Sonntag, 19. Dezember 2010

Erfahrungen mit blog.de

Fast genau vor drei Jahren wurde ich Mitglied bei blog.de. Eingeladen hatte mich damals eine Bekannte, die dort ein Blog betrieb, und angemeldet habe ich mich schließlich, um dort kommentieren zu können. Ein eigenes Blog bei blog.de war erst einmal kein Thema für mich, schließlich hatte ich mir hier meine Insel schon eingerichtet. Allerdings wurde dann doch recht schnell Mitautor eines Gruppenblogs bei blog.de und lernte auf diese Weise einige Mitblogger – wenn auch meist nur virtuell – kennen. Neben den Texten für das Gruppenblog kommentierte ich natürlich auch Texte in deren Blogs, und das bei weitem nicht nur zu einschlägigen Themen. Bis vor kurzem.

Denn vor kurzem war mein Account bei blog.de ohne Vorwarnung verschwunden, einschließlich aller Texte, die ich in den vergangenen Jahren geschrieben hatte. Und nicht nur alle meine Inhalte waren weg, die damit verknüpften Inhalte anderer Nutzer, die etwa auf meine Kommentare geantwortet hatten, fielen der Säuberungsaktion ebenfalls zum Opfer.

Die Auflösung des Rätsels fand ich dann in meinem Postfach: Eine Mail des blog.de-Supports, dass mein Account gelöscht worden sei, weil meine Artikel und Kommentare

… sich auf die Verlinkung anderer Seiten, Werbung, die Wiederholung von Texten und/oder die Auflistung eindeutiger und übermäßig vieler Tags beschränken (Spam).

Soso. Die Texte im (nur für angemeldete und eingeladene Nutzer lesbaren) Gruppenblog hatte ich eigens für das Blog geschrieben und nach dem selben System wie hier mit einer übersichtlichen Anzahl von Stichworten getaggt. Links habe ich natürlich gesetzt – schließlich machen Sie das Wesen des World Wide Webs aus, und ich gebe anderen gerne die Möglichkeit, Dinge, auf die ich mich beziehe, selbst nachzulesen. Außerhalb des Blogs habe ich bei den genannten Bekannten alles Mögliche kommentiert, von spannender neuer oder alter Musik über die Frage, ob gutes Essen Glücksgefühle auslöst, oder entlegene Filme, Bücher und Spiele bis zum Lästern über Weihnachtsfeiern und Weihnachtsmärkte. Sind gelegentliche Links auf Wikipedia oder Youtube Werbung oder Spam? Ist das anlassbezogene Schwärmen über eine geschmorte Lammkeule in einem weder namentlich genannten noch geografisch lokalisierbaren spanischen Restaurant Werbung oder Spam?

Ich werde es wohl nicht erfahren, denn Anfragen beim Support von blog.de blieben unbeantwortet. Nicht, dass ich etwas anderes erwartet hätte.

Insofern ist es im Nachhinein durchaus vorteilhaft, dass ich aus mehreren Gründen gerade in der letzten Zeit nicht so viel Muße hatte, mich intensiver bei blog.de zu engagieren. Immerhin sind hier drei Jahre meines Online-Lebens in Teilen gelöscht worden. Eine nachhaltige Erinnerung, wie wichtig eine unabhängige Datensicherung ist, und wie sinnvoll es ist, nicht auf einen einzigen Anbieter zu setzen, wenn man nicht selbst hosten kann oder will.

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