Montag, 23. September 2013

Hisst die Damen!

Flugstunde in der Küche: spontane Suspension-Bondage

Lady mit Insignien

Gut, der Titel ist dem letzten Eintrag geschuldet, aber durchaus passend, wie das erste Bild beweist. Anlass war vor ein paar Wochen (man kommt ja zu nix …) das bereits dritte Treffen in diesem Jahr, und wie die ersten beiden aus dem selben Umfeld war es so entspannt wie unterhaltsam.

Der Treffpunkt lag diesmal eher südlich und gefühlt hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen – vor allem bei der nächtlichen Anreise hätte ich ohne Navigationsgerät nur schwer hingefunden. Die letzten Kilometer führten auf Straßen dritter Ordnung durch finstren Tann bis zu einer Hochebene mit einer Ansammlung von Häusern. Fuchs und Hase konnte ich dort vermutlich nur deshalb nicht beim gegenseitigen Gutenachtwunsch beobachten, weil es dafür schon viel zu spät war. Bei Tageslicht präsentierte sich das Gelände sehr idyllisch, wenn auch mit dem einen oder anderen Handicap: Handy-Besitzer irrten des Öfteren mit hoch erhobenen Geräten über die Wiesen und tauschten konspirativ Hinweise aus, wo der beste Empfang herrschte (Tipp: Unter dem Zwetschgenbaum). Und am ersten Abend stand plötzlich eine arglose Nachbarin in der Küche, um sich ein paar Teller zu leihen, während nebenan schon die Instrumente zu Demonstrationszwecken ausgepackt wurden.

Weniger idyllisch war anfangs die Geräuschkulisse, weil im Gebäude nebenan eine Jungbläser-Gruppe, nun ja, übte. Bei den ersten Tönen, die ich hörte, suchte ich den Horizont nach Feuerwehr und Rettungswagen ab, später fühlte ich mich an Autokorsos nach Fußballspielen oder bei Hochzeiten erinnert. Die in unserer Runde diskutierten Methoden zur Abhilfe eskalierten ob der disharmonischen Beschallung schnell. Der genüsslich ausgemalte Besuch des Paradedoms mit Bullwhip entfiel dann aber doch zugunsten eines einfachen Machtworts – das interessanterweise das ganze Wochenende ausreichte.

Kuchen, Kochen, Essen und Trinken hatten natürlich wieder einen hohen Stellenwert. Zwischen den Mahlzeiten fand sich dennoch Gelegenheit genug für die theoretische und praktische Beschäftigung mit dem anderen Lieblingsthema. Der Workshop zu Schlagwerkzeugen und deren Einsatzmöglichkeiten hinterließ bei den Teilnehmern viele neue Eindrücke, bei manchen mehr oder minder Freiwilligen auch buchstäblich. Wie schon bei den vorhergehenden Treffen mischten sich alte Hasen und Einsteiger, liebe Freunde und Bekannte und neue Gesichter. Die Mischung erwies sich als produktiv für alle, sei es beim Erfahrungsaustausch, sei es für die Praxis. Leider war auch das Damoklesschwert des Outings besonders im beruflichen Umfeld eines der Themen, das manche Anwesenden bewegte.

Ich war gut beschäftigt, diverse Fotowünsche zu erfüllen, wobei sich die neuesten Spielzeuge als Requisiten bewährten. Dazwischen konnte ich einer Interessentin anregende Tipps für Verwicklungen mit ihrem Freund geben, eine andere Dame zwecks Begleichen einer Schuld an einem der in der Wand des historischen Gebäudes befestigten Ringe verankern und einer weiteren Begünstigten die ersten Erfahrungen in Ketten und Seilen vermitteln. Die schwebende Jungfer in der Küche schließlich ergab sich aus Neigung und Gelegenheit: Wenn die Ankerpunkte schon da sind, sollte man sie nutzen, und einer enthusiastischen Freiwilligen verhelfe ich liebend gerne zur Flugstunde.

1 Kommentar:

Giorgina hat gesagt…

Verehrter Fotograph
ich gehörte zu den Auserwählten, der Ihr Eure Kamera und eure Zeit widmetet. Nun warte ich begehrlich auf die Bilder. Habt Erbarmen !
LG
Gio