Donnerstag, 30. April 2009

Zeichen an der Wand

Nun habe ich mich doch aufgerafft. Die Blogpause der letzten Tage war nicht allein dem Zeitmangel geschuldet, sondern auch dem Frust ob der hanebüchenen Politik landauf, landab. In England etwa müssen Fetischparty-Besucher vor Betreten eines Londoner Clubs eine Fülle persönlicher Daten abgeben – eine Auflage der Polizei auf Basis eines neuen Sicherheitsgesetzes, weil es in der Umgebung eine Schießerei gegeben hat. Die Daten werden gespeichert und verarbeitet von einem Privatunternehmen, das den sicheren (*ahem*) Umgang mit Personendaten bereits ähnlich eindrucksvoll bewiesen hat, wie es staatliche britische Stellen seit Jahren tun.

In Deutschland soll eine Zensurinfrastruktur à la chinoise etabliert werden mit fadenscheinigen Argumenten und einer Vehemenz, dass man schon nicht mehr die von Politikern mittlerweile gewohnte Mischung aus Arroganz, Ignoranz und Inkompetenz vermutet, sondern schlicht Methode – und Vergleichbares droht europaweit. Der Gedanke an einen neuen Kampf der Kulturen liegt nicht mehr fern.

Mal sehen, wie lange es dauert, bis ich mir ein Stoppschild verdiene. Auswandern wäre auch eine Idee – fragt sich nur, in welches Sonnensystem.

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