Donnerstag, 3. Mai 2012

Gute Frage

Netbitch findet es merkwürdig, dass Peitschenstriemen im Film immer anders aussehen als in Wirklichkeit. Ich vermute mal: Wie beim Autofahren, bei Computern oder dem Umgang mit und der Wirkung von Waffen à la Hollywood dürfte dem Unterschied eine Mischung aus Ahnungslosigkeit und Merkbefreiung, Effekthascherei und Tradition zugrunde liegen – ich sage nur Detective Gag … Die Wirklichkeit ist nicht dramatisch und fotogen genug, oder umgekehrt viel zu drastisch, um sie dem Publikum zumuten zu können. Wie beim Bevorzugen künstlichen Erdbeeraromas gegenüber dem Geschmack echter Erdbeeren kann auch das Klischee längst wirkungsmächtiger als die Realität sein, weil weder Filmschaffende noch Zuschauer überhaupt wissen, wie letztere aussieht. Und schließlich können ja auch dramatische Lizenz und Drehbuchlogik Fakten problemlos verbiegen. Die Zeiten Erich von Strohheims, als die Reitgerte noch zu den Accessoires eines Regisseurs gehörte und je nach Neigung und Anlass auch gegenüber unbotmäßigen Untergebenen zum Einsatz kam, sind heute eher vorbei – da fehlt es einfach am Fachwissen. *g*

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