Donnerstag, 10. April 2008

Wanderzirkus auf Tour

So – der Narr packt seine Siebensachen und geht auf Reisen. Auto bis unters Dach vollgeladen mit Werkzeug und Spielzeug. Am Ende der Vorstellung stehen hoffentlich nicht nur eine Menge Kilometer auf der Uhr, sondern auch interessante Gespräche, spannende Verwicklungen und gute Fotos.

Sonntag, 6. April 2008

Der Chirurgenknoten

Der Chirurgenknoten ist eine Variante des Kreuzknotens, der sich gut für sehr dünne oder glatte Schnüre eignet. Durch die zusätzliche Windung sichern sich Enden besser als beim herkömmlichen Kreuzknoten. Seinen Namen hat er von seiner Verwendung als Abschlussknoten beim Vernähen von Blutgefäßen und Wunden.

So wird der Chirurgenknoten gebunden:

Chirurgenknoten, Schritt 1
Als erstes zwei Enden kreuzen und einen gewöhnlichen Überhandknoten machen.

Chirurgenknoten, Schritt 2
Nun die Enden noch einmal verschlingen.

Chirurgenknoten, Schritt 3
Ab hier geht es weiter wie beim Kreuzknoten: Darüber einen zweiten Überhandknoten machen. Darauf achten, dass die Enden gegenläufig zum unteren Knoten geführt werden.

Chirurgenknoten, Schritt 4
Zusammenziehen, dabei den Knoten sich leicht ineinander drehen lassen.

Fertiger Chirurgenknoten
Beim fertigen Chirurgenknoten bedeckt der zweite Überhandknoten den ersten, zweifach geführten und sperrt ihn so.

Der Palstek

Hin und wieder benötigt man beim Fesseln eine feste Schlinge. Hier ist der Palstek eine gute Wahl. Er ist mit etwas Übung schnell geknüpft. Eine mit ihm geknüpfte Schlinge rutscht nicht zu, der Knoten löst sich unter Belastung nicht auf und ist dennoch wieder leicht zu öffnen.

So wird der Palstek gebunden:

Palstek, Schritt 1
Als erstes ein Überhandauge legen, also ein Auge, bei dem das Arbeitsende über die stehende Part geführt wird.

Palstek, Schritt 2
Anschließend das Arbeitsende von hinten nach vorne durch dieses Auge führen. Die Länge des Arbeitsendes bestimmt die Größe der Schlinge.

Palstek, Schritt 3
Nun das Arbeitsende unter der stehenden Part hindurch führen…

Palstek, Schritt 4
… und durch das Auge stecken.

Fertiger Palstek
Festziehen – fertig.

Samstag, 5. April 2008

Packmaterial

So, wieder mal Vorräte ergänzt. Die Folie ist da. Genauer: Stretchfolie, sechs 300 m-Rollen in 50 cm Breite und sechs kleine Rollen, 100 m × 10 cm, für Feinarbeiten. Auf jeden Fall genug für einige Sessions und nette Bilder. Freiwillige? *veg*

Samstag, 29. März 2008

Rollenmodell Jägerin

„Buffy the Vampire Slayer“ und der Spin-Off „Angel“ gehören für mich schon seit langem zu den relevantesten TV-Serien der vergangenen Jahrzehnte, für sich gesehen ebenso wie aufgrund ihrer prägenden Wirkung auf andere Erscheinungen der populären Kultur. Zudem sind die beiden eng verknüpften Serien aus einschlägiger Perspektive von Interesse. Nun bin ich auf einen Artikel gestoßen, der sich genau darauf konzentriert: In "Sounds Like Kinky Business to Me": Subtextual and Textual Representations of Erotic Power in the Buffyverse untersucht Lewis Call die BDSM-Elemente im Buffyversum.

Mit dem Fortschreiten der Serien manifestierten sich diese Elemente immer offener, doch bereits von Anfang an waren sie in „Buffy“ angelegt. Call zeigt, dass im Buffyversum Macht und Machtausübung unvermeidliche Elemente jeglicher erotischen Beziehung sind. BDSM und Erotic Power Exchange sind am deutlichsten im Verhältnis zwischen der Jägerin Buffy und dem Vampir Spike auszumachen, jedoch nicht als Einbahnstraße. Call sieht in ihrem Verhältnis Ausdruck des „Age of the Switch“: „Buffy und Angel besetzen einen sehr postmodernen Augenblick im frühen 21. Jahrhundert, in der es keine vorherrschende Geschlechtsidentität und keine privilegierte Position in der Struktur der erotischen Machtverhältnisse gibt. Innerhalb dieses Augenblicks können Männer und Frauen Sadismus und Masochismus ebenso leben wie Dominanz und Unterwerfung, und die Positionen sind immer umkehrbar.“

Bedeutsamer ist für Call vor allem eins: „Die betonte Kinkiness der Vampir-Gemeinschaft im Buffyversum sollte uns nicht von der Tatsache ablenken, dass jeder im Buffyversum kinky ist.“* Tatsächlich spielen Power Exchange, D/S, S/M und auch B/D für die meisten der Haupt- und Nebenfiguren in ihren wechselnden Konstellationen zueinander eine wichtige Rolle. Selbst Giles zeigt in einer Folge ein gewisses Faible für Handschellen (Und ja, ich hoffe immer noch auf ein „Ripper“-Spin-Off). In dieser Hinsicht war „Buffy“ ebenso bahnbrechend wie mit dem ersten lesbischen Kuss in einer US-Mainstream-Fernsehserie.

„Buffy“ und „Angel“ präsentieren Call zufolge das Ausleben erotischer Machtverhältnisse und Machtspiele auf SSC-Basis als positive Alternative zum typischen non-konsensuellen Machtgefälle von Vanilla-Beziehungen in patriarchaler Tradition. Ganz offen wie in „Once More, With Feeling“ oder „Smashed“ oder weniger offensichtlich, doch konsistent in jeder Folge wird diese Art von Beziehung im Buffyversum als konsensuell, liebevoll und leidenschaftlich präsentiert – und damit auch als tragfähige Möglichkeit des Zusammenlebens für das Publikum.

Diese Normalisierung und Entzauberung durch die Vermittlung der „ethics of kink“ hält Call für ein großes Verdienst der beiden TV-Serien und verteidigt sie gegen Kritiker: „‚Seit wann ist es in Ordnung, eine Frau zu schlagen und dann Sex mit ihr zu haben‘, will Rachel Thompson wissen. Die Antwort ist natürlich: Sobald sie es will.“

* Anm.: Ich habe kinkiness und kinky bewusst nicht übersetzt, da m. E. „Abartigkeit“ bzw. „Perversion“ im Kontext nicht treffend sind.

Montag, 24. März 2008

Wie man sich bettet

Als Bondager weiß man Möbel mit Mehrfachnutzen zu schätzen. Besonders ein Bett sollte genügend Ankerpunkte aufweisen und stabil genug sein, um auch heftiger bespielt werden zu können. Ein Bett aus Holz harmoniert sehr gut mit Seilen. Ohne zusätzliche Beschläge nimmt es sein Finish allerdings schnell übel, wenn Ketten oder Hand- und Fußschellen an die Pfosten gehängt werden und der/die Begünstigte nicht stillhält. In so einem Fall ist ein Metallgestell die bessere Wahl. Es muss ja nicht gleich so offensichtlich sein wie das berühmt-berüchtigte Modell „Jailhouse Fuck“. Es gibt auch schöne Designerstücke, die einem unendliche Möglichkeiten bieten, ohne den intendierten Zweck lauthals hinauszuposaunen.

Sonntag, 23. März 2008

Der Webleinstek

Um bei einer Bondage-Session sein Gegenüber an festen Gegenständen wie Bettpfosten zu befestigen, ist der Webleinstek gut geeignet. Seeleute nutzen diesen Knoten, um ein Boot an einem Poller zu vertäuen. Feuerwehrleute werden ihn ebenfalls kennen. Camper verwenden den Webleinstek, um die Spannschnüre eines Zeltes an den Heringen zu befestigen. Deshalb ist er auch als Heringsknoten bekannt.

Der Webleinstek hält sich unter Zug selbst, lässt sich aber ohne Spannung leicht aufschieben und mit etwas Übung auch einhändig sehr schnell binden. Natürlich sollte der/die Begünstigte nicht genug Bewegungsfreiheit haben, um diesen Knoten so weit zu entlasten, dass er sich aufschieben lässt. Für das Aufhängen am Deckenhaken würde ich ihn sicherheitshalber auch nicht empfehlen.

So wird der Webleinstek gebunden:

Webleinstek, Schritt 1
Zunächst das lose Ende von oben über den Ankerpunkt legen.


Webleinstek, Schritt 2
Dann das Ende um den Ankerpunkt herum wieder nach vorne und nach oben führen, dabei die stehende Part kreuzen.


Webleinstek, Schritt 3
Das lose Ende erneut um den Ankerpunkt legen…


Webleinstek, Schritt 4
… und parallel zur ersten Windung unter der Kreuzung hindurchführen.


Fertiger Webleinstek
Festziehen – fertig.