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Freitag, 12. Dezember 2008

Bettie Page †

Kurz vor Jahresende noch eine traurige Nachricht: Nach Dave Stevens ist gestern Bettie Page im Alter von 85 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben, nachdem sie nach einer Herzattacke am 2. Dezember in ein Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert worden war. Bettie Page war stilbildend als „Queen of Pin-Up“ und zusammen mit Marilyn Monroe eines der ersten und bekanntesten Playboy-Centerfolds. Zugleich war sie dank Ihrer Arbeit für Irving und Paula Klaw eines der berühmtesten Fetisch-, Bondage- und BDSM-Modelle nicht nur der 50er Jahre, sondern aller Zeiten.

Geboren am 22. April1923 war sie bei ihrem Einstieg eigentlich schon zu alt für eine professionelle Modellkarriere. Doch dies machte ebenso wie ihre Figur und ihr Verhalten den Charme des „Girl Next Door“ aus, das zur kulturellen Ikone wurde. Ob beim Postkarten-Shooting mit Bunny Yeager, beim Posing vor Amateurfotografen oder als Domina oder Damsel in Distress für die Klaws: Ihre Natürlichkeit vor der Kamera und ihr ungezwungener Umgang mit Nacktheit machten sie im prüden Nachkriegs-Amerika zu einer der Wegbereiterinnen der sexuellen Revolution. Ihre unkomplizierte Sicht auf nach zeitgenössischen Maßstäben fragwürdige Vorlieben sorgten auch für einen denkwürdigen Auftritt Pages bei den Kefauver-Hearings, die das Ende des Klaw-Imperiums bedeuteten.

1957 beendete Bettie Page ihre Modellkarriere und verschwand für Jahrzehnte in der Versenkung. In dieser Zeit wandelte sie sich zur wiedergeborenen Christin und verbrachte nach mehreren gescheiterten Ehen und einer Messerattacke auf ihre Vermieterin rund zehn Jahre in der Psychiatrie. Das maßgeblich von Dave Stevens initiierte Bettie-Page-Revival seit Ende der 80er Jahre traf sie völlig unvorbereitet.

In den Folgejahren wurden ihre Website zu einer der meistbesuchten amerikanischen Websites, Herstellung und Verkauf von Bettie-Page-Memorabilia zu einer veritablen Industrie, und ihr Leben zum Thema einer Filmbiografie. Zahlreiche Künstler ließen sich von ihrem Aussehen und den klassischen Posen inspirieren. Vertreterinnen der New Burlesque wie Dita von Teese berufen sich explizit und implizit auf sie als großes Vorbild.

Mittwoch, 26. November 2008

Fesselnde Fotos

Durch den Hinweis eines Bekannten bin ich auf die Arbeiten von David Samson gestoßen. Seine Bondages sind mir – auch bedingt durch das jeweils benutzte Seil – manchmal ein wenig zu sehr auf der lockeren Seite. Ansonsten weiß der israelische Fotograf aber genau, was er da tut. Gute Ideen, schöne Geschichten in vielen Bildern, und nicht zuletzt aus fotografischer Sicht sehr interessant und anregend.

Sonntag, 1. Juni 2008

Boundcon 2008

So, wieder zurück. Nett war es auf der Boundcon, angesichts der Angebotsfülle und der zur Verfügung stehenden Zeit war aber nicht alles zu schaffen und zu sehen. Immerhin: Ein paar der üblichen Verdächtigen getroffen, ein paar vermisst, einige neue Leute kennengelernt und trotz Hitze, zeitweiliger Hektik und punktueller Besucherstaus gut amüsiert und ganz nebenbei wieder ein paar Hundert Bilder geschossen.

Neben dem Rumalbern mit Gleichgesinnten (mit und ohne Kamera) sind noch frisch im Gedächtnis die Vorführungen von Lew Rubens, Philippe Boxis, Bob und Chantal von Ropemarks, Patrick sowie Zamil und Maliz und das Erstaunen von Jewell Marceau über die Größe der Boundcon.

Beim Einkaufen habe ich mich zurückgehalten, die Auswahl an Spielsachen und der eigene Kontostand sind da immer nur sehr bedingt zur Deckung zu bringen. Zumindest eine bissige Kleinigkeit habe ich dennoch gleich mitgenommen, mich andernorts für die nächste Bestellung beraten lassen und auch sonst ein paar Teile auf die Merkliste gesetzt. Die Orbital Cuffs habe ich mir trotz ihrer Vorzüge verkniffen. Sie sehen gut aus und sind sicher; nach Aussage einer gleich rekrutierten Testperson lassen sie sich auch sehr bequem tragen. Aber der Preis bremst dann doch etwas – zumal ich mir wohl mehrere Exemplare in verschiedenen Größen hätte zulegen müssen, weil nicht alle Begünstigten den selben Handgelenks-Durchmesser haben.

Und dann war da noch ein Jungfernflug.

Sonntag, 11. Mai 2008

Schlafzimmerbilder

Naked Girls In Our Bed ist ein Projekt des Fotografen Keith Allen Phillips. Der überredete eines Abends eine Bekannte, für ihn Modell zu stehen. Die vierminütige Fotosession war so erfolgreich, dass Phillips beschloss, eine Serie daraus zu machen. Die Ausgangssituation ist immer gleich: Eine Frau oder zwei, das Bett des Fotografen und ein wenig Zeit. Daraus entstehen mit minimaler Ausrüstung und Vorbereitung wunderbar spontane Bilder, auch ganz ohne Bondage sehenswert.
(via violet blue)

Donnerstag, 17. April 2008

Ganz normal

Luci van Org ist dank ihres aktuellen Albums Üebermutter wieder in den Schlagzeilen. Dass der Auftritt von ihr und ihrer Band in Uniform oder das neue Video – BDSM mit Küchenutensilien – für Überraschung sorgt, mag verwundern: Schließlich machte die Sängerin aus ihrer Vorliebe für Lack und Latex schon zu „Lucilectric“-Zeiten kein Geheimnis. Im aktuellen „Stern“ 17/2008 plaudert Luci van Org in einem Interview (leider nicht online) sehr entspannt über ihre Ansichten und Vorlieben. Zitat: „Ja, klar, ich lebe ja auch ganz normal! Das heißt: So, wie ich es normal finde. Mein Patenkind hat zwei Mütter, der Patenonkel meines Sohnes ist schwul, und ich selbst bin bisexuell. Und in der SM-Szene habe ich nette Freunde, völlig normale Menschen.“ Einerseits: Wie wahr. Andererseits: Schade, dass man es immer noch so betonen muss.

Update 23.05.2008: Ich sehe gerade, dass das Interview jetzt online ist.

Samstag, 15. März 2008

Starke Show

Auf Video eingefangen: Eine Shibari-Vorführung in Tokio, in der Asagi Ageha und Osada Steve zeigen, was sie können. Aufgenommen am 17. Februar 2008 im Azabu Juban im Roppongi-Viertel.

Mittwoch, 12. März 2008

Dave Stevens †

Dave Stevens ist am 10. März im Alter von 52 Jahren an Leukämie gestorben. Der Künstler war mit seinem 1982 erschienenen, 1991 verfilmten Comic Rocketeer maßgeblich am Bettie-Page-Revival der 80er und 90er beteiligt. Er hat damit Bondage ein bisschen näher an den Mainstream gebracht. Viele von Stevens’ Arbeiten fallen in die Kategorien Pin-Up und Good Girl Art.
(via Boing Boing)

Sonntag, 9. März 2008

Samstag, 9. Februar 2008

Aktion und Reaktion

Paul Robinson, How Bondage Works. Licensed under Creative Commons by-nc-ndPaul Robinson zeigt in einem Bild*, wie Bondage funktioniert (Klick für größere Version).

Sonntag, 27. Januar 2008

Dita mal wieder

Im Rahmen eines Pressegesprächs hat sich Dita von Teese zu britischen Männern und Sex im allgemeinen geäußert. Dabei widersprach sie der Ansicht, die britischen Männer seien sexuell gehemmt: „The British are really quite kinky. I love being in London because it has a great heritage of burlesque.“

In Sachen Sex muss es ihr selbst gar nicht so ausgefallen zugehen – „I'm like, ‚Stop trying so hard to impress me with your sexual perversions.‘“ Gegen Seile und anregende Spielsachen hat sie freilich nichts und rät zum Ausprobieren: „Sometimes I do like bondage and spanking, and, I think a lot of people, if they were honest, would say, ‚Yeah, that sounds fun.‘“

Montag, 29. Oktober 2007

Tribut an den Meister

In Erinnerung an den 2005 verstorbenen Akechi Denki hat einer seiner Schüler im vergangenen Jahr eine schwarz-weiße Shibari-Fotoserie gestaltet. Makellose Seilführung, starke Bilder.

Montag, 22. Oktober 2007

Hinter den Kulissen

In interessanten Interviews plaudern Modelle und Fotografen über ihre (nicht nur professionelle) Einstellung zu Bondage, ihre Vorlieben und Abneigungen und ihren Alltag diesseits und jenseits der Kamera. Bei Leuten wie Jim Weathers und J. B. Roper habe ich den Eindruck, dass da Amateure im klassischen Sinn am Werk sind – Menschen, die das, was sie tun, machen, weil sie es gerne tun. Und die das, was sie tun, deshalb in jeder Hinsicht sorgfältig tun. Aber vielleicht bin ich ja nur voreingenommen, weil ich beider Stile schätze.

Montag, 27. August 2007

Interview mit Akechi Denki

Tokyobound hat ein Interview mit Akechi Denki veröffentlicht, das Osada Steve – längst selbst Nawashi – kurz vor dessen Tod am 17. Juli 2005 führte. Sehr interessant, lässt ahnen, was einen Shibari-Meister ausmacht und ein wenig Geschichte noch dazu. (Via Graydancer)

Mittwoch, 15. August 2007

Auch Staubsauger sind pervers

Bondager und BDSMer nutzen häufig ganz unverdächtige Alltagsgegenstände als Spielzeug. Julian Murphy dreht den Spieß um. Er gibt in seinen Bildern und Skulpturen den Gegenständen selbst männliche und weibliche Attribute und lässt sie Sex und Bondage, Fetisch und SM direkt ausleben.

Montag, 30. Juli 2007

Alter Sack und Spaß dabei

Ich bin gerade über Partners En Twine gestolpert. Aus diesem Anlass möchte ich ein paar Punkte in Erinnerung rufen, die angesichts allgegenwärtigen Jugendwahns und silikonierter und photogeshoppter Werbezombies in Vergessenheit zu geraten drohen:

  1. Man kann auch jenseits der 20 und auch ohne fitnesstudio-gestählten Alabasterkörper ziemlich viel Spaß haben.
  2. Niemand ist unfotogen. Es kommt auf die Haltung an. Wer authentisch ist und die Kamera vergisst oder sich auf das Spiel mit ihr einlässt, bekommt gute Bilder von sich.
  3. Outdoor ist sehr unterhaltsam.

Sonntag, 29. Juli 2007

Historische Bondage-Bilder

Wer sich etwas intensiver mit Bondage beschäftigt, weiß, dass John Willie nicht der erste war, der Fotos wohlverschnürter Frauen anfertigte. Einen Blick in die Anfänge der Bondage-Fotografie erlaubt ein bei der Réunion des musées nationaux digitalisiertes Fotoalbum Charles François Jeandels* mit um 1880 entstandenen Aufnahmen.

Den historischen Hintergrund liefert dieser Blog-Artikel: Demnach lebten der Autor Charles François Jeandel und seine Frau Madeleine als angesehene Mitglieder der Gesellschaft in Charente; Jeandel gehörte u.a. der Archäologischen Gesellschaft der Stadt an. Jeandel war anscheinend Hobbykünstler und Hobbyfotograf und arbeitete mit dem heute nur noch extrem selten eingesetzten Verfahren der Cyanotypie, um Abzüge herzustellen. Die gezeigten Bilder stammen aus einem Fotoalbum aus dem Nachlass der Jeandels, das sich heute in der Sammlung des Musee d'Orsay befindet.

Aus heutiger Sicht sind die Fotos in mehrerer Hinsicht interessant: Monsieur Jeandel hat anders als viele seiner fotografierenden Zeitgenossen nicht nur ein paar allegorische Seile um seine Modelle drapiert, sondern sie recht handfest verschnürt. Außerdem zeigen seine Fotos eine große Bandbreite an Fesselpositionen, da ist schon vieles drin, was heute etabliert ist.

*) Die Bilder lassen sich mit dem Namen „Jeandel“ im Suchfeld „Texte libre“ finden.

Montag, 23. Juli 2007

Anregend archaisch

Man kommt ja zu nichts. Da muss ich den Umweg über violet blue machen, wo ich es als Steampunk-Fan doch eigentlich bei ihrer Quelle hätte entdecken können: Kat Bret hat eine tolle Steampunk-Modestrecke fotografiert. Und als ob das noch nicht reichen würde, auch noch eine Serie von Pulp Covers und Pinups. Bei solchen Bildern bin ich sogar geneigt, die Stiefel zu entschuldigen. Hochgradig inspirierend das Ganze, sowohl für eigene Bildideen wie fürs Kopfkino. Steampunk-Bondage mit derangierten Damen in viktorianischen Korsetts, schnurrbärtigen Schurken und bösen Dampfrobotern. Habenwill.

Update 01.11.2008: Kat Bret hat ihr Blog leider schon vor einiger Zeit gelöscht, und auch auf ihrer Website sind viele der angesprochenen Bilder nicht mehr sichtbar.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Wie es Euch gefällt

Nette Idee, schön umgesetzt, und man sieht mal wieder ein paar Klassiker: The Bishop Bondage Test – in vier Fragen zur persönlichen Idealposition, demonstriert von Robert Bishops Schönheiten..

Update 01.11.2008: Die Bilder für den Bondage-Test werden nicht mehr angezeigt, da der Macher den bezahlten Livejournal-Account, auf dem sie gehostet waren, hat auslaufen lassen. Er hat schon vor längerer Zeit eine Neuauflage an anderer Stelle angekündigt. Bisher scheint er jedoch noch nicht dazu gekommen zu sein.