Samstag, 23. August 2008

Der fröhliche Heimwerker

Heute habe ich die durch den geplatzten Termin gewonnene Zeit produktiv genutzt. Ich habe mir im Baumarkt ein paar Quadratmeter weiß beschichtete Hartfaserplatte besorgt, dazu Leisten und Klavierband. Daraus habe ich mir zwei Klapp-Paravents gebaut, die ich im Studio wahlweise als Abschirmungen oder Zusatzreflektoren für die Blitze nutzen kann. Und weil es gerade vorrätig war, habe ich auch gleich noch eine Spule von dem gelben Seil mitgenommen.

Donnerstag, 21. August 2008

Murphy schläft nicht

Unverhofft kommt oft: Vorhin hat sich ein schon länger geplanter Fototermin am Wochenende in Rauch aufgelöst. Vergeblich Verpflichtungen jongliert. Oder hat vielleicht eine Freiwillige Zeit und Lust auf Verwicklungen?

Dienstag, 19. August 2008

Koch- und Knotenstudio

Das Wochenende war lang, unterhaltsam und in mehr als einer Hinsicht von erheblichem Nährwert. Speziell der Knotenkunde-Workshop zeitigte ob einiger Überraschungsgäste unerwartete Weiterungen einschließlich eines spontanen Jungfernflugs.

Die seit längerem ausgesprochene Einladung zum Krautwickel-Essen wuchs sich zum lukullischen Marathon mit Sauerbraten, Parmaschinken und Schafskäse, italienischem Wein und schottischem Whisky aus. Dennoch fand sich in den vier Tagen genug Zeit, nicht nur Krautrouladen zu wickeln. Die seil- und knotentechnischen Übungen am lebenden Objekt fanden auch jenseits der Linse statt, dennoch sind wieder einmal einige hundert Bilder entstanden. Dabei standen nicht allein die Gastgeberin und ihr Freund Modell.

Am Sonntagnachmittag schneite die Freundin des ältesten Sohnes der Gastgeberin herein, und angesichts des aufgebauten Fotostudios – die einschlägigen Spielsachen waren weitgehend verräumt – wollte der Nachwuchs die Gelegenheit zu romantischen Bildern nutzen. Dabei blieb es dann allerdings nicht. Das junge Paar hat selbst schon ein wenig mit Bondage experimentiert und weiß recht gut über Mamas Vorlieben Bescheid. Die war ja schließlich aus den richtigen Gründen entsetzt, als sie eines Tages Blechhandschellen bei ihrem Sohnemann entdeckte. Prompt verehrte sie ihm bei nächster Gelegenheit vernünftige Armreifen, damit beim Spielen nichts schief geht.

Die junge Dame wollte dann auch einmal eine Seilbondage ausprobieren. Den Anfang machte ein Karada, nach dem Verankern der Hände um einen Shinju ergänzt. Dann entwickelte sich das Ganze zu einem recht heftigen Hogtie. Die unverhofft Begünstigte fand das sehr spannend und unterhaltsam, auch wenn sie merkte, dass sich so verschnürt nur schlecht ausweichen lässt – und sie ist sehr kitzlig. Als ich sie schließlich für eine andere Fotoperspektive herumgehoben habe, wünschte sie sich, richtig zu fliegen.

So einen Wunsch konnte ich schlecht abschlagen. Der Flaschenzug lag noch herum, und die Dame des Hauses hat einen sehr schönen Haken im Giebelbalken des Wohnzimmers. Also habe ich das Mädchen mit Unterstützung ihres Freundes hochgezogen, sehr zu ihrem Amüsement. Am Tag darauf meinte sie dann noch, als nächstes wolle sie Folie ausprobieren. Die fertigen Bilder hat sie auch ihrer Mutter gezeigt, die fand sie ebenfalls „cool“. Wenn das so weitergeht, kann die Gastgeberin bei einem eventuellen nächsten Treffen gleich ein Karussell unter die Decke bauen.

Stilleben mit Klatsche
Stilleben mit Klatsche: Das kleine Schwarze im Vordergrund ist ja laut Tchibo gegen Fliegen gedacht. Nur hat das niemand in meinem Bekanntenkreis geglaubt, der das Ding im Laden gesehen hat.

Der Wein zur Session
Der Wein hat es in sich, auch wenn die Domina ganz harmlos ist.

Krautwickel im Topf
Die Krautwickel gab es nicht nur deshalb, weil sie zum Kochen so schön verschnürt werden.

Lecker Essen
Sie sind schlicht sehr lecker.

S & W M300
Für die Bilder habe ich auch wieder einmal die seltener genutzten Teile der Spielwarensammlung ausgepackt.

Karada
Aus dem anfänglichen Karada erwuchsen schnell umfangreichere Verwicklungen.

Hogtie
Der Hogtie war heftig, aber bei weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Freitag, 15. August 2008

Ab in den Süden

Selbst wenn es nur der Südwesten Deutschlands ist: Ich werde ein paar Tage ausspannen, mich kulinarischen Verlockungen widmen und zwischen den Mahlzeiten einen kleinen Knotenkunde-Workshop samt Dokumentation veranstalten.

Mittwoch, 6. August 2008

BDSM ist geil – für die Medien

Und hier gleich das aktuelle Gegenstück zum Thema Medien als Weg zu BDSM und ein immer noch typisches Beispiel, wie BDSM von Medien als Aufhänger genutzt wird: Der Tod einer 20jährigen bei einem Foto-Shooting mit SM-Hintergrund in Beelitz. Während die regionale Presse ausführlich, zum Teil spekulativ, aber doch weitgehend unaufgeregt berichtet (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9), macht der „Focus“ ein Fass auf: Unter dem Titel „Verhaftung nach Fesselsex“ packt Autor Herbert Reinke-Nobbe fröhlich alle Klischees und Vorurteile zusammen, die man halt so von der schwarzen Szene hat – mit Gothic und BDSM zusammen gruselt sich's doch gleich doppelt gut.

Reinke-Nobbe gibt zu, dass er über die Hintergründe des Vorfalls mindestens so sehr im Dunklen tappt wie die ermittelnden Behörden. Das hindert ihn nicht daran, mit suggestiver Wortwahl und raunenden Fragen Stimmung zu machen. Ganz nebenbei nennt er so viele Details über den verhafteten Fotografen, dass der auch ohne Namensnennung eindeutig identifizierbar ist.

Der Erfolg zeigt sich bereits in den Kommentaren zum Artikel, wo sich eine „Rosemarie“ aus verschiedenen nicht miteinander verbundenen Details zusammenfantasiert „Dem Mädchen wurde die Kehle aufgeschlitzt (…)“, ein „Mike“ fordert „Jetzt muß hart durchgegriffen werden, der Staat hat viel zu lange beim Thema Gothic und Sadomaso gepennt!! (sic)“ und ein „Homunculus“ sieht wieder einmal den Untergang des Abendlandes dräuen und Repression als probates Gegenmittel: „In letzter Zeit häufen sich Todesfälle im Zusammenhang mit Sexpraktiken. Es handelt sich offensichtlich um traurige Endpunkte suchtartigen Verhaltens. Die Droge heißt Porno. Fast unbemerkt ist eine riesige internationale Industrie größer als die größten Softwareunternehmen der Welt gewachsen. Diese sollte endlich über die Provider(Telekom, 1&1, etc.) strikt reguliert werden.“

Wer will es da noch wagen, offen zu seinen Vorlieben zu stehen, besonders wenn er oder sie im professionellen oder privaten Umfeld ohnehin gewisse Rücksichten nehmen muss? Wer die Szene kennt, weiß, dass sich da ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung tummelt, vom Hilfsarbeiter bis zum Universitätsprofessor, und dass der Anteil der Spinner und Pappnasen etwa ebenso hoch oder niedrig ist wie im normalen Alltag. Aber bring das mal dem inzwischen auf Krawallbespaßung dressierten gemeinen Medienkonsumenten bei. *soifz*

Umfrage: Medien als Weg zu BDSM

Bücher, Filme, Comics und das Internet regen das Kopfkino an. Wohl für die meisten BDSMer waren sie Anlass, sich mit ihren Vorlieben auseinander zu setzen und Wegweiser für die sexuelle Entwicklung. Phoebe Kaiser will es genau wissen: Die Medizinerin, SMerin und BVSM-Ansprechpartnerin für Forschung hat eine Umfrage zum Einfluss der Medien auf die BDSM-Identitätsfindung gestartet. Auslöser war eine Anfrage der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) an den BVSM.

Die Umfrage wird anonym ausgewertet, die gewonnenen Daten sollen als Grundlage für einen Vortrag und einen Fachartikel dienen. Kaiser verspricht, die Ergebnisse zu publizieren und auch in Mailinglisten über sie zu berichten. Leider erzwingt der mehrteilige Fragebogen z. T. unpräzise Antworten, da an einigen Stellen, wo es sinnvoll wäre, Mehrfachantworten nicht zulässig sind.

Update 06.09.2010: Newslink aktualisiert.

Freitag, 1. August 2008

Sweet Dreams

are made of this, and everybody is looking for something.

Update 25.12.2009: Link ausgetauscht, da ursprüngliches Video nicht mehr verfügbar.