Dienstag, 23. April 2013

Digitale Steinzeit, Salamitaktik, Abzocker und ein Todesfall

Mal wieder mehr Wut und Trauer statt Shock & Awe in diesem Kurzüberblick: Nach längerer vorbereitender Lobbyarbeit reitet die Deutsche Telekom mit der Drosselung ihrer Flatrates und selektiver Bevorzugung und Benachteiligung die erste konkrete Attacke gegen die Netzneutralität. Wer nicht weiß, was Netzneutralität ist oder denkt, dass ihn das nicht betrifft: Der Leitfaden für ein Offenes Internet beantwortet schnell und übersichtlich die beiden Fragen „Was ist Netzneutralität?“ und „Warum ist sie für mich wichtig?“. Der Schritt läutet nach Ansicht vieler Leute mit Ahnung vom Thema den Rückfall in die digitale Steinzeit ein; Kommentare dazu hat Netzpolitik gesammelt. Die Chuzpe des Konzerns lässt sich allenfalls mit Galgenhumor ertragen. Beispiele:

Natürlich ist die Telekom nicht der einzige, sondern nur der erste Anbieter, der austestet, wie weit er gehen kann.

Unschönes auch andernorts – Google beginnt, mit Chrome ein eigenes Süppchen zu kochen, jetzt wo der Marktanteil hoch genug ist: A Short Translation from Bullshit to English of Selected Portions of the Google Chrome Blink Developer FAQ. Da sehe ich die euphorische Ankündigung, dass Blogger-/Blogspot-Blogs jetzt ein Kommentarsystem auf Google+-Basis integrieren können, aus bekannten Gründen mit sehr wenig Begeisterung. Hier gehe ich mit Volker Weber konform: Google, stop pushing me.

Nach Iain Banks der nächste Einschlag: Christina Amphlett, Sängerin der Divinyls, ist tot.

Angesichts all dieser Hiobsbotschaften bedarf es keinen geistlichen, aber hochgeistigen Beistands. Zum Glück hat Highland Park mit dem neuesten Zugang seiner „Valhalla Collection“ das passende Getränk für den Narren.

Highland Park „Loki“ (Quelle: Highland Park)

Abgesehen davon, dass ich auch andere Produkte dieser Brennerei schätze – der nach Loki benannte Whisky ist in seiner Komposition an die Trickster-Persona angelehnt:

„(…) this time it mirrors the unpredictable, shape-shifting LOKI character and as with the trickster god of fire himself, all is not as it seems (…)“

Die Verkostungsnotizen lesen sich spannend, allein der Preis ist prohibitiv.

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