Mittwoch, 11. Juli 2007

Wie es Euch gefällt

Nette Idee, schön umgesetzt, und man sieht mal wieder ein paar Klassiker: The Bishop Bondage Test – in vier Fragen zur persönlichen Idealposition, demonstriert von Robert Bishops Schönheiten..

Update 01.11.2008: Die Bilder für den Bondage-Test werden nicht mehr angezeigt, da der Macher den bezahlten Livejournal-Account, auf dem sie gehostet waren, hat auslaufen lassen. Er hat schon vor längerer Zeit eine Neuauflage an anderer Stelle angekündigt. Bisher scheint er jedoch noch nicht dazu gekommen zu sein.

Stellt Euch vor

Eine schöne Frau, die sich wollüstig auf dem Bett räkelt. Und nun stattdessen eine schöne Frau, die mit Händen und Füßen an die Bettpfosten gebunden ist und mit verbundenen Augen wollüstig darauf wartet, was auf sie zukommt.

Stellt Euch die Situation vor. In allen Einzelheiten. Spürt hin, egal von welcher Seite.

So, und jetzt nennt mich pervers... *veg*

Dienstag, 10. Juli 2007

Pretty tied up at the moment

Leider nicht im angenehmen Sinn. Nur die liebe Arbeit.

Sonntag, 8. Juli 2007

Das fehlt noch

Auch mit mehreren hundert Metern Seil in der Vorratskiste fehlt natürlich immer noch etwas. In meinem Fall ein ganz spezifisches Seil, für das ich bisher keine Bezugsquelle gefunden habe. Die Eckdaten sind alles andere als ungewöhnlich – geflochtenes PP-Seil, 6 mm dick, im Grunde handelsübliche Baumarktware. Entscheidend ist allerdings die Farbe. Das Seil soll mindestens von tiefem Lila, idealerweise jedoch brombeerfarben sein. Genau dieses Seil habe ich bisher nur einmal in einem Baumarkt gesehen und in einem Anflug geistiger Umnachtung nicht sofort zugegriffen. Beim nächsten Besuch war es natürlich ausverkauft und seitdem nicht mehr im Sortiment.

Samstag, 7. Juli 2007

Der Einzig Wahre BDSM™

Wer sich in der BDSM-Szene bewegt, trifft über kurz oder lang auf eine ganz besondere Spezies – die Verfechter des Einzig Wahren BDSM™. Ihre Vertreter sind in der Regel Männer, oder genauer: Herren. Sie wissen ganz genau, wie der Hase läuft und sagen einem gerne, wo es lang geht.

Die Harmloseren unter ihnen sind noch die altgedienten Doms. Die haben ihren Weg zu BDSM längst gefunden und sind glücklich damit. Nervig ist nur ihre Grundhaltung nachgewachsenen Gleichgesinnten gegenüber: „Ich mache jetzt schon zwanzig Jahre SM, und jetzt zeige ich Euch mal, wie man das richtig macht.“ Hier gibt es durchaus Dogmatiker, die keine Abweichung von ihrer Meinung dulden. Andersdenkende sind dann halt Weicheier, keine echten SMer oder gefährliche Irre, die unverantwortliche Risiken eingehen, je nach persönlichen Vorlieben.

Die zweite, vor allem für Einsteiger deutlich gefährlichere Gruppe besteht aus Möchtegern-Doms, Personen mit geringer Bodenhaftung und hin und wieder auch echten Psychopathen. Sie reden ihrem Gegenüber ein, dass ihre Art des Spiels die einzig richtige ist. Über Grenzen und Bedürfnisse gehen sie mit „Das gehört sich so“ hinweg. Da gibt es welche, für die sind „Die Geschichte der O“ oder John Normans „Gor“-Romane die Bibel, nach der BDSM stattzufinden hat. Oder es sind Doms, die mangels Erfahrung selbst am Rudern sind und sich aus den im Internet im Brustton der Überzeugung verbreiteten Klischees ein Regelwerk zu ihrer eigenen Beruhigung gebastelt haben. Dabei wissen sie weder, was sie tun, noch was sie anderen und auch sich selbst antun können.

Ihr, die Ihr mit Gedanken an Bondage und BDSM spielt: Lasst Euch nichts einreden. Es gibt kein „richtiges“ und „falsches“ BDSM. Jenseits grundlegender Sicherheitsregeln ist alles offen und Verhandlungssache. Um miteinander Spaß zu haben, muss man sich aufeinander einlassen, die gegenseitigen Vorlieben und Abneigungen entdecken und nicht irgendwelche Kochrezepte abarbeiten. Jeder spielt auf seine Weise – everyone's got his own kink.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Plüschhandschellen und Blümchenschlüssel

In jedem Sexshop gehören sie zum Standardsortiment, sie werden als Gag an Geburtstagen und Abschlusspartys verschenkt, und auch im Internet kommt man kaum an ihnen vorbei: Handschellen mit Plüsch- oder Kunstfellüberzug sind für viele die erste Begegnung mit Bondage – und zuweilen auch die letzte. Reden erfahrene BDSMer von Lustschmerz, meinen sie normalerweise etwas anderes als die Folgen, die einem beim unbedachten Einsatz dieser Teile drohen.

So neckisch die „Love Cuffs“ im Laden aussehen mögen, so riskant sind sie im Schlafzimmer. Letzteres haben sie mit jenen Handschellen gemeinsam, die bei ebay & Co. allenthalben mit Attributen wie „Behördenqualität“ und „Polizeihandschellen“ oder unter Fantasienamen wie „Texas“ angeboten werden. Keine Polizei der Welt würde diesen Blechschrott verwenden, der selbst geschenkt noch zu teuer ist. Angesichts der Verarbeitungsqualität ist selbst der hin und wieder zu findende Schnäppchenpreis von 2,99 dreist. Aber solche Handfesseln werden durchaus öfter für flockige 15 Euro und mehr angeboten. Es existiert sogar eine mit Strasssteinen besetzte Variante, die noch teurer, qualitativ aber genauso schlecht ist.

Die Fesseln mit dem charakteristischen Blümchenschlüssel bieten zahlreiche Gelegenheiten, die ersten Ausflüge ins Bondage-Wunderland zu einem aus den falschen Gründen unvergesslichen Erlebnis zu machen. Die Armreifen sind schmal und kantig. Zuweilen sind nicht einmal die Kanten gebrochen, sondern die Blechteile so wie sie aus der Stanze kommen grob verchromt. Ein bisschen Herumzerren wird da schnell mit blutigen Handgelenken belohnt. Außerdem haben die Blechschellen im Normalfall keinen vernünftigen Double Lock. Stattdessen soll ein dünnes Hebelchen ein unbeabsichtigtes Engerstellen verhindern. Leider verrutscht der Hebel gerne im unpassendsten Moment. Wer sich dann etwa auf die hinten angelegten Handschellen legt, riskiert Quetschungen und unter Umständen sogar Nervenschäden.

Die Zuhaltungen selbst halten manchmal nicht und gehen auf oder zu, wenn sie nicht sollen. Schlackriges Schloss und Schlüssel aus Druckguss sind eine Kombination, die geradezu nach Murphy schreit: Besonders wenn es schnell gehen soll oder muss, bricht der Schlüssel ab und blockiert den Armreif. Dann tritt zum Risiko von Quetschungen etc. noch eine weitere Verletzungsgefahr hinzu, falls zum Öffnen Werkzeug nötig ist. Und muss der Fachmann ran, kommt auch ein gewisser Peinlichkeitsfaktor ins Spiel, egal ob Feuerwehr, Polizei oder Schlüsseldienst zur Rettung antreten. Eine weitere Gefahrenquelle sind die üblicherweise nicht verschweißten Kettenglieder, die sich unter Zug aufbiegen können. Pech, wenn man sich gerade dranhängt und dann schwungvoll in die Landschaft karriolt – oder dem/der Liebsten mit der unerwartet befreiten Hand samt improvisiertem Schlagring unabsichtlich eine vor den Latz ballert.

Alle, die sich eisenhaltige Abführmittel als Spielgerät zulegen wollen, sollten die Finger von diesen Teilen lassen und lieber 25-35 Euro in Qualität investieren. Zu diesem Preis gibt es bereits solide Marken-Handschellen, die langfristig mehr Spaß machen. Und statt mit deftigem Perversenzuschlag im Sexshop kauft man lieber im Waffengeschäft oder beim Spezialisten.

Montag, 2. Juli 2007

Bondage, Fesselspiele, whatever

Das ist jedenfalls, worum es hier geht: Die Kunst, jemanden bewegungsunfähig zu machen, auf dass alle Beteiligten ihren Spaß haben. Sex? Erotik? Aber ja doch. Bei Bondage geht es ums Fesseln zum Lustgewinn. Das Spiel mit den Seilen kann dabei Mittel zum Zweck sein oder alleiniges Ziel. Mein Thema in diesem Blog ist das Wie und das Warum.

Einerseits gehört Fesseln zu den häufigsten sexuellen Phantasien überhaupt. Andererseits stehen Fesselspiele wie andere BDSM-Praktiken im Verdacht, Ausdruck von Gewalt und Unterdrückung zu sein. Ich will hier auf die Unterschiede zwischen So-tun-als-ob und echter Gewalt eingehen, zwischen unfreiwilliger Unterwerfung und bewusstem Sich-Ausliefern.

Bondage ist Loslassen und Aufbegehren, Fliegen und Geborgenheit, Nervenkitzel und Erfüllung. Und, was viele nicht bedenken, die das Ganze „mal so“ ausprobieren wollen: Bondage ist nicht ganz ungefährlich, will gelernt und geübt sein. Ich hoffe, hier mit dem einen oder anderen Tipp behilflich sein zu können.