Donnerstag, 15. September 2011

Eine Frage der Position

David Cronenberg, Spezialist fürs Abseitige, befasst sich in seinem neuen Film „A Dangerous Method“ mit der Beziehung zwischen C. G. Jung und Siegmund Freud. Keira Knightley – immer noch zu dünn – hat in der weiblichen Hauptrolle als Jungs Patientin und Muse Sabina Spielrein eine Szene (im offiziellen Trailer erahnbar zwischen 1:00 und 1:04), in der sie sich von Jung (Michael Fassbender) auf eigenen Wunsch ans Bett fesseln und schlagen lässt. Die Szene selbst ist ziemlich zahm; da gibt Cronenbergs „Dead Ringers“ von 1988 mehr her, in dem Geneviève Bujold mit Schläuchen und Klemmen ans Bettgitter gebunden wird, und „Videodrome“ ist ebenfalls um einiges expliziter.

Dafür entschädigt das Video-Interview, das Scott Feinberg während des Toronto International Film Festival mit Keira Knightley geführt hat, mit einem schönen Wortwechsel der Hauptdarsteller hinter den Kulissen bei ebenjener Szene:

„I did actually say to Michael before one of the scenes – I was like, ‘I've got a security guard outside. You touch me and he's gonna break your legs!’ And he was like, ‘Keira, you're tied to a bed. You're not really in a position to say that.’ I said, ‘I guess you're right.’„

Genau. Abgesehen von der trockenen Antwort Michael Fassbenders auch apart, dass Knightley die Rolle wegen der Spanking-Szenen beinahe abgelehnt hätte. Sie sagte erst zu, als Cronenberg betonte, sie nicht zu erotisch zu inszenieren:

„Okay, well I can understand that. As long as it's clinical and it's not some, sort of, weird sexy spanking thing.“

Ihre Begründung:

„… because it's the age of the Internet; it's gonna be everywhere; I don't want that out there.“

Ahem.

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