Montag, 9. November 2009

Zeichenstunde

Der Aquarellkurs in der Volkshochschule ist bei weitem nicht so attraktiv wie dieses im Torontoer „NOW Magazine“ vorgestellte Angebot für Hobbykünstler: Unter dem Titel Drawn to bondage berichtet Chelsea Miya von einem Zeichenkurs, bei dem die Modelle nicht nur nach alter Tradition leicht bekleidet posieren. Sie werden auch ebenso traditionell – und professionell – vor den Kursteilnehmern in Seile gewickelt.

Die Verknüpfung von Artistik und Erotik durch den Veranstalter der Keyhole Sessions erinnert einerseits an die Fotoclub-Veranstaltungen, mit denen etwa auch Bettie Page ihr Geld verdiente, mit dem Zeichenstift als Alibi und Ausweis künstlerischer Tätigkeit. Andererseits ist Kanada nicht so prüde wie die USA, und die junge Autorin beschreibt ihren Besuch wohlwollend, bis hin zum Fazit: „As I pack up my supplies at the end of the two hours, I realize the real reason I was drawn to the class wasn’t sex. I admire the models. They have the guts to bare it all. The only place folks in my line of work get to expose ourselves is on paper.“

Obwohl ich den Zeichenstift schon lange mit der Kamera vertauscht habe: Da könnte ich mir durchaus vorstellen, mal wieder Striche aufs Papier zu werfen, Reichsbedenkenträgern diesseits und jenseits des großen Teichs zum Trotz. Zudem ist es ein guter Weg, Skeptikern innerhalb eines geschützten Raums zu zeigen, dass Bondage und im Weiteren BDSM herzlich wenig mit realer Gewalt und Unterdrückung zu tun haben. Da lässt sich so ein Spruch auch unter Werbepoesie abhaken: „… with the addition of shibari and subtraction of even more clothing, you’ll go home with drawings you’ll want to show everyone except your gramma.“

(Via Bondage Blog)

2 Kommentare:

Anja Petterson hat gesagt…

Sind ja geile Bilder!

JP hat gesagt…

Thanks very much for the mention - happy to see The Keyhole Sessions are getting attention around the world!