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Montag, 22. Oktober 2012

Von wegen abgenudelt

Schon etwas älter, aber gerade erst darüber gestolpert: Das Flying Spaghetti Monster bondage set. Nicht nur für Anhänger des Pastafarianismus* tauglich und unabhängig vom piratigen Kontext eine Anregung, bei Ideen für selbstgebautes und improvisiertes Spielzeug weiter über den Tellerrand zu gucken als bis zum Eingang des nächsten Baumarkts. Albern? Na und? Wer Bondage und BDSM zu ernst nimmt, ist mir eh etwas suspekt.

* Hintergrund zum FSM, auch deutsch

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Himmlische Ruhe

Ich arbeite ja sonst eher mit anderen Sorten Klebeband, doch das klassische silberne Duct Tape hat sich auch im Bondage-Zusammenhang einen Ruf erworben, der an Carl Zwanzigs legendären Ausspruch „Duct tape is like the force. It has a light side, a dark side, and it holds the universe together“ gemahnt. Wie bei einem anderen Wundermittel gibt es mehr Anwendungsbereiche, als sich mancher Hand- und Heimwerker träumen lässt, selbst unter Berücksichtigung der Ansicht „One only needs two tools in life: WD-40 to make things go, and duct tape to make them stop“. Kein Wunder also, dass sich der eine oder andere Spruch mit den Qualitäten des Klebebandes für Immobilisierung und Schalldämmung beschäftigt:

„Not even duct tape can fix stupid. But it can muffle the noise.“

„Silence is golden, but duct tape is silver.“

„If I wanted your opinion, I would remove the duct tape.“

Doch mal ein paar Rollen auf Vorrat legen.

Freitag, 25. Mai 2012

Handtuch an Bord

Das Wetter macht gerade Bademantel und Handtuch zur erstrebenswerten Bekleidungsalternative. Anforderungen am Arbeitsplatz und die Reisetauglichkeit dieses Ensembles lassen mich trotzdem zur konventionelleren Klamotte greifen. Dennoch habe ich aus gegebenem Anlass natürlich ein Handtuch im Gepäck, auch wenn ich es dank neu erworbenen Nachschubs nicht zum Einwickeln von Begünstigten benötige und unterwegs wohl kaum Gefahr laufe, einen gefräßigen Plapperkäfer von Traal abwehren zu müssen.

BTW – noch ein Anlass zur Erinnerung: Star Wars wird heute 35. Es gibt drei Filme. Und Han hat immer noch zuerst geschossen.

Dienstag, 22. Mai 2012

Inspiration aus der Schachtel

Heute kam der zweite von zwei Teilen, und es sieht in der Gesamtheit bereits auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Ich kann also wohl gerüstet mit Ideen und Accessoires aufbrechen. Zuvor ist allerdings noch etwas Feinarbeit angesagt.

Montag, 14. Mai 2012

Boundcon – das war 2012

Echte Schellen: S & W M 110 und M1900, dazu einstellbare Brustklammern

Blechschrott auf der Boundcon

Kurzfassung: Auf der Boundcon gewesen, gut unterhalten, viele Bilder gemacht, eingekauft und nun wieder daheim. Oder etwas ausführlicher: Wie immer war die Boundcon natürlich eine gute Gelegenheit, einschlägig Bekannte zu treffen, die man sonst aufgrund der Entfernung selten real sieht. In der Hinsicht hat die diesjährige Boundcon nicht enttäuscht, die ersten Begegnungen haben sich schon vor dem Eingang ergeben. Einige angekündigte Treffen natürlich, einige erfreuliche Überraschungen, und auch der eine oder die andere, die einem dann doch nicht über den Weg laufen. Die Herzdame war leider ebenfalls wieder arbeitstechnisch verhindert; zum Ablästern und Fachsimpeln waren dafür einige Begünstigte samt Anhang da.

Seil- und knotentechnisch habe ich mir einige neue Ideen holen können, gerade was den Umgang mit ausbruchswilligen Subbies angeht. Zudem macht es Spaß, Riggern zuzusehen, die erkennbar öfter zum Üben kommen als man selbst und die Seile mit einer mühelosen Leichtigkeit wirbeln lassen, die ihren Ursprung in jahrelangem, kontinuierlichen Training hat.

Ganz mit leeren Händen bin ich auch nicht heimgekommen. Bei Cuffsland und Baumwollseil habe ich mich mit einigen größeren Spielzeugen und kleinen Gemeinheiten eingedeckt, die ich schon seit einer Weile auf der Liste hatte: Zum einen Fußkettchen mit elliptischen Schellen – Smith & Wesson Modell 110 und Modell 1900 – für mehr Tragekomfort, damit Begünstigte es nicht zu unbequem haben, wenn sie sich in den Fesseln winden oder sogar arbeiten müssen. Zum anderen regulierbare Klemmen, um es besagten Begünstigten etwas unbequemer zu machen, wenn sie es verdient haben. Oder wenn ich Lust dazu habe.

Trotz des Einfalls der Eisheiligen war die Veranstaltungshalle aufgrund der großen Hitze des Vortags schweißtreibend schwülwarm wie immer. Im Vergleich zu den Vorjahren erschien mir die Messe etwas reduzierter. Zumindest habe ich doch auch einige Aussteller und Performer vermisst, die ich von vergangenen Veranstaltungen in angenehmer Erinnerung habe. Der Publikumsandrang verlief schubweise, und gegen Abend zeigte sich, dass BDSMer und Bondager abseits ihrer spezifischen Vorlieben ganz normal und durchschnittlich sind: Das Pokal-Endspiel Bayern gegen Dortmund lockte offenbar manchen Besucher frühzeitig in Richtung des heimischen Sofas, und auch auf dem einen oder anderen Stand lief die Fußballübertragung statt der eigenen Bondagevideos auf den Monitoren.

Beim gemeinsamen Bummel über die Messe löste ein großer Stand in Resterampen-Optik kollektives Prusten aus. Nicht wegen der Dildos im Grabbelkorb, sondern weil ein anderer Teil des Sortiments ein Zeichen entweder von Dreistigkeit oder von Merkbefreiung im Endstadium war: Ausgerechnet auf einer Bondage-Messe einen ganzen Tisch voll überteuerten Billigst-Blechschrotts zu präsentieren in der Hoffnung, dass Besucher diese Dinger trotz direkter Vergleichsmöglichkeit an den Nachbarständen für echte Handschellen und womöglich sogar für fesseltauglich halten, war nicht nur für mich nahezu unfassbar. Dass das eine Blechschellchen-Modell den Slogan „Serious Bondage Attitude“ auf der Verpackung trug, fiel dann schon unter Realsatire. Andererseits – auch Gerten, die es als Reitsportzubehör für ein Zehntel des hier geforderten Preises zu kaufen gibt, fanden zahlungskräftige Abnehmer. Der Unterschied zwischen Perversenzuschlag und „nicht billig, aber preiswert“ scheint manchen nicht ganz klar zu sein. Und von letzterem gibt es auf der Boundcon auch einiges. Das eine oder andere habe ich mir für die Zukunft mal vorgemerkt, da ist dann allerdings die Herzdame zur Anprobe gefordert.

Ganz nebenbei konnte mich außerdem eine Begünstigte zur Mitarbeit an einem gerade gestarteten Online-Magazin überzeugen.

Samstag, 12. Mai 2012

Auf zur Boundcon

The same procedure as every year: Heute auf der Boundcon, schauen, was es Neues an Spielzeug gibt, Inspirationen holen, Leute treffen – Hauptsache gut unterhalten. Leider sind einige Leute aus meinem Umfeld in diesem Jahr verhindert, dafür haben einige andere zugesagt, und die eine oder andere BC-Premiere ist auch dabei.

Montag, 16. April 2012

Füllhorn voll Ideen

Besser gut geklaut als schlecht erfunden: Beim Flanieren durchs Web bin ich auf The Geeky Kink Event gestoßen und finde da einige Inspirationen für Belustigungen in kleinerem und größeren Rahmen, etwa für Gesellschaftsspiele wie Shibari Hangman, wo falsch ratende Mitspieler buchstäblich, jedoch nicht terminal aufgeknüpft werden. Manche Tanzveranstaltung könnte durch Ballroom Bondage gewinnen – Begründung des Initiators: „Wenn Tanzen ein Analogon zu Sex ist, warum sollte man dann nicht eine gehörige Dosis BDSM zugeben?“

Außerdem im Programm nicht nur für Rollenspieler interessensnahe Vorträge und Workshops wie Geek & Fandomsexuality oder Roleplay & Fetish Dressing on the Cheap, Quick and Easy sowie eindrucksvolle Requisiten/Spielgeräte wie ein TARDIS Bondage Device oder ein Tentacle Bondage Chair (Squid instead of Squick – SCNR). Zusatzbonus: Ich wurde auf Shibari-Rigger und Fotograf Murphy Blue aufmerksam.

Samstag, 10. März 2012

Schalldämpfer, oral

Keine Widerrede: Knebel sorgen für Ruhe

Geht es um Bondage und BDSM, spielen Knebel eine wichtige Rolle: Wie bei der Beschränkung von Sehsinn und Gehör geht es zum einen um Machtausübung und Isolation, zum anderen um Fallenlassen und die Aufgabe von Kontrolle. Sowohl für Tops wie für Bottoms ist ein Knebel häufig das I-Tüpfelchen, das eine Bondage erst vollständig macht. Bei härter angelegten Sessions bietet ein Knebel zudem die Möglichkeit für Sub/Bottom, sich gehen zu lassen und zugleich einen Anker, um die Zähne zusammenzubeißen und Zumutungen besser auszuhalten. Ganz pragmatisch schließlich dient ein Knebel der Schalldämmung und erlaubt so heftigere Spiele auch in hellhörigen Wohnungen, ohne die Nachbarn zu verschrecken. Dabei gibt es für jede Vorliebe improvisierte, selbstgebaute und kaufbare Varianten.

Die einzelnen Typen unterscheiden sich nicht nur in der Optik, sondern auch in Wirkung und Tragekomfort. Den Einstieg markiert der „Detective Gag“, so benannt nach seinem überwiegenden Auftauchen in prägenden Krimiserien und Kinofilmen. Der klassische Krimi-Knebel besteht nur aus einem mehr oder weniger fest über die Mundpartie gebundenem Tuch und ist damit allenfalls dekorativ, aber nicht wirkungsvoll. Nicht selten muss die Dame in Bedrängnis beim Agieren aufpassen, dass der Pseudo-Knebel nicht durch eine unvorsichtige Bewegung einfach abfällt. Sprechen ist damit praktisch ohne Einschränkung möglich.

Schon etwas wirkungsvoller ist der „Cleave Gag“, bei dem das zu einem Streifen gerollte oder gefaltete Tuch zwischen die Zähne des/der Begünstigten geschoben wird. Ja nach Festigkeit der Bindung und Dicke des Tuchs lässt sich das Artikulationsvermögen schon recht spürbar beeinträchtigen, vor allem wenn ein dicker Knoten im Tuch oder ein separates, zum Knäuel gerolltes Tuch o. ä. den Mund zusätzlich füllt. Trotz begrenzter Verständlichkeit können Träger von Cleave Gags allerdings immer noch recht laut werden.

Jenseits der klassischen Optik ist ein Stoffknebel nicht jedermanns Geschmack. Zum einen saugt sich der Stoff mit der Zeit mit Speichel voll und verändert so Konsistenz und Tragegefühl, zum anderen können lose Stoffzipfel im Rachen einen Würgereiz auslösen.

Ähnlich beliebt in Film und Fernsehen ist der Tape Gag, also ein Knebel aus Klebeband. Haftkraft und Wirksamkeit hängen hier nicht nur von Art und Menge des gewählten Materials ab. Glätte der Haut, Schweißentwicklung oder Kosmetik haben ebenfalls erheblichen Einfluss. Auch hier gibt es die Deko-Variante in Form eines minimalistisch über die Lippen drapierten Klebebandstückchens, ebenso aber auch sehr wirkungsvolle Ausführungen.

Die effektiveren Vertreter ihrer Art entfernen allerdings beim Abziehen unter Umständen Haarwuchs auf den von ihnen bedeckten Flächen. Wer davon dann noch keine Hautreizung hat, hat die nächste Chance beim Entfernen hartnäckiger Klebstoffreste mit unterschiedlichen Lösungsmitteln. Geringer ist das Risiko, wenn man sich das Knebelmaterial nicht im Baumarkt, sondern im Sanitätsfachhandel besorgt – und auch da ist der Unterschied etwa zwischen Leukosilk und Leukoplast in mehr als einer Hinsicht spürbar.

Geradezu das BDSM-Klischee ist der – bevorzugt rote – Ballknebel. Auch in guter Qualität erschwinglich, relativ pflegeleicht und einigermaßen narrensicher in der Anwendung (no pun intended), dürfte er wohl zu den verbreitetsten Spielzeugen von Bondagern und BDSMern gehören. Wichtig ist es hier, die Ballgröße auf Mundvolumen und -größe des bzw. der Begünstigten abzustimmen. Zu klein ist wirkungslos, zu groß sorgt schneller als nötig für Schmerzen und Muskelkater. Ein gut passender Ballknebel kann dagegen erstaunlich effektiv sein.

Beim klassischen Design läuft ein Lederriemen mitten durch den Ball. Ein gewisser Nachteil dieser Bauform ist, dass der Riemen bei einem fest zugezogenen Ballknebel in die Mundwinkel der Trägerin einschneidet. Fest sitzen sollte er aber, damit ihn die Begünstigte nicht einfach mit der Zunge aus dem Mund drücken kann. Aufgrund dieser Anforderungen entstanden aus dem selbstbau-freundlichen Basismodell etliche Varianten. Statt ihn einfach durch den Halteriemen zu fädeln, lässt sich etwa der Ball an einer Frontplatte befestigen, was den Tragekomfort deutlich erhöht und zugleich festes Anlegen ermöglicht. Bei Harness Gags erhöhen zusätzliche Riemen die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Begünstigte den Knebel auch solange im Mund behält, wie Top es will, egal ob mit oder ohne Frontplatte.

Die Hauptkomponente eines solchen Knebels muss nicht immer Ballform haben. Die Bandbreite reicht von unterschiedlich geformten Lederkissen bis hin zu anatomisch mehr oder weniger korrekt nachgebildeten Plugs. Weiche Kissenknebel wie auf dem Bild unten links sind auch für Untrainierte länger tragbar, während aufblasbare Knebel vor allem in der Butterfly-Variante alles andere als stressfrei sind, dafür jedoch zu den wirkungsvollsten Knebeltypen gehören. Nicht nur beim Pony Play sind Stangen- und Trensenknebel nützlich, machen Sie Begünstigte doch nicht nur lenkbar, sondern halten auch bissige Subbies im Zaum. Abhängig vom Durchmesser aller beteiligten Elemente bieten Ringknebel besondere Spielmöglichkeiten, können doch Begünstigte damit den Mund nicht schließen. Die Hardcore-Version davon sind Spider Gags, die ihren Namen von den über die Wangen reichenden, an Spinnenbeine erinnernden Metallklauen haben, und aus dem medizinischen Bereich stammende Kiefersperren.

Wesentliches Element eines wirksamen Knebels ist die Mundfüllung: Entgegen gängiger Fantasien ist dabei Lautlosigkeit nicht zu erreichen. Was ein Knebel kann, ist den Resonanzraum der Mundhöhle zu verkleinern und damit die Lautstärke zu verringern sowie die Artikulationsmöglichkeiten beschränken. Beides ist nicht ohne Nebenwirkungen möglich: Ein direktes Risiko ist das Verlegen der Atemwege durch den Knebel, ein indirektes das Auslösen eines Würgereizes oder eines Panikanfalls mit jeweils fatalen Folgen. Besonders der im japanischen Bondagestil häufige „over the nose gag“, bei dem das abschließende Tuch nicht nur die Mundpartie, sondern auch die Nase abdeckt, kann atemtechnisch problematisch werden. Auch wer Knebel gerne in mehreren Schichten aufbaut, sollte daran denken, dass ein Knebel im Notfall dann mit beherztem Werkzeugeinsatz entfernt werden muss.

Weniger offensichtliche Risiken ergeben sich aus dem verwendeten Knebelmaterial. So können etwa von den immer wieder als Knebelbällen zu findenden lackierten Holzkugeln nicht nur Farbsplitter abspringen. Ebenso wie bei ungepolsterten Metallringknebeln kann hier auch das Gebiss in Mitleidenschaft gezogen werden – und eine Zahnbehandlung steht im Normalfall selbst bei erklärten Masochisten nicht sehr weit oben auf der Session-Wunschliste. Andere Materialien sind auch nicht ohne; so hatte ich in meinem Bestand einen Harness Gag, der durch massiv ausgasende Weichmacher des Knebelballes relativ schnell untragbar wurde. Beim Kauf lohnt es sich deshalb, auf Qualität zu achten. In die Kategorie „Geschenkt ist noch zu teuer“ fallen etwa mit den Blechhandschellen mit und ohne Plüschüberzug vergleichbare Billig-Ballknebel, die aus einer Hartplastikkugel und Latexband mit Klettverschluss bestehen.

Etwas abseits von klassischen Knebeln sind andere Möglichkeiten, Stille zu erzwingen. Während Active Noise Cancelling in dieser Hinsicht noch nicht wirklich einsatzbereit ist, spielt mancher in der Szene mit dem Gedanken, Elektroschock-Halsbänder einzusetzen, die eigentlich dazu gedacht sind, Hunden das Bellen abzugewöhnen. Aber da empfiehlt sich dann schon eher der Befehl an Subbie, ein rohes Ei im Mund zu behalten, ohne es zu zerbrechen.

Ein Aspekt vor allem von Ball-, Ring- und Stangenknebeln ist der von ihnen verursachte ungebremste Speichelfluss. „Drooling“ bedeutet für manche zusätzliche Demütigung und entsprechenden Kick, für andere wiederum ist es ein No-Go – hier gilt es nach persönlichen Vorlieben auszuwählen, primär natürlich nach denen des Riggers, Tops oder Doms. *veg*

Montag, 9. Januar 2012

Sicher ist sicher

Im vergangenen Jahr sorgte der tödliche Ausgang einer Bondage-Session für erhebliches Aufsehen. Dieses Ereignis zeigte wieder einmal, dass BDSM und Bondage grundsätzlich riskante Beschäftigungen sind, und auch die Wahrheit des Ausspruchs „More experienced people than you have died“: Egal, ob man Experte oder zumindest auf gutem Weg dorthin ist, und egal, wie viel man geübt hat – es kann immer etwas passieren.

Wer schon einen gewissen Erfahrungsschatz besitzt, verfällt nur zu leicht in eine Routine, bei der zu große Selbstsicherheit zu Nachlässigkeiten führt. Man weiß ja, was man tut, hat es schon zigmal gemacht, weiß, dass noch nie etwas passiert ist, also kann man bei den Sicherheitsvorkehrungen auch einmal fünfe gerade sein lassen. Diese Einstellung kann allerdings fatale Folgen haben, unabhängig davon, ob man mit der Kettensäge im Wald hantiert oder mit Seilen an einer vertrauensvollen Begünstigten. Ebenfalls eine Rolle spielt eine Form des Dunning-Kruger-Effekts – man kann als Einsteiger vielfach gar nicht wissen, was alles schief gehen kann; und angesichts der Vielfalt der möglichen Spielarten ist man aktiv wie passiv irgendwo immer Einsteiger.

Beim eingangs genannten Fall kam hinzu, dass die Beteiligten alles andere als nüchtern waren. Bei einer Session erhöht jede Art von Drogen das Risiko eines unschönen Verlaufs mit eventuell tödlichem Ausgang, und das auf mehr als eine Weise. Für die Einstimmung in einen romantischen Abend (und nein, Romantik und BDSM sind kein Widerspruch) kann der Wein zum Essen dazu gehören. Andere Stimulanzien wie die durch ihre entspannende und gefäßerweiternde Wirkung beliebten Poppers oder Lokalanästhetika, die manche extremere Spielart erst erträglich machen, fallen ebenfalls in diese Kategorie, aber auch Medikamente durch ihre möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen.

Enthemmung, verringertes Steuerungsvermögen, reduzierte Aufmerksamkeit und langsamere Reflexe lassen selbst bei aufeinander eingespielten Partnern die Gefahr steigen. Ein gedämpftes Schmerzempfinden kann dazu verführen, sich in der Euphorie des Spiels Dauerschäden einzuhandeln. Daneben treten weitere Probleme, etwa dass ein Stimulans zu Schock oder Herzrasen führt, dass zu viel Alkohol den Top zu müde macht, auf sein Gegenüber aufzupassen, oder dass einer angeschickerten Begünstigten auf einmal übel wird: Letzteres ist im Normalfall allenfalls peinlich, wird jedoch lebensgefährlich, wenn ein Knebel im Spiel ist.

Natürlich ist es einfach zu sagen, dass eine einschlägige Session nur nüchtern ablaufen sollte. Doch wie beim Alkohol am Steuer ist die Realität eine andere. Alle Beteiligten sollten überlegen, welches Risiko sie bereit sind einzugehen, sowohl für sich als auch für ihre Partner.

Auch unabhängig von solchen Störeinflüssen gibt es genügend Wege, sich und anderen zu schaden. Wer BDSM und Bondage betreiben will, muss um die damit einhergehenden Gefahren wissen und getreu der Pfadfindermaxime allzeit bereit sein, Notfallmaßnahmen zu ergreifen. Das schließt beim Thema Fesslung ein, dass man Problemstellen des Körpers kennt, an denen Nervenschäden oder Zirkulationsprobleme drohen, aber auch, dass man ein Messer in Reichweite hat und sich nicht scheut, es zu benutzen. Bei einem befreundeten Paar gab es einmal so eine Situation: Die Begünstigte stand wohlverschnürt an einem Pfosten fixiert, als sie ohnmächtig wurde. Ihr Partner fing nun nicht an, die Seile aufzudröseln, sondern befreite sie mit einem langen Schnitt aus ihrer Position, auch wenn er dabei gute hundert Meter Seil in unbrauchbare Stückchen zerlegte – Seil ist ersetzbar.

Bei Schlagwerkzeugen ist es unabdingbar, die Gefahrenpunkte zu kennen, die nicht getroffen werden dürfen. Der Anwender muss mit Rohrstock, Gerte oder Flogger umgehen können, das anvisierte Ziel treffen und auch wissen, wann er aufhören muss, selbst wenn sein Gegenüber noch mehr will. Wer lieber mit Wachs spielen will, muss wissen, welchen Einfluss Wachsart und Zusatzstoffe, Tropfhöhen oder Mengen haben, damit es beim anregenden Reiz bleibt, statt Verbrennungen zu verursachen.

Die Basisregeln für Bondage sind überschaubar: Achte als Rigger darauf, dass Arme und Beine Deiner Begünstigten nicht kalt werden oder blau anlaufen. Lass sie immer wieder selbst demonstrieren, dass sie noch Gefühl in ihren Gliedmaßen haben und sie bewegen können. Eine gute Bondage muss nicht gnadenlos festgezurrt sein, um zu halten, und eingeschlafene Finger oder taube Füße sind einer anregenden Session eher abträglich. Sei mit Seilen in Halsnähe besonders vorsichtig. Sie müssen gar nicht die Luft abschnüren, schon Druck auf die Halsschlagadern kann zur Bewusstlosigkeit führen. Knebel beeinträchtigen nicht nur das Sprachvermögen und damit die Kommunikation während einer Session, sondern auch die Atmung und können, wie erwähnt, bei Übelkeit fatal sein.

Das erzwungene Verharren in einer Position kann sich auf den Kreislauf auswirken und besonders bei Bondage im Stehen oder mit über den Kopf gefesselten Armen einen Schwächeanfall oder Bewusstlosigkeit verursachen. Sei Dir nicht nur dieses Risikos grundsätzlich bewusst, sondern sorge dafür, dass Du Dein Gegenüber schnell, sicher und problemlos aus dieser Lage und in die Horizontale bringen kannst. Wenn Du Begünstigte irgendwo festbindest: Achte darauf, dass der Ankerpunkt stabil ist und bei Befreiungsversuchen oder allfälligem Herumzappeln nicht nachgibt und nicht zusammenbricht, mitsamt befestigter Begünstigter umfällt und dergleichen. Denke auch immer daran, dass jemand, den Du gefesselt hast, hilflos und auf Dich angewiesen ist. Es ist das eine, für Kopfkino und Atmosphäre so zu tun, jemanden alleine zu lassen. Aber es ist etwas anderes, wirklich die Wohnung zu verlassen, in der Dein Partner festgebunden ist.

Verantwortung und Vertrauen

Ebenfalls zum Thema Session-Sicherheit gehören Verantwortung und Vertrauen. Das „alles kann, nichts muss“, dass längst schon Eingang in Mainstream-Kontaktanzeigen gefunden hat, ist irreführend: Weil eben nicht alles kann, jeder hat seine individuellen Grenzen. Deshalb ist es für Top und Bottom schon im Vorfeld wichtig, Warnsignale zu erkennen und sich auch auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen. Ein Absturz muss nicht sein, Verletzungen und Dauerschäden erst recht nicht. Vor, während und nach einer Session ist Kommunikation – verbal und nonverbal – wichtig. Dies gilt erst recht, wenn man mit seinem Partner noch nicht so vertraut ist; etwas, was bei diesem Lebensstil häufiger vorkommt, weil viele auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right sind, (noch) keinen festen Partner haben und in der Zwischenzeit herumprobieren. Dazu gehört auch, sich nicht zu Dingen drängen zu lassen, die man nicht will, schon gar nicht mit dem Hinweis, das müsse so sein.

Für alle Beteiligten gilt gerade beim Erkunden neuer Gebiete: Macht Euch kundig, hört Euch auch um, wie der prospektive Partner drauf ist. Ein Dom, der ein Safeword ignoriert, ist für körperliche Unversehrtheit, Nervenkostüm und den eigenen Ruf genauso schädlich wie ein Sub, der nach der Session „Körperverletzung“ schreit oder Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Safeword, Covern oder ein Kontrollanruf sichern nur zu einem gewissen Grad ab. Wenn es hart auf hart kommt, ist man allein. Stellt Euch deshalb die Frage: Wollt Ihr diesem Partner oder Spielgefährten so weit vertrauen, wie es bei einer Session der Fall ist?

Dementsprechend haben bei diesem Tanz, für den „Spielen“ oft eine verharmlosende Bezeichnung ist, beide Seiten gewisse Pflichten. Top/Dom trägt die Verantwortung für das Wohlergehen von Bottom/Sub, im Guten wie im Bösen. Er bzw. sie muss sich darum kümmern, dass es innerhalb der vereinbarten Grenzen spannend und unterhaltsam genug zu beiderseitigem Amusement wird, ohne zu kippen. Umgekehrt muss Bottom/Sub rechtzeitig Bescheid geben, bevor es zu heftig wird – und bestimmte Grenzen, negative Trigger oder eventuelle Traumata vorab und klar kommunizieren. Hinzu kommen für beide Seiten die Sicherheitsmaßnahmen, die auch jenseits eines BDSM-Kontextes in Zeiten von AIDS und anderen unangenehmen Dingen gelten, inklusive des Selbstschutzes bei Blind Dates.

An der Grenze

Ein besonderes Thema sind die physisch und psychologisch riskanteren Spielarten, die unter „Edge Play“ laufen. Sie spielen sich an der Grenze der eigenen Grenzen ab, aber aber auch an der von Sicherheit und SSC – und wirken (und reizen) gerade deswegen so stark. Das Problem ist hier nicht nur, dass im Fall der Fälle bei Schmerzensgeldforderungen die Haftpflichtversicherung nicht zahlt. Wenn es wirklich gefährlich wird, an und über Grenzen geht, muss der aktive Partner sich im Klaren sein, welche Verantwortung er trägt, und bereit sein, die Konsequenzen zu tragen für das, was er riskiert, und ebenso erkennen, wann es Zeit ist abzubrechen, für das Wohl des Gegenübers wie für das eigene. Umgekehrt muss sich Sub/Bottom sowohl des eigenen Risikos bewusst sein wie der Last, die er oder sie dem Spielpartner aufbürdet. Nicht ohne Grund sind tiefes gegenseitiges Vertrauen und idealerweise lange Bekanntschaft, besser noch Freundschaft bzw. Partnerschaft gute Voraussetzungen, wenn man sich in diese tiefen Gewässer wagt.

„Edge Play“ besitzt viele Ausprägungen. Gängige Beispiele sind Vergewaltigungsszenarien, das Spiel mit Einsatz von Klingen, Nadeln oder Strom oder Atemkontrolle. „Rape Play“ ist in dieser Hinsicht geradezu prototypisch: Bei einer Vergewaltigung geht es primär nicht um Sex, sondern um Macht, und wohl keine Frau und kein Mann wünschen sich, das Opfer einer echten Vergewaltigung zu werden. Gleichzeitig gehört ein solches Szenario mit zu den häufigsten sexuellen Fantasien überhaupt, bis weit in jene Kreise, die jegliche BDSM-Affinität entrüstet von sich weisen würden. Der entscheidende Unterschied: Bei Rape Play geht es um das „So tun als ob“. Das „Opfer“ kann sich der Fantasie hingeben, überwältigt und benutzt zu werden und all das erdulden zu müssen, was es sich vorstellt. Gleichzeitig kann es sich sicher sein, dass sich alles im vereinbarten Rahmen abspielt, bei aller Theatralik keine echte Gefahr besteht, und sich das Szenario jederzeit abbrechen lässt. Allerdings kann die Umsetzung einer solchen Fantasie allein durch ihre Intensität ins Negative kippen und auch einen Absturz auslösen. Durch die implizierte Aufforderung zur Gegenwehr gehört Rape Play auch zu den verletzungsträchtigeren Varianten des Rollenspiels.

Weitere Gefahren bei Edge Play sind das Triggern bestehender Phobien, aber auch das oft unterschätzte Risiko von Dauerschäden, sei es durch die Bildung von Narbengewebe bei heftigeren Spielarten von Hauen, Stechen und Schneiden, sei es durch die Gefahr von Infektionen. Gerade wer von den Möglichkeiten scharfer Klingen fasziniert ist, sollte bedenken, dass es bei einer Session nicht immer nötig ist, tatsächlich Blut zu ziehen. Mit einer Augenbinde und dem Aufbau der richtigen Atmosphäre kann selbst ein Lineal oder eine Bleistiftspitze wie ein Messer wirken.

Mit zum Thema Session-Sicherheit gehören auch Auswahl und Pflege des eingesetzten Spielzeugs. Es sollte sich von selbst verstehen, dass man etwa für Bondagezwecke keine Blechschellchen einsetzt und auch keine Materialien, die sich so zuziehen, dass Knoten nicht mehr aufgehen. Je nach Einsatzart sollten alle Gerätschaften nach dem Spiel gewaschen oder desinfiziert werden. Was für den einmaligen Gebrauch gedacht ist, sollte auch nicht wiederverwendet, sondern sachgerecht entsorgt werden. Und selbst das beste Material will mit Verstand eingesetzt werden. Zudem sollte man nie vergessen, dass Murphy immer im Hintergrund lauert. Ein Notfallkit mit Schneidwerkzeugen, Ersatzschlüsseln, Erste-Hilfe-Ausstattung, Taschenlampe etc. und mehrfacher Redundanz ist grundsätzlich keine schlechte Idee, egal ob man in den eigenen vier Wänden oder im Party-Dungeon spielt.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Designer-Spielmöbel

Wie der hier schon erwähnte Doug Foster spielt auch Natalie Hirsch in künstlerischem Zusammenhang mit Elementen von BDSM und Bondage. Hirsch ist Absolventin des Studiengangs Möbeldesign an der Rhode Island School of Design, und das wird in ihren Arbeiten deutlich. Die einschlägigen Aspekte sind mal mehr, mal weniger offensichtlich. „Strap Chair“, „Spank Me“ und „Stockade“ sind auf den ersten Blick der Szene zuzuordnen, auch wenn das Arme-Sünder-Bänkchen vom Material her nicht unbedingt fürs finstere Dungeon gedacht ist. Beim Hocker „Reverse Cowgirl“ dagegen fallen die Nutzungsmöglichkeiten nicht sofort ins Auge – jedenfalls solange man nicht ohnehin ständig im Blick hat, wie sich für Spaß und Spiel Alltagsgegenstände zweckentfremden lassen. Der „Cube“ bietet – womit der Bogen wieder zu Foster zurück geschlagen ist – Interaktionsmöglichkeiten, die je nach Disposition erschreckend oder erregend sein können. Neben den größeren Stücken hat Natalie Hirsch unter anderem Schmuck mit einer gewissen Signalwirkung entworfen.

Freitag, 2. September 2011

Es gibt Kuchen

Ich habe es ja eher nicht so mit Latex – aber bei dieser Variante von Kink Engineering könnte ich dann doch schwach werden:

(Hinweis: Das Video ist eigentlich 4:3 und bei YouTube im falschen Verhältnis eingebunden.)

Abgesehen davon, dass das Vorbild womöglich ohnehin Bondage-Untertöne hat: Der Kuchen hier ist keine Lüge. Und wo wir gerade beim Kuchen sind – wenn schon sündigen, dann richtig, z. B. mit einem französischen Schokoladenkuchen:

Zutaten

  • 250 g Bitterschokolade, kleingehackt
  • 225 g Butter, kleingeschnitten
  • 90 g Zucker
  • 2 EL Cointreau oder Cognac
  • 5 Eier
  • 1 EL Mehl
  • Puderzucker
  • Schlagsahne, evtl. eingelegte Kirschen o.ä.

Zubereitung

  1. Den Herd auf 180° vorheizen. Kleine Springform gut fetten, Boden mit Backpapier auslegen, dieses ebenfalls fetten, Boden und Rand der Form mit Alufolie umhüllen, damit sie im Wasserbad stehen kann
  2. Schokolade, Butter und Zucker in einen Topf, bei schwacher Hitze schmelzen, dabei so lange rühren, bis die Masse glatt ist. Von der Flamme nehmen, leicht abkühlen lassen und Cointreau bzw. Cognac unterrühren
  3. Eier in einer großen Schüssel leicht schlagen, Mehl unterschlagen, dann langsam die Schokoladenmischung zugeben und einrühren, bis alles gut durchmischt ist, dann in die Springform füllen.
  4. Springform in eine große Reine oder ein Backblech mit hohem Rand stellen, Reine bzw. Backblech 2 cm hoch mit kochendem Wasser füllen, dann 25–30 min backen, bis der Kuchen am Rand fest, in der Mitte noch weich ist
  5. Form aus dem Ofen nehmen, Alufolie entfernen, Form auskühlen lassen. Der Kuchen sinkt dabei u. U. in der Mitte leicht ein.
  6. Rand der Form entfernen, Kuchen kopfüber auf eine Platte setzen, Boden der Form und Backpapier entfernen, Kuchen komplett auskühlen lassen
  7. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben, dazu für Dekorationszwecke ein paar schmale Backpapierstreifen über den Kuchen legen, Puderzucker streuen, dann die Streifen abnehmen
  8. Mit Schlagsahne und evtl. eingelegten Früchten servieren

Die Größe täuscht – der Kuchen reicht für zehn Personen als gehaltvolles Dessert oder zum Kaffee.

Freitag, 19. August 2011

Hysterisches Lachen

Ich hatte ja schon vor einiger Zeit über die Erfindung des Vibrators als medizinisches Gerät zur Behandlung der weiblichen Hysterie im 19. Jahrhundert geschrieben. Jetzt gibt es mit „Hysteria“ diese Geschichte als romantische Komödie mit Rupert Everrett und Maggie Gyllenhaal in den Hauptrollen. Der Trailer sieht schon mal gut aus:

Update 30.11.2011: Video ausgetauscht, da ursprünglich verlinktes Video nicht mehr online.

Donnerstag, 30. Juni 2011

Gut in Form geschnürt

Schon wieder ein Modethema, allerdings durchaus einschlägiger Art: The Lingerie Addict hat zum zweiten Mal eine Woche des Korsetts ausgerufen, in der sich die Artikel des Blogs nur mit dem figurbetonenden Kleidungsstück befassen. So gibt es Tipps, wie sich hochwertige Korsetts von qualitativ minderwertigen unterscheiden lassen oder welcher Schnitt sich für welche Körperform eignet. Attraktiver Formfaktor und Retro-Look in einem fesselnden Paket – nicht nur im übertragenen Sinn. Schließlich kann je nach Material und Zurrgrad ein Korsett auch ohne zusätzliche Seilwicklungen eine Form von Bondage darstellen und die Bewgungsfähigkeit direkt und indirekt einschränken.

Dienstag, 24. Mai 2011

Handtuch bereitlegen!

Denn morgen ist wieder Handtuchtag. Diverse Einsatzmöglich­kei­ten aus dem Bereich BDSM und Bondage habe ich ja bereits im vergangenen Jahr zu diesem Anlass vorgeschlagen. Und auch wenn der für vergangenen Samstag angekündigte Weltuntergang wieder mal nicht eingetreten ist (oder aber alle noch Anwesenden so schlimme Sünder sind, dass sie den Anfang vom Ende gar nicht mitbekommen haben): Womöglich stehen die Vogonen im Stau, und die Sprengung der Erde verzögert sich nur wegen hohen Verkehrsaufkommens auf der Milchstraße. Wer sein Handtuch also bereits an einer bzw. einem Begünstigten angebaut hat, sollte eines in Reserve haben.

Sonntag, 15. Mai 2011

Kleine Auszeit: Boundcon 2011

Trotz allem war ich dieses Jahr auf der Boundcon – auch, um mich ein wenig abzulenken. Wie üblich habe ich dabei einige Bekanntschaften aufgefrischt und Leute, denen ich sonst das ganze Jahr nur virtuell begegne, wieder einmal von Angesicht zu Angesicht getroffen. Leider fielen einige Begegnungen aus, weil die Betreffenden entweder überraschend oder mit Ansage nicht auf der Boundcon erschienen. Dafür sind mir unvermutet ein paar andere Bekannte über den Weg gelaufen, und ich habe interessante neue Leute kennengelernt.

Was die Messe selbst angeht: Business as usual, und viele interessante Spielsachen an den Ständen. Beim Rundgang habe ich allerdings gemerkt, dass inzwischen selbst optisch und technisch interessante Neuheiten wie Irish Eights mit vom historischen Original abweichenden separaten Schlössern für jeden Armreif oder Variationen der Orbital Cuffs bzw. Kreuzfesseln eher in die Kategorie „Nice to have“ als die der dringlichen Anschaffungen fallen. Natürlich ist die Boundcon für Bondager wie mich das Äquivalent zum Spielwarenladen für Kinder. Aber mit Rücksicht auf die ohnehin schon erheblichen Spielzeugbestände daheim reicht dort manchmal gucken, auch wenn man sich das eine oder andere Teil für eine eventuelle spätere Bestellung im Hinterkopf behält.

Zu gucken gab es wie gewohnt viel: Sowohl die Vorführungen auf den Bühnen wie manche Demonstration auf den Ständen boten spannende Inszenierungen und die eine oder andere Inspiration zum Nachkochen. Nicht zuletzt nutzten etliche Besucher die Gelegenheit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ihre individuellen Varianten von BDSM und Bondage im größeren Rahmen auszuleben.

Die Auszeit war nur kurz; heute stand wieder Regelung des Nachlasses auf dem Programm, mit Papierkrieg, Sichten, Auflösen und Verteilen des Hausstandes und dergleichen – das wird mich noch eine Weile beschäftigen, nicht nur im Sinne von Arbeit.

Dienstag, 3. Mai 2011

Auszeit mit und ohne Knoten

Spieglein, Spieglein an der Wand

Einfach bestrickend

Schöner Kontrast

Zurück vom Treffen und dankbar für Ablenkung der angenehmen Sorte. Nach längerer Anreise in Etappen – inklusive eines unvorhergesehenen Fahrzeugwechsels – ging es im Black Stage zur Sache. Dabei ein paar der üblichen Verdächtigen und ein paar neue Gesichter. Aufgrund einiger kurzfristiger Absagen blieb die Runde kleiner als erwartet, was der Stimmung jedoch nicht schadete. Programm? Unterhalten, essen, trinken, einen schönen Abend haben. Die Erkundungstour durch die diversen Spielzimmer im Keller inspirierte natürlich trotzdem zum Ausprobieren, und auch die mitgebrachten Seile blieben nicht in der Tasche. Unterm Strich: Ein entspanntes Treffen, eine empfehlenswerte Location, und die vom Frühstück am nächsten Morgen mitgenommene Erkenntnis, dass der alltägliche Wahnsinn nicht nur im eigenen Arbeitsumfeld die Regel ist, sondern flächendeckend grassiert.

Kundenbindung

Fesselndes Marketing

Im Trubel der letzten Zeit etwas untergegangen ist dieses Bild, über das ich auf Umwegen gestoßen bin: Da setzt ein britischer Bettenladen zur Kundenbindung im doppelten Sinn auf Handschellen als Gratiszugabe zu jedem Gitterbettrahmen. Die Idee ist ausbaufähig, auch wenn schon andere in diese Richtung gedacht haben. Wieder einmal ein klarer Hinweis, dass die Grenzen zwischen Vanilla und Kink doch recht fleßend sind.

Soll ich nun enttäuscht sein, dass mein Bett ohne fesselndes Zubehör geliefert wurde? Allerdings hätte ich noch ein Paar Handschellen womöglich zweifelhafter Qualität nicht unbedingt gebraucht, ist doch eine gewisse Grundausstattung ebenso vorhanden wie etwas exotischere Eisenwaren.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Spielverderber

Kaum weise ich auf die einschlägigen Einsatzmöglichkeiten von Jawbreakers hin, stoße ich auf eine Warnung des deutschen Bundesamtes für Risikobewertung zur Erstickungsgefahr durch Hartzuckerbälle. Während die Ursprungsmeldung dabei in erster Linie auf die Risiken für Kinder hinweist, befasst sich die ausführliche Stellungnahme auch mit den anatomischen Unterschieden von Mund- und Rachenraum zwischen Kindern und Erwachsenen und schildert die Gefahren, die sich selbst für Erwachsene beim Verschlucken eines auf passende Größe geleckten Jawbreakers ergeben. Nicht berücksichtigt dabei ist allerdings die Verwendung eines durch den Ball gezogenen Sicherungsriemens – da zeigt sich wohl, dass Freunde von BDSM und Bondage eher auf der sicheren Seite spielen …

Sonntag, 6. Februar 2011

Süße Unterwerfung

Der Valentinstag rückt näher, und so steigt die Zahl der Angebote an mehr oder minder witzigen Partnergeschenken. Deren erotische Varianten spielen dann doch erstaunlich häufig mit BDSM-Versatzstücken in weichgespülter Ausführung. Eines dieser Angebote sind die Candy Cuffs, die ein Shop als „den sichersten und leckersten Weg, Deinen Partner zu fesseln“ anpreist.

Nun ja, unter sicherer Fesselung verstehe ich dann doch etwas anderes als eine Handvoll auf Gummilitze gefädelter Bonbons, und auch den drohenden Zuckerschock sollte man als verantwortungsvoller Top nicht unterschätzen, wenn der oder die Begünstigte sich in Freiheit knuspert. Allerdings dürften die Dinger auf jeden Fall gesünder und risikoärmer im Einsatz sein als die üblicherweise in solchen Shops auch angebotenen Pseudo-Handschellen mit Fellbezug.

Dass man aus dieser Idee auch durchaus ernsthaftes Spielzeug machen kann, hat dagegen schon vor einiger Zeit JT’s Stockroom gezeigt, der Jawbreakers als Grundlage für einen süßen Knebel benutzt hat.

Samstag, 25. Dezember 2010

Taschen mit Botschaft

Fesselnde Handtaschen von Dark Kitten

Wer wie ich als Rigger mit entsprechenden Seilmengen unterwegs ist, neigt eher pragmatisch dazu, seine Gerätschaften in möglichst aufnahmefähigen Taschen, Rucksäcken oder Koffern zu transportieren. Bei Partys oder anderen Gelegenheiten, bei denen ein etwas eleganterer Auftritt gefragt ist, tragen die jedoch auf und passen auch sonst nicht unbedingt zum Outfit. Außerdem muss man bei dieser Gelegenheit normalerweise nicht seine gesamten Bestände, sondern allenfalls eine farblich auf die Begünstigte und ihre Kleidung abgestimmte Auswahl mitnehmen.

Statt die Seile vor ihrem Einsatz selbst zu schleppen, kann man sie ihre künftige Trägerin schon vor dem Drapieren tragen lassen. Dark Kitten, ein englischer Shop für ungewöhnliches Schuhwerk, bietet dazu in seiner Serie von Accessoires die passenden Behältnisse an mit Handtaschen in Form eines Bodybags/Sleepsacks oder einer Zwangsjacke. Freundinnen schlanker Taillen dürfen ersatzweise die Korsett-Tasche mitnehmen. Alle drei sind groß genug für ein paar Spielwaren und auf jeden Fall gut für einige Meter nicht zu dicken Seils. Man kann die Teile natürlich auch als ganz normale (Ahem …) Handtaschen benutzen.