Donnerstag, 28. Januar 2010

Debiles Down Under

Am anderen Ende der Welt sind die maßgeblichen Herren anscheinend auch nicht klüger als in Mitteleuropa: Der nationale große antipornographische Schutzwall Australiens soll künftig Internetnutzer Down Under auch vor Bildern von Frauen mit kleinen Brüsten schützen – nur zu ihrem Besten, denn Körbchengröße A weckt pädophile Neigungen.

Zu diesem Schluss kam jedenfalls vor einem Jahr Senator Barnaby Joyce nach einem Streifzug durch die Zeitschriftenregale von Tankstellen und Tante-Emma-Läden auf der Jagd nach Erotik-Magazinen. Seitdem hat das für die Einstufung von Medien aller Art zuständige Australian Classification Board zunehmend das Label „RC – Refused Classification“ statt des früher üblichen „X“ vergeben. Nun ist ein Verbot von Abbildungen zu kleiner Oberweiten im Gespräch.

Möglicherweise orientieren sich die Initiatoren an der Maxime „Von Deutschland lernen heißt siegen lernen“, denn ähnlich wie dort, wo „Jugendpornographie“ mit „Scheinminderjährigen“ strafrechtlich relevant ist, landen mittlerweile auch in Australien Fotos von Frauen knapp diesseits der Dreißig deswegen auf der schwarzen Liste. Möglicherweise handelt es sich ja auch um einen Fall von Projektion. Jedenfalls reicht die geplante Maßnahme wohl nicht aus, um Sitte, Anstand, Moral und Seelenheil des australischen Volkes zu bewahren, wie ein Kommentator bei El Reg meint:

„What about depictions of depilated pubic areas? Small women? Women with ponytails? Women in knee-high white socks? All images guaranteed to trigger the downward spiral of attraction to children, oh yes.

And not just the depictions, but the actual women themselves, parading about with their small breasts and seducing me into a life of paedophilia?

This is entrapment, and I will not stand for it!“

Da helfen dann wohl wirklich nur noch Burkhapflicht und staatlich gesponserte Brustvergrößerungen für zierlich gebaute Frauen und/oder Scheuklappengebot für Männer.

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