly vanilla audience to show off the speed and sex appeal of rope.“

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Zielaufklärung

Wenn es im Laufe einer Session mehr als ein paar spielerische Klapse sein sollen, gilt es gewisse Sicherheitsregeln zu beachten. Manche Körperregionen sind wegen der Gefahr nachhaltiger Schäden tabu, bei anderen ist Fingerspitzengefühl gefragt. The Poubelle Twins zeigen in Le Slap Booth *Chaud*: Anatomical Class, wo man ungestraft strafen darf, und wo man seine Hände besser bei sich behält. Wer neugierig ist: Die beiden Damen bedienen auch andere Fetische.

Donnerstag, 10. September 2009

Gefährliche Damen und Damen in Gefahr

Als kleines Update zu den bisherigen Damen in Bedrängnis: Robert A. Maguire war in den 50er und 60er Jahren ein stilbildender Schöpfer von Titelbildern für Pulps und Paperbacks. Bei R. A. Maguire Cover Art ist eine erkleckliche Auswahl seiner Bilder zu sehen. Auch wenn er für seine Femmes fatales auf den Covern von Noir-Romanen berühmt wurde, ist natürlich das eine oder andere einschlägige Motiv darunter.

Dienstag, 8. September 2009

Wochenend statt Sonnenschein

Klassische Pose

Wie befürchtet, ist das Outdoor-Shooting am vergangenen Samstag an den Witterungsbedingungen gescheitert. Zwar hatte es aufgehört zu regnen, und die eine Location war sogar erstaunlich trocken. Die Sonne wagte sich jedoch erst spät am Nachmittag heraus, und so war es draußen einfach zu kalt für ausgedehnte Fotoserien mit einer eher luftig gekleideten Begünstigten. Also griff Plan B, und wir haben stattdessen Bilder im Studio gemacht.

Natürlich war wieder einmal die Zeit zu kurz für alles, dennoch haben wir ein paar sehr interessante Fotos zusammengebracht und uns dabei blendend unterhalten. Die Begünstigte und ihr Mann sind für jeden Unfug zu haben, und so sind ein paar Bilder entstanden, die gängige BDSM-Klischees auf den Arm nehmen. Aufgrund der Erkennbarkeit der Abgebildeten gibt es die an weniger öffentlicher Stelle zu sehen.

Am Abend ging es dann zu einer einschlägigen Party. Ernüchtert von früheren Erfahrungen, war ich positiv überrascht: Erfreuliches Ambiente, gute Musik von Jazz und Swing bis Peter Fox und Iggy Pop, sehr entspannte Gäste, keine auffälligen Glotzer und pfauenradschlagenden Selbstdarsteller, die nur hochoffiziell spielen, wenn auch wirklich alle gucken, dafür quer durch Altersstufen, Spielarten und Geschlechter ein vielfältiger und schillernder Kreis. Leider war ich mangels ausreichend Schlaf in den Nächten zuvor nicht ganz so fit, wie ich wollte – aber der nächste Termin ist schon mal vorgemerkt.

Zwiespältige Gefühle hat bei mir allerdings einer der eingeladenen Künstler hinterlassen. Er hängte seine Begleiterin – halb Spiel, halb Vorführung, so schien es – zu fortgeschrittener Stunde an einen Haken. Technisch sauberes Shibari, schnell durchgeführt. Doch dann begann er die wohlverschnürt baumelnde Dame herumzudrehen und ausgreifend zu schaukeln, direkt neben dem Durchgang von einem Raum zum anderen, während ständig Leute mit brennenden Zigaretten oder Gläsern in den Händen vorbeikamen. Es blieb nicht bei Beinahekollisionen, passiert ist zum Glück nichts. Jeder spielt anders; mir wäre unwohl, ließe ich eine Begünstigte unter solchen Umständen so fliegen.

Dienstag, 4. August 2009

Kleiner Teaser

Ein schon länger vor sich hin köchelndes Projekt nimmt langsam Gestalt an. Einschlägig natürlich, Seile kommen vor, Bilder auch, dazu bringe ich ein paar Fähigkeiten ein, die nur höchst mittelbar mit Bondage und BDSM zu tun haben. Wenn das Ganze so abhebt wie erhofft, wird es höchst interessant. Auch wenn „Synergie“ mittlerweile zum Bullshit-Bingo-Buzzword verkommen ist: Hier könnte sie sich tatsächlich ergeben.

Sonntag, 7. Juni 2009

Geheimidentität

Jonathan Ross nimmt Craig Yoes Buch „Secret Identity: The Fetish Art of Superman's Co-Creator Joe Shuster“ zum Anlass, in der Times über „The secret life of Superman“ zu schreiben und stellt den Unterschied zwischen Mainstream und Untergrund klar:

But never, as far as I know […], never in either an “Imaginary Story” or while under the influence of red kryptonite did Superman seek out and enjoy a damn good thrashing at the hands of a perfectly turned out old-school dominatrix.

Nor did we see the chisel-jawed hero cut loose and give himself over to his darker side, trussing up Lois Lane or Lana Lang or any of his other girlfriends, the brute.

Erwähnt wird im Artikel natürlich auch Wonder Woman, deren Schöpfer Bondage und BDSM wesentlich auffälliger in seinen Comics untergebracht hat.

Samstag, 16. Mai 2009

I'm off to see the wizard

Auf dem Weg zur Boundcon, dortselbst Bilder zu machen, Leute zu treffen, Neues kennenzulernen und mich zu amüsieren.

Sonntag, 29. März 2009

Leichter Dienstanzug

Nicht nur für Subs und Bottoms

Für alle, die ihre Vorliebe offen vor sich hertragen wollen: Ein einschlägig Bekannter bietet seit kurzem unter dem Label „Oh Goth“ T-Shirts und mehr mit Motiven und Slogans rund um Bondage und BDSM an. Wer im Hauptsortiment nichts Passendes findet, kann sich mit den Grafiken oder eigenen Bildern Kleidungsstücke individuell gestalten.

Sonntag, 8. März 2009

Echter als die Realität

Erst neulich entdeckt: Bereits 2006 hat der in London lebende Designer Björn Franke mit Traces of an Imaginary Affair einen Werkzeugkoffer entworfen, mit dem sich Spuren einer heißen Affäre simulieren lassen. Inspiriert wurde Franke durch Menschen, die Missbrauch oder Krankheiten erfinden, um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten und solche, die ihre Partner zur Eifersucht anstacheln, um die Stabilität ihrer Beziehung zu testen.

Viele BDSMer haben ja eine Schwäche für gut gestaltete und verarbeitete Spielwaren, und der Inhalt der Holzkassette passt ideal zu dieser Vorliebe. Die in passgenauen Vertiefungen ruhenden Werkzeuge ermöglichen es, sich mit Biss- und Fesselspuren, Kratzern, Abschürfungen und Knutschflecken zu verzieren. Für das passende Gesamtbild gibt es Parfüm, Lippenstift und Haare zum Auftragen auf Haut und Kleidung. Die Geräte würden sich auch sehr gut in die eine oder andere Session einbauen lassen.

Das Affären-Set ist nicht die einzige einschlägig konnotierte Arbeit Frankes. Freunde von Atemkontrolle könnten am Pace Maker Gefallen finden, und wer auf Psychospiele steht, darf die Panic Box testen.

Update 09.01.2012: Links aktualisiert.

Sonntag, 1. Februar 2009

Haben-Will-Lektüre

Cover The Beauty of KinbakuSchon wieder etwas für die Wunschliste: Unter dem Titel „The Beauty of Kinbaku“ hat Master „K“ sein Wissen über japanische Bondage zusammengefasst, basierend auf mehr als 30 Jahren Shibari-Praxis und vierjähriger Recherche. Das Buch könnte aufgrund seines umfassenden Ansatzes zur Bibel für alle einschlägig Interessierten werden, getreu des Werbespruchs: „Alles, was Sie schon immer über japanische erotische Fesselung wissen wollten, als Ihnen schlagartig klar wurde, dass Sie kein Japanisch sprechen.“

„The Beauty of Kinbaku“ zeichnet die Entwicklungsgeschichte des Shibari von seinen Anfängen als Kampfkunst, Polizei- und Foltertechnik bis zum erotischen Zeitvertreib und ästhetischen Konzept nach. Ein biographischer Abschnitt widmet sich Personen, die als Nawashis oder Illustratoren das moderne Shibari maßgeblich geformt haben. Seine eigenen Fertigkeiten ebenso wie die einiger Mitstreiter aus aller Welt präsentiert Master „K“ im umfangreichen Farbbildteil des Buches. An Anwender richten sich das Glossar, das alle gängigen Positionen erläutert, und ein Anleitungsteil, der die wichtigsten Basisfiguren Schritt für Schritt erklärt. Eine Bibliographie zu Praxis und Geschichte des Shibari rundet das Buch ab.

Die How-To-Bilder sind, soweit ich das aus der Website zum Buch sehe, eher nutzwertorientiert, wenn auch nicht so gruselig wie in Grimmes Bondage-Handbuch. Dafür rechtfertigen die großformatigen Farbfotos allein schon fast die Anschaffung (Beispielgalerie auf der Website, leider auf Windows Media Player ausgelegt).

Aktuell ist das Buch nur direkt über die Website zu ordern und kostet stolze 90 Dollar. Dazu kämen dann noch Versand, Zoll und Steuern – und dass als Bezahlmöglichkeit nur Paypal angeboten wird, ist für mich eher ein Grund, dort nicht zu bestellen. Falls jemand eine Bezugsquelle in Europa kennt: Bitte melden!