Freitag, 18. Dezember 2009

Nachhaltige Befriedigung

Vibratoren sind ja durchaus unterhaltsam, in der Regel jedoch nicht sonderlich umweltfreundlich. Dies zu ändern, haben sich Janice und Chris O'Connor zum Ziel gesetzt. Ihre Lösung gegen den hohen Batterieverbrauch konventioneller Sexspielzeuge heißt „Earth Angel“. Der Name ist Programm: Erstes Produkt der beiden ist ein Vibrator, den selbst Hardcore-Umweltaktivisten mit – zumindest ökologisch – reinem Gewissen benutzen können.

Nicht nur, dass er komplett aus wiederverwertbaren Materialien gefertigt ist, das Besondere an ihm ist seine Energiequelle. Für den Einsatz ist Handarbeit gefragt, wenn auch in anderem Sinne als sonst bei der Befriedigung von sich und anderen: Der im Gerät integrierte Akku wird per ausklappbarer Handkurbel aufgeladen. Nach Herstellerangaben reichen vier Minuten Kurbeln für eine halbe Stunde Vibrationen. Die sollen immerhin so heftig sein, dass der „Earth Angel“ mit vier Schaltstufen ausgestattet ist, um empfindliche Anwenderinnen nicht zu überfordern.

Das Konzept stieß bei der Vorstellung wegen seiner Nähe zu manch frustrierender Erfahrung mit realen Partnern nicht auf ungeteilte Gegenliebe, oder, wie es Mark Wilson auf Gizmodo zusammenfasst:

„So to sum it up: A woman wastes a few minutes working a stick before receiving a moderately satisfying level of physical stimulation. Is there really no better model than this, science?“

Den Erfolg des Öko-Sextoys dürften jedoch weniger die an die Vibrator-Steinzeit gemahnende Bedienung oder der stolze Preis bremsen als vielmehr das Design. Der „Earth Angel“ mag umweltpolitisch korrekt sein, doch er sieht aus wie etwas, das im Baumarkt in den Regalen für Elektro- oder Wasserinstallationsbedarf liegt.

Kleine Anekdote am Rande: Die O'Connors sehen sich als im Auftrag des Herrn unterwegs, tun sie mit ihrer Entwicklung doch alles, um die göttliche Schöpfung vor Schaden zu bewahren. Dennoch haben sie in ihrer immer noch erzkatholischen Heimat Irland so viele Probleme, dass der im doppelten Wortsinn grüne Vibrator in England – das in letzter Zeit auch nicht als Hort sexueller Freiheit auffällt – produziert wird.

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