Sonntag, 27. Januar 2008

Bands that never were

And now for something completely different: Ich habe endlich auch mal den „Ultimate Band Generator“ (*kappelüpf*) angeworfen.

Die Regeln sind ganz einfach:

  1. Der Name Deiner Band wird der Titel des ersten Artikels nach Klick auf diesen Link.
  2. Dein Album wird nach den letzten vier Worten des letzten Zitats dieser Seite benannt.
  3. Das dritte Bild auf dieser Seite wird Dein Album-Cover.

Wohlan denn – aller guten Dinge sind drei:

Väike Emajõgi, Finding Her Way Back
Experimental Mathematics, On what was Chaos
Beyond Treason, Look like a girl, act like a lady, think like a man, work like a dog.

Angefangen hat das Ganze übrigens hier.

Update: Gut, beim letzten Cover habe ich das ganze Zitat genommen. War aber auch zu nett.

Dita mal wieder

Im Rahmen eines Pressegesprächs hat sich Dita von Teese zu britischen Männern und Sex im allgemeinen geäußert. Dabei widersprach sie der Ansicht, die britischen Männer seien sexuell gehemmt: „The British are really quite kinky. I love being in London because it has a great heritage of burlesque.“

In Sachen Sex muss es ihr selbst gar nicht so ausgefallen zugehen – „I'm like, ‚Stop trying so hard to impress me with your sexual perversions.‘“ Gegen Seile und anregende Spielsachen hat sie freilich nichts und rät zum Ausprobieren: „Sometimes I do like bondage and spanking, and, I think a lot of people, if they were honest, would say, ‚Yeah, that sounds fun.‘“

Dienstag, 22. Januar 2008

Vollmond

Und weder mondsüchtig, noch aufgedreht, noch unternehmungslustig, sondern einfach nur erschöpft.

Dienstag, 15. Januar 2008

Kleiner Nachtrag…

… zu den Vorsätzen für dieses Jahr:

  • wieder zur früheren Leichtigkeit zurückfinden
  • und das auch wieder in Texten umsetzen können

Angeregt durch einen so begeisternden wie neidisch machenden Anstoß.

Montag, 14. Januar 2008

Der Unterschied zwischen Spiel und Ernst

Außenstehenden ist manchmal schwer zu vermitteln, warum Bondage und BDSM mit realer Gewalt im Normalfall herzlich wenig zu tun hat. Der optische Eindruck ist häufig ein anderer, und Fesselpositionen wie ein straffer Hogtie können auch im Spiel sehr anstrengend sein. Dennoch besteht ein substanzieller Unterschied zwischen einer Session im gegenseitigen Einvernehmen und echter Folter und Gewalt. Ein aktueller Artikel aus dem Bereich der Forensik hilft teilweise unfreiwillig, das Problem etwas zu erhellen.

In Europa mehren sich die Fälle, in denen etwa Abschiebehäftlinge wegen tatsächlicher oder befürchteter Renitenz so massiv überwältigt und gesichert werden, dass sie diese Maßnahmen nicht überleben. In den USA, wo die Polizei immer noch etwas härter mit Verdächtigen und Tätern umspringt, sind solche Vorfälle bereits seit Jahrzehnten erheblich häufiger. Entsprechend zahlreich sind wissenschaftliche Studien zu diesem Thema. So findet sich in der Januar-Ausgabe des Journal of Forensic Sciences (Vol. 52, #1, p. 171-175, Jan 2007) der Artikel Ventilatory and Metabolic Demands During Aggressive Physical Restraint in Healthy Adults (Volltext, PDF), der zwei Studien an der Universität von San Diego zusammenfasst.

Hier wurden 30 Freiwillige, je 15 Männer und Frauen, dem psychischen und physischen Stress einer Verhaftung mit maximaler Ruhigstellung ausgesetzt. Die Versuchskaninchen mussten dabei einen mit polizeitypischen und weniger typischen Fesselmaterialien ausgeführten Hogtie – bäuchlings, Hände auf den Rücken, Füße möglichst dicht an die Hände gezogen – erdulden. Dabei schränkten teilweise zum einen abgedichtete Atemschutzmasken die Atmung der Teilnehmer ein. Zum anderen wurden ihnen teilweise Säcke mit Bleischrot auf den Rücken gelegt, die das Gewicht eines auf ihnen knienden Polizisten simulierten. Dann sollten die Teilnehmer jeweils versuchen, sich mit aller Macht zu befreien, während sie lautstark angebrüllt wurden. Trotz dieser Handicaps und Stressfaktoren bestand für die Freiwilligen keine Erstickungsgefahr, so die Studie, obwohl ihre Atmung aufgrund der Versuchsanordnung beeinträchtigt war.

Also alles im grünen Bereich? Wie immer sind auch hier die Details wichtig. So dauerte die heiße Phase des Versuchs gerade einmal 60 Sekunden. Dennoch wurden alle Teilnehmer davon so erschöpft, dass ihre Gegenwehr bereits vor Ablauf der Minute dramatisch nachließ. Dabei waren alle Kandidaten sorgfältig ausgewählt worden, jung, mindestens durchschnittlich fit, nicht übergewichtig, ohne Herzkrankheiten und Drogenvergangenheit. Diese Punkte schließen genau die Faktoren aus, denen eine wichtige Rolle bei Todesfällen in vergleichbaren Situationen zugeschrieben wird. Zudem wurden die Teilnehmer nicht wie bei einer realen Verhaftung überwältigt, sondern geruhsam fixiert, während sie erhöht auf einer weichen Matte lagen, die auch bei den Befreiungsversuchen mehr Nachgiebigkeit für Brust- und Bauchraum bot als ein Betonboden und so das Luftholen erleichterte. Und schließlich wussten die Kandidaten, was auf sie zukam, beteiligten sich freiwillig und konnten anders als in der Realität im Notfall abbrechen. Zwei von ihnen nutzten übrigens diese Möglichkeit.

So ließ die Versuchsanordnung, die den Ernstfall simulieren sollte, eine Reihe wichtiger Elemente dieses Ernstfalles vermissen. Diese unbeabsichtigte Nähe zu einer abgesprochenen Spielsituation dürfte durchaus dazu beigetragen haben, dass eine solche Zwangsmaßnahme harmloser erscheint, als sie es beim realen Einsatz gegen ein unkooperatives Gegenüber tatsächlich ist. Furcht und Aufregung erhöhen den Stressfaktor ebenso wie eine vorausgehende Verfolgungsjagd oder ein Kampf. Genauso wenig berücksichtigt die Studie die Tatsache, dass Polizisten in der Hitze des Gefechts ihren Gegner zu mehreren niederhalten, ohne sich um die Stärke und die Platzierung des ausgeübten Drucks zu kümmern. Für Verhaftungsphantasien gilt dasselbe wie für Vergewaltigungsphantasien: Was in Kopfkino und Spiel kickt, ist in seiner realen, non-konsensuellen Variante für den/die Betroffene(n) weder spaßig, noch antörnend, noch ungefährlich.

Sonntag, 6. Januar 2008

Gute Vorsätze

Besser spät als nie – das habe ich mir für 2008 vorgenommen:

  • mir mehr Zeit für mich nehmen
  • mehr fesseln
  • mehr Bilder machen
  • glücklicher werden

Gabriel kommt

Hier nun der Abschluss meiner kleinen Serie zur Variationsbreite einer Bondage-Position als Ausgangspunkt für ein Spiel. Nach der ungeplanten , der romantischen und der heftigen Session sowie der morgendlichen Überraschung eine weitere Variante:

Wir haben schon den größten Teil des Vormittags angenehm vertrödelt. Meine Partnerin hat neue Wäsche, und ich habe bis jetzt ein paar schöne Bilder von ihr gemacht, Wohlfühlbilder ganz ohne Bondage. Aber irgendwann überkommt einen doch immer die Lust auf Einschlägiges. Nun liegt sie im Spreadeagle auf dem Bett. Ihr rosa Babydoll hebt sich leuchtend vom dunklen Laken ab. Abgeschlossene schwarze Ledermanschetten mit Ketten halten ihre Hand- und Fußgelenke an den Bettpfosten fest. Als wäre sie noch nicht straff genug aufgespannt, ist auch der Kopfharness ihres Panel Gags mit einer Schnur am Bettrahmen befestigt. Eine dicke Augenbinde hüllt sie in Dunkelheit.

Die Situation, die sich entwickelt, verlangt nach etwas härterem Spiel, als ich es in der Jester-Persona normalerweise betreibe. Aber ebenso wie meine Partnerin habe ich Erfahrung mit Rollenspielen. Also wird jetzt jemand anders die Dame besuchen. Jemand, der bei weitem nicht so nett ist.

Zur Einstimmung erzähle ich ihr, dass ich jemandem noch einen Gefallen schulde. Dieser Jemand hat den Gefallen heute eingefordert: Ein paar Stunden mit ihr. Ich betone überdeutlich, dass sie keine Angst haben muss, und lasse durchklingen, dass ich besorgt bin. Ohnehin in Spiellaune, steigt meine Partnerin in das skizzierte Szenario ein, fängt an sich zu wehren und protestiert, soweit ihr Knebel es ihr erlaubt. Bedauernd lehne ich ab, sie loszumachen. Vereinbarung ist Vereinbarung, und so verabschiede ich mich.

Kurz darauf kommt der Andere. Ich habe noch keinen Namen für ihn, orientiere mich bei seinem Auftreten an diversen Filmschurken, wobei mir Frank Booth aus Blue Velvet als erstes im Hinterkopf herumspukt. Der Andere beugt sich zu ihr herab und flüstert in ihr Ohr, was für ein Verhalten er erwartet, und was er auf keinen Fall dulden wird. Er droht nicht mit Strafen. Sein Ton allein macht deutlich, dass Zuwiderhandlungen unerfreuliche Folgen nach sich ziehen. Er lässt seine Hände wandern, schiebt ihre spärliche Kleidung zur Seite. Die ganze Zeit erzählt er, was er jetzt machen könnte, erzählt, dass er am liebsten mit dem Messer arbeitet, lässt die Klinge ganz leicht über ihren Körper tanzen. Dass das Messer keines ist, sieht sie nicht.

Sie ist erregt, aber harrt angespannt auf die nächste Berührung, den nächsten Satz, die gleichermaßen Schrecken und wohlige Schauer auslösen. Die Macht des ausgespielten Szenarios zeigt sich wenig später. Der Andere kündigt an, Elektroden auf ihrem Körper anzubringen. Nach Schilderung der Details reicht ein leichter Fingertipp auf eine Brustwarze, begleitet von einem gezischten „Bssst!“, um eine heftige Reaktion bei ihr auszulösen. Was während der gesamten Session passiert, findet im Kopf statt, intensiver als wenn es real ausgespielt würde.

Dieser Vormittag ist nicht nur ein gutes Stück entfernt von unserer normalen Art zu spielen. Er ist auch die Geburtsstunde von Gabriel. Diesen Namen erhält der hier erstmals erschienene Andere im Nachhinein. Gabriel ist businesslike, no-nonsense. Er mag keinen Widerspruch, nimmt sich was er will und hat kein Problem damit, Schmerzen zuzufügen. Er genießt die Anspannung und selbst Angst seines Gegenübers.

Die Gabriel-Rolle ist mir eher fremd; deshalb schlüpfe ich nicht oft hinein, und nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Gabriel ist bei weitem nicht so ausgeformt wie der Narr. Inzwischen ist diese Persona stärker orientiert an Tom Reagan aus Miller's Crossing und Winston Wolfe aus Pulp Fiction.