Sonntag, 5. August 2007

Favoriten

Sehr viele Bondager haben eine Lieblingsposition oder bevorzugen ein bestimmtes Fesselmaterial. Vielleicht bin ich da etwas aus der Art geschlagen – beides ist mir primär egal, Hauptsache es ist fest und sieht gut aus. Aber natürlich habe ich auch gewisse Vorlieben. So setze ich den klassischen Spreadeagle immer wieder gerne ein, ob an Bettpfosten oder an in den Boden gerammten Pflöcken. Er hat den Vorteil, Begünstigte sehr hilflos und sehr zugänglich zugleich zu machen. Da ist neben dem praktischen der psychologische Effekt nicht zu unterschätzen. Dazu nehme ich Seil oder des Tempos wegen auch Hand- und Fußschellen.

Seil in allen Varianten setze ich ohnehin mit Vorliebe ein; wenn eine gewisse Bewegungsfreiheit erwünscht ist, der Ausbruchssicherheit wegen auch Ketten. Es soll ja nicht sein, dass sich mein Opfer einfach entfesselt. Ansonsten bin ich recht flexibel und nutze alles von dünner Schnur bis zur Palettenfolie. Eine Ausnahme sind Ledermanschetten. Auch wenn die für den/die Trägerin bequem sind – ich finde, sie sehen recht martialisch aus. Natürlich habe ich trotzdem welche in der Spielzeugkiste, man weiß ja nie. Bei Knebeln setze ich schließlich auch einige heftige Varianten ein wie einen Harness Ball Gag oder einen Muzzle Gag, ohne dass ich den Anblick abschreckend finde.

Meine aktuelle Vorliebe ist japanisch inspirierte Bondage, ohne dass ich regelgerechtes Shibari betreibe. Was und womit ich fessele, ist allerdings abhängig von der Tagesform, meiner und meines Gegenübers. Manchmal findet nur ein bisschen Fesseln mit Tüchern statt, manchmal wird es ein ultrakompakter „Brezel“-Hogtie mit Verbindungsseil von den Zehen zum Knebel – nichts für Untrainierte.

Beim Fesseln kommt es mir neben dem Gefühl auch auf die Optik an. Deshalb verräume ich – speziell für Fotos – lose Seilenden, achte auf kompakte Knoten und schaue, dass die Seile schön laufen. Außerdem vermeide ich Materialmix und verwende nach Möglichkeit nur optisch und haptisch zusammenpassendes Fesselmaterial, entweder nur Metall, oder nur Seile, oder nur Gürtel. Ebenso traditionalistisch bin ich bei den Farben und bleibe im Regelfall monochrom oder Ton in Ton. Deshalb mag ich auch mehrfarbige Seile wie Bergsteigerseile nicht so besonders. Die unruhige Oberfläche stört den Gesamteindruck und lenkt den Blick vom Wesentlichen ab. Ganz selten mische ich um eines optischen Effektes willen mehrere Farben. So habe ich einmal für eine Fotosession mit dem Thema „gefesselter Clown“ (eigentlich Clownin *g*) rotes, weißes und blaues Seil zusammen verwendet. Aber ich habe genug Seil der jeweiligen Farbe, um einfarbig arbeiten zu können.

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