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Mittwoch, 5. Dezember 2012

Roping 101, mit Überraschungen

Damsel, frisch eingefangen

Gegenwehr zögert das Ergebnis allenfalls hinaus

Ein Messer befreit – wenn auch nicht von den Seilen

Schon etwas luftiger

Gut verpackt und maximal frei

Statt Kränze zu flechten, habe ich am ersten Adventswochenende lieber Knoten geknüpft – ich hatte mal wieder Besuch: Jene Bekannte, die von ihren ersten Bondage-Erfahrungen aufs Heftigste begeistert war, schaute zum weiteren Erkunden der Faszination von Seilen und anderen Mitteln zur Einschränkung ihrer Bewegungsmöglichkeiten bei mir vorbei, Beweisfotos inklusive. Wie sich schon bei den ersten tastenden Schritten abzeichnete, schwebte über einem Teil des Fotoshootings ein Hauch von Wildem Westen. Die Dame hatte neben Karl May auch andere Quellen im Kopf und war begierig, eine kleine Kopfkino-Anregung in Bilder umzusetzen.

Für den Auftritt der Western-Lady als Damsel in Distress hatte sie ein passendes Outfit zum Opfern mitgebracht: Hut, Chaps und Stiefel waren tabu, doch der Rest durfte in der Tonne enden. So habe ich denn die Begünstigte für eine längere Fotoserie erst fest verschnürt und dann Zug um Zug entkleidet, ohne die Seile zu lösen – praktisch, wenn man ein Messer zur Hand hat. Während sich Flanellhemd, Jeans und andere Kleidungsstücke nach und nach in Fetzen auflösten, gab die Trägerin für die Kamera das so hilflose wie wütende Opfer mit einem Enthusiasmus, von dem später einige blaue Flecken zeugten. Es blieb nicht bei diesen Bildern. Neben weiteren mehr oder weniger elaborierten Fotogelegenheiten nutzten wir die Zeit ebenso für das Antesten unterschiedlicher Fesselmaterialien und Positionen, um die Neugier der Dame zu befriedigen, wie für ausführliche Gespräche zu den Hintergründen unserer gemeinsamen Vorlieben.

Gerade bei den sportlicheren Teilen des Treffens zeigte sich, dass Enthusiasmus hier außer zu leichten körperlichen Spuren auch zu schmerzhafteren Verwerfungen führen kann – und das nicht nur, weil ich mit scharfer Klinge direkt am Körper meines „Opfers“ hantiert habe. Der Schritt vom Workshop und Shooting zur Session ist manchmal kürzer, als es auf den ersten Blick aussieht, und im Spiel mit der Gefahr lauern Gefühl und Nähe.

Was bleibt, außer vielen Fotos und einem Armvoll geschredderter Klamotten: Die Bremsen haben funktioniert, uns blieben beiden Abstürze und andere Bruchlandungen erspart. Wir haben bei dieser Gelegenheit an einigen Grenzen gekratzt, doch sorgfältig darauf geachtet, sie nicht zu überschreiten. Besser so. Aber ein neuer Aspekt, den ich im Blick behalten sollte.

Mittwoch, 19. September 2012

Volle Fahrt voraus!

Selbst wenn mir den Umständen geschuldet derzeit häufiger „Argh“ auf der Zunge liegt: Heute heißt es „Arr“ – denn heute ist mal wieder (und bereits zum zehnten Mal) der Talk Like a Pirate Day, und das hat nichts mit der aktuellen politischen Lachnummer zu tun. Wie an dieser Stelle schon mehrfach erwähnt, bietet sich der Kontext natürlich für einschlägige Spiele an. Schade, dass die diversen Begünstigten inklusive Herzdame gerade an fernen Gestaden weilen oder anderweitig abgetaucht sind. Andererseits sitzt das Knotenknüpfen grundsätzlich, obwohl ich im Moment wenig zum Üben komme. Dann also von einem anderen Vorbild inspiriert an der spezifischen Kampftechnik feilen. Und auch wenn ich mich auf und unter Deck eines Seglers nicht fehl am Platze fühle, würde ich dann doch lieber passend ausgestattet in die Luft gehen. Die spätestens seit Blofeld kanonische Katze muss übrigens weder weiß noch flauschig sein.

Dienstag, 4. September 2012

Weltraumtaugliche Knoten

Da touristische Ausflüge in den Weltraum – wenn auch zunächst nur in erdnahe Regionen – in greifbare Nähe rücken, kann man sich als Bondager langsam Gedanken machen, wie man seine Begünstigten auf anderen Himmelskörpern und dem Weg dorthin verschnürt. Aus berufenem Munde ist dabei gerade zu erfahren, dass unter Umständen Tradition wichtiger ist als High-Tech: Für die NASA waren nicht Kabelbinder, sondern eine Kombination aus Webleinstek und Kreuzknoten das Mittel der Wahl, um Stromleitungen des Marserkunders „Curiosity“ sicher zu befestigen. Die Grunde waren dabei die selben, die diese Knoten auch beim Fesseln für Lust und Spiele geeignet machen: Diese Knoten haben sich seit Jahrtausenden bewährt, verteilen den Druck des Schnürmittels gleichmäßig, ohne sich fester zu ziehen, halten zuverlässig und lassen sich schnell, einfach und mit geringem Fehlerrisiko binden.

Dienstag, 21. August 2012

Detailansichten

Wie schon erwähnt, hatte ich neulich Gelegenheit für ein Studio-Shooting der besonderen Art. Hier ein paar Detailaufnahmen, die einen Eindruck von Gegebenheiten und Motiven vermitteln. Die umfassenderen Ansichten gibt es an anderer Stelle.

Damsel in Distress im Stil der 40er

Reminiszenzen an den Film Noir

Keine Chance mit der Zwangsjacke

Gut verpackt, aber schweißtreibend.

Horror ist klar. Eher Hammer Films oder doch Dario Argento?

Montag, 6. August 2012

Ja, genau …

So ein T-Shirt wie dieses hier …

Soso, Chicks rule?

… schreit geradezu nach einer leichten Korrektur:

Ach, wirklich?

Träum weiter. *veg*

Sonntag, 5. August 2012

Urlaubsvergnügen

Kurz vor dem Sprung auf die Insel melde ich mich noch einmal hier. Die Herzdame hält mich erwartungsgemäß in Atem und bei Laune (und umgekehrt ebenso …), zudem gibt es genug spannende und erholsame Dinge auch jenseits von Seil & Knoten zu tun – was sich in meiner aktuellen Posting-Frequenz niederschlägt. Einschlägiges neben dem Privaten gibt es trotzdem: Heute habe ich Gelegenheit, mit der Herzdame und deren Mitbewohnerin Fotos in einem professionellen Studio – nein, kein Fotostudio – zu machen. Auch wenn ich sonst eher nicht so auf schwarzledernes Ambiente abfahre, dürften sich hier doch einige interessante Perspektiven ergeben. Und der reiche Requisitenfundus soll auch nicht ungenutzt bleiben.

Sonntag, 22. Juli 2012

Arbeit, Müßiggang und Laster

Schöne Farbe, schönes Seil: Shibari mit Hanf in Grün

Klassisch inspiriertes Motiv und viele anregende Details

Wieder daheim, wieder mal einen guten Teil des Wochenendes auf der Autobahn verbracht – aber das war es wert, denn ansonsten waren es unterhaltsame Tage. Das Arbeitstreffen beschränkte sich hinsichtlich der Arbeit auf das Nötigste. Stattdessen stand das reale Kennenlernen bislang nur virtuell Bekannter im Vordergrund, beim Essen und Trinken ebenso wie beim Erkunden der architektonischen, historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten unter sachkundiger Führung. Bei allem Blödeln von den Klischees aus der und über die BDSM-Szene bis hin zur Kuchenflut zugunsten des Herausgebers, die sich zum running gag entwickelte: Die Unterhaltungen zeigten nicht nur gemeinsame Interessen und Ansichten, sondern boten auch wieder einmal ungewohnte Perspektiven auf die Vielfalt der Szene und ihrer Randbereiche und der damit verbundenen Lebensentwürfe.

Wie die Bilder demonstrieren, ergab sich nebenbei Gelegenheit, die Gastgeberin mit ihrem eigenen, eminent anwender- und begünstigtenfreundlichen grünem Hanfseil in unterschiedlichen Variationen einzuwickeln. Dabei blieb es nicht; es kamen auch andere Requisiten für nostalgisch inspirierte Bilder zum Einsatz. Und trotz anfänglicher Bedenken wagten zudem einige andere Anwesende die ersten Schritte in die Seile.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Schönes Making of

Gerade wenig Zeit, aber zwischendrin ein interessantes Video, gedreht während eines Fotoshoots von Dave Naz mit Mei Mara als Begünstigter und Damon Pierce als Rigger:

Mei Mara (2012) from Dave Naz.

*kappelüpf* gen Violet Blue; weitere Making ofs hat Dave Naz in seinem Blog. Als Rigger und Fotograf in Personalunion bin ich im Studio ja meist zu beschäftigt, um auch noch das Werkeln auf dem Weg zum Bild zu filmen, und nur selten ist noch jemand dabei, der Bilder oder Videos vom Bildermachen macht. Am Rande merke ich dabei, dass ich aufpassen muss, mich nicht zu wiederholen.

Montag, 14. Mai 2012

Boundcon – das war 2012

Echte Schellen: S & W M 110 und M1900, dazu einstellbare Brustklammern

Blechschrott auf der Boundcon

Kurzfassung: Auf der Boundcon gewesen, gut unterhalten, viele Bilder gemacht, eingekauft und nun wieder daheim. Oder etwas ausführlicher: Wie immer war die Boundcon natürlich eine gute Gelegenheit, einschlägig Bekannte zu treffen, die man sonst aufgrund der Entfernung selten real sieht. In der Hinsicht hat die diesjährige Boundcon nicht enttäuscht, die ersten Begegnungen haben sich schon vor dem Eingang ergeben. Einige angekündigte Treffen natürlich, einige erfreuliche Überraschungen, und auch der eine oder die andere, die einem dann doch nicht über den Weg laufen. Die Herzdame war leider ebenfalls wieder arbeitstechnisch verhindert; zum Ablästern und Fachsimpeln waren dafür einige Begünstigte samt Anhang da.

Seil- und knotentechnisch habe ich mir einige neue Ideen holen können, gerade was den Umgang mit ausbruchswilligen Subbies angeht. Zudem macht es Spaß, Riggern zuzusehen, die erkennbar öfter zum Üben kommen als man selbst und die Seile mit einer mühelosen Leichtigkeit wirbeln lassen, die ihren Ursprung in jahrelangem, kontinuierlichen Training hat.

Ganz mit leeren Händen bin ich auch nicht heimgekommen. Bei Cuffsland und Baumwollseil habe ich mich mit einigen größeren Spielzeugen und kleinen Gemeinheiten eingedeckt, die ich schon seit einer Weile auf der Liste hatte: Zum einen Fußkettchen mit elliptischen Schellen – Smith & Wesson Modell 110 und Modell 1900 – für mehr Tragekomfort, damit Begünstigte es nicht zu unbequem haben, wenn sie sich in den Fesseln winden oder sogar arbeiten müssen. Zum anderen regulierbare Klemmen, um es besagten Begünstigten etwas unbequemer zu machen, wenn sie es verdient haben. Oder wenn ich Lust dazu habe.

Trotz des Einfalls der Eisheiligen war die Veranstaltungshalle aufgrund der großen Hitze des Vortags schweißtreibend schwülwarm wie immer. Im Vergleich zu den Vorjahren erschien mir die Messe etwas reduzierter. Zumindest habe ich doch auch einige Aussteller und Performer vermisst, die ich von vergangenen Veranstaltungen in angenehmer Erinnerung habe. Der Publikumsandrang verlief schubweise, und gegen Abend zeigte sich, dass BDSMer und Bondager abseits ihrer spezifischen Vorlieben ganz normal und durchschnittlich sind: Das Pokal-Endspiel Bayern gegen Dortmund lockte offenbar manchen Besucher frühzeitig in Richtung des heimischen Sofas, und auch auf dem einen oder anderen Stand lief die Fußballübertragung statt der eigenen Bondagevideos auf den Monitoren.

Beim gemeinsamen Bummel über die Messe löste ein großer Stand in Resterampen-Optik kollektives Prusten aus. Nicht wegen der Dildos im Grabbelkorb, sondern weil ein anderer Teil des Sortiments ein Zeichen entweder von Dreistigkeit oder von Merkbefreiung im Endstadium war: Ausgerechnet auf einer Bondage-Messe einen ganzen Tisch voll überteuerten Billigst-Blechschrotts zu präsentieren in der Hoffnung, dass Besucher diese Dinger trotz direkter Vergleichsmöglichkeit an den Nachbarständen für echte Handschellen und womöglich sogar für fesseltauglich halten, war nicht nur für mich nahezu unfassbar. Dass das eine Blechschellchen-Modell den Slogan „Serious Bondage Attitude“ auf der Verpackung trug, fiel dann schon unter Realsatire. Andererseits – auch Gerten, die es als Reitsportzubehör für ein Zehntel des hier geforderten Preises zu kaufen gibt, fanden zahlungskräftige Abnehmer. Der Unterschied zwischen Perversenzuschlag und „nicht billig, aber preiswert“ scheint manchen nicht ganz klar zu sein. Und von letzterem gibt es auf der Boundcon auch einiges. Das eine oder andere habe ich mir für die Zukunft mal vorgemerkt, da ist dann allerdings die Herzdame zur Anprobe gefordert.

Ganz nebenbei konnte mich außerdem eine Begünstigte zur Mitarbeit an einem gerade gestarteten Online-Magazin überzeugen.

Sonntag, 22. April 2012

Doppelt sportliche Verschnürungen

Feste Mumie: Komplett-Kokon aus PVC-Tape

Abgespannter Hogtie, in den die Haare integriert sind

Detailansicht des Stress-Hogties

Inspiriert von klassischen Shibari-Aufahmen

Wie schon angemerkt, hatte ich heute Besuch. Mein Gast schreckt vor kaum einer Herausforderung zurück, wir hatten uns vorab per Messenger Ideen zugeworfen, und so durfte sich die Begünstigte einigen anstregenden Bondage-Positionen und -Varianten stellen. Den Anfang machte gleich eine Komplettmumie mit PVC-Klebeband. Für die Statistik: Ich habe auf die Dame genau 60 Meter PVC-Tape appliziert, bis sie von Kopf bis Fuß eingewickelt war. Um Haut und Haar zu schonen, hatte ich der Begünstigten natürlich zuvor eine Schicht Palettenfolie spendiert. Fazit: Die Tape-Mumie sah nicht nur eindrucksvoll aus, die Verpackung verhinderte auch Ausbruchsversuche der zuweilen durchaus zur Krawallsubbie neigenden Dame nachhaltig, sowohl durch die Unnachgiebigkeit des Klebebandes an sich als auch durch Sekundäreffekte wie Wärmestau und eingeschränktes Atemvolumen durch den straff verpackten Brustkorb.

Etwas luftiger, jedoch nicht weniger anspruchsvoll ging es weiter, nachdem ich den Kokon wieder geöffnet hatte. So stand etwa ein ins Hohlkreuz gezurrter Hogtie mit Armen in Reverse-Prayer- bzw. Hammerlock-Position auf dem Programm oder eine Ebi-Variante mit in die Fesselung einbezogenen Brustklammern als Motivationsmittel. Ein Spreadeagle zwischendurch wuchs sich über ein Wortgeplänkel binnen kürzester Zeit zum Spinnennetz aus, ein Ballknebel setzte den Schlusspunkt unter die Diskussion. Auch für mehr auf Ästhetik angelegte, entspanntere Shibari-Bilder hatten wir Gelegenheit. Spaß beim gemeinsamen Knoten, Blödeln und Quatschen hin oder her – am Ende des Tages waren wir jedenfalls beide erschöpft, weil sowohl das Erdulden und Austesten als auch das Schnüren und Ablichten der Bondage-Varianten erheblich sportlicher war, als es die Bilder vielleicht erahnen lassen.

Montag, 3. Oktober 2011

Günstige Gelegenheit

Nur ein kleiner Ausschnitt der Doppel-Bondage

Der Anlass der letzten Tour war in erster Linie nicht einschlägig: Die Mitbewohnerin der Herzdame hatte Geburtstag, und wir wollten bei der Party dabei sein. Aber wenn alle in die gleiche Richtung denken, kommt man natürlich trotzdem auf Ideen für das eine oder andere Szenario. Die beiden Damen des Hauses hatten schon bei den Vorbereitungen der Feier diskutiert, „Der Tag danach“-Fotos zu machen, bei denen sie metaphorisch und buchstäblich zugleich in den Seilen hängen wollten.

Statt anderntags die Flaschenbatterie und die anderen Cocktailzutaten nach der Party aufzuräumen, ergänzten wir sie also zunächst um einige Details, die auf eine deutlich wildere Feier hindeuteten. Anschließend warfen sich die Hauptdarstellerinnen noch einmal in Schale und verwüsteten Make-up und Frisuren angemessen. Zum darauf folgenden Verpacken hatte ich mir einige Tipps aus den neuen Büchern geholt.

Gut verschnürt posierten die beiden dann mit und ohne Glas auf dem Sofa hinter der aufgebauten Partyruine. Ich scheuchte derweil den dritten Mitbewohner als lebendes Lichtstativ mit Funkblitz in der Hand zum Ausleuchten der Szenerie herum und kam bei der Suche nach den besten Blickwinkeln und Bildkompositionen selbst gehörig ins Schwitzen. Nur bedingt kooperationsbereit war der eine Hauskater, der des Brückenschlags zum Kater wegen auch mit aufs Bild sollte. Man kann ja nicht alles haben; es sind dennoch einige schöne Bilder für die beiden Damen herausgekommen.

Ebenfalls an diesem Wochenende zeigte sich außerdem wieder einmal, dass die Neugier auf interessante Spielarten doch weiter verbreitet ist, als man manchmal glaubt.

Sonntag, 25. September 2011

Eingefangene Träume

Gestern war es soweit, und eine Bekannte konnte ihren durch ein Bild von Lew Rubens inspirierten Wunsch umsetzen. Bis sie allerdings im Zentrum des Traumfängers hing, bedurfte es einiger Vorarbeiten. Für den Reif des Traumfängers wäre ein „Aerial Ring“ ideal gewesen, wie ihn Artisten einsetzen – nur liegt so etwas üblicherweise nicht zuhause herum, und die Anschaffung nur für ein Fotoshooting wäre etwas teuer gewesen. Als günstige Alternative fand sich der Sitzkorb eines Papasan-Sessels aus Rattan, gebraucht gekauft.

Der Außenring musste nun sowohl aus optischen wie aus Stabilitätsgründen komplett mit Seil umfasst werden. Dazu waren einige Stunden Arbeit und 80 Meter Seil nötig. Während die Begünstigte und ihr Freund mit Flechtarbeiten beschäftigt waren, nutzte ich die Gelegenheit, mit der Herzdame ein paar Porträts und einen Vorgriff auf die geplanten Star-Trek-Bondagebilder zu schießen.

Viele Knoten später war der Ring bereit und wurde zunächst um ein wichtiges Anhängsel ergänzt: Mährlin musste natürlich mit auf das Bild, farblich passend eingewickelt. Anschließend flochten ihr Freund und ich die Hauptdarstellerin in den Ring, wobei wir des Effektes wegen blaues Seil benutzten. Der erste Flugversuch zeigte das eine oder andere Problem bei der Lastverteilung, doch im zweiten Anlauf schwebte die Dame wunschgemäß im Reifen. Der Flug dauerte nur lange genug für eine Handvoll Fotos. Dennoch bewiesen nach der Landung deutliche Druckspuren wieder einmal, dass bei Fotos mit und ohne Bondage manches leichter für das Modell aussieht als es ist.

Weil der Ring schon einmal bereit war, bastelten wir danach noch einen Traumfänger für ein paar Fotos mehr: Auch die Herzdame durfte zum kurzen Flug im vertikalen Seilnetz abheben.

Das Abwickeln des Reifens danach ging zum Glück deutlich schneller als das Einwickeln. Dennoch waren wir für eine bilderrelevante Flugzeit von zusammen nur wenigen Minuten insgesamt den ganzen Tag beschäftigt.

Langwierige Flechtarbeiten vorab

So lassen sich 80 Meter Seil unterbringen

Bereit zum Einstieg

Mährlin musste mit an Bord

Traumflug: schwebende Jungfrau mal anders

Montag, 19. September 2011

Hunderttausend heulende Höllenhunde!

Wieder einmal ist Talk Like a Pirate Day – eigentlich ein guter Tag, sich auch einmal wieder an Seemannsknoten zu versuchen. Leider ist die Herzdame massiv indisponiert und so allenfalls metaphorisch zu umgarnen. Wohlan denn, vielleicht lässt sich ja stattdessen die Jungfer aus der Nachbarkajüte vom Wert des Übens überzeugen. Klar zum Entern!

Sonntag, 28. August 2011

Guter Aufhänger

Suspension-Spezialist Lew Rubens, dessen spezifischer Bondage-Stil längst mit „Lewbari“ einen eigenen Namen erhalten hat, bietet einige seiner interessantesten Werke seit kurzem in einem eigenen Print Shop bei Zenfolio an. Die teils im Studio, teils unter freiem Himmel entstandenen Fotos zeigen, dass Rubens nicht nur den Umgang mit Seil, sondern auch mit anderen Materialien wie Folie beherrscht und ein gutes Auge für Bildwirkung, Proportion und Perspektive besitzt. Die Motive lassen sich als großformatige Abzüge, aber auch aufgedruckt auf Mousepads, Tassen und T-Shirts bestellen.

(via VioletBlue)

Mittwoch, 24. August 2011

Fesselnde Fachlektüre

Douglas Kent, Complete Shibari

Gute Anleitungsbücher für Bondage sind dünn gesät, häufig nur auf Umwegen zu bekommen und meist teuer. Geht es um Shibari, gilt dies um so mehr; hinzu kommt die Sprachbarriere, wenn das schöne Kinbaku-Buch ausschließlich in Japanisch zu haben ist. Als ich deshalb vor kurzem über die „Complete Shibari“-Bücher von Douglas Kent (auch Autor von The Better Built Bondage Book) gestolpert bin, habe ich interessehalber gleich einmal bestellt.

Mittlerweile sind die beiden Bände bei mir eingetroffen. Wenn man noch Midoris „The Seductive Art of Japanese Bondage“ vor Augen hat, ist das Auspacken etwas enttäuschend: Complete Shibari Volume 1: Land und Complete Shibari Volume 2: Sky sind nicht ganz so aufwendig aufgemacht und vor allem deutlich kleinformatiger. Beim ersten Durchblättern ändert sich das allerdings. Beide Bücher handeln das Thema „Bondage im japanischen Stil“ auf jeweils 96 Seiten kompakt, aber umfassend und sehr gut illustriert ab. „Land“ beschäftigt sich dabei mit den grundlegenden Techniken, bei dem darauf aufbauenden „Sky“ dreht sich alles um Suspension. In Vorbereitung ist der Band „Stars“, der komplexe Bondage- und Suspension-Typen vorstellt.

Douglas Kent ist Autodidakt in Sachen Shibari und bondagetechnisch eher Pragmatiker denn Vertreter der reinen Lehre. Dies zeigt sich in der Aufmachung der Serie: Von Seilauswahl- und Seilpflege über Knotentechniken und physiologische und mechanische Grundagen bis zu Sicherheitstipps und den Sorgfaltspflichten für Top und Bottom berücksichtigt Kent alle relevanten Details. Die Fesselungen werden in gut ausgeleuchteten und trotz der formatbedingten Größenbeschränkungen übersichtlichen Fotos Schritt für Schritt erklärt. Als Vorteil erweist sich dabei das von Kent benutzte Icon-System für Arbeitsschritte, Komplexität und Risiken, das umfangreiche Erläuterungstexte überflüssig macht.

Mit der „Complete Shibari“-Serie hat Douglas Kent eine Reihe von „Grundkochbüchern“ geschaffen, die Bondage-Einsteigern einen leichten und risikoarmen Weg zum Beherrschen von Shibari-Techniken bereiten. Zugleich können auch erfahrenere Rigger – ich selbst fessele ja in einem Mischstil, der Shibari-Elemente nutzt, ohne dass ich traditionelles Shibari gelernt hätte – sich noch einige Tipps holen.

Kleines Manko: Die Ausführung als Softcover mit Klebeheftung hält bei Kleinauflagen den Preis in vertretbarem Rahmen, ist der Stabilität bei Dauergebrauch jedoch nicht unbedingt zuträglich.

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 1: Land

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 1: Land

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 1: Land

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 2: Sky

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 2: Sky

Douglas Kent, Complete Shibari Volume 2: Sky

Sonntag, 15. Mai 2011

Kleine Auszeit: Boundcon 2011

Trotz allem war ich dieses Jahr auf der Boundcon – auch, um mich ein wenig abzulenken. Wie üblich habe ich dabei einige Bekanntschaften aufgefrischt und Leute, denen ich sonst das ganze Jahr nur virtuell begegne, wieder einmal von Angesicht zu Angesicht getroffen. Leider fielen einige Begegnungen aus, weil die Betreffenden entweder überraschend oder mit Ansage nicht auf der Boundcon erschienen. Dafür sind mir unvermutet ein paar andere Bekannte über den Weg gelaufen, und ich habe interessante neue Leute kennengelernt.

Was die Messe selbst angeht: Business as usual, und viele interessante Spielsachen an den Ständen. Beim Rundgang habe ich allerdings gemerkt, dass inzwischen selbst optisch und technisch interessante Neuheiten wie Irish Eights mit vom historischen Original abweichenden separaten Schlössern für jeden Armreif oder Variationen der Orbital Cuffs bzw. Kreuzfesseln eher in die Kategorie „Nice to have“ als die der dringlichen Anschaffungen fallen. Natürlich ist die Boundcon für Bondager wie mich das Äquivalent zum Spielwarenladen für Kinder. Aber mit Rücksicht auf die ohnehin schon erheblichen Spielzeugbestände daheim reicht dort manchmal gucken, auch wenn man sich das eine oder andere Teil für eine eventuelle spätere Bestellung im Hinterkopf behält.

Zu gucken gab es wie gewohnt viel: Sowohl die Vorführungen auf den Bühnen wie manche Demonstration auf den Ständen boten spannende Inszenierungen und die eine oder andere Inspiration zum Nachkochen. Nicht zuletzt nutzten etliche Besucher die Gelegenheit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ihre individuellen Varianten von BDSM und Bondage im größeren Rahmen auszuleben.

Die Auszeit war nur kurz; heute stand wieder Regelung des Nachlasses auf dem Programm, mit Papierkrieg, Sichten, Auflösen und Verteilen des Hausstandes und dergleichen – das wird mich noch eine Weile beschäftigen, nicht nur im Sinne von Arbeit.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Palstek links- und rechtsherum

Vor kurzem stellte ein Besucher meines Blogs die Frage, ob beim Palstek das Arbeitsende nach dem Knüpfen des Knotens innerhalb oder außerhalb der Schlinge liegen sollte. Da das Thema gerade auch an anderer Stelle diskutiert wird, habe ich mal ein wenig recherchiert. Demnach scheint es zwei Schulen zu geben, für die die richtige Art und Weise des Palstek-Bindens eine Glaubensfrage mit erheblichem Konfliktstoff darstellt.

Die Variante mit Arbeitsende innen scheint eher bei Kletterern sowie Feuerwehr und verwandten Hilfsdiensten verbreitet, die Variante mit Arbeitsende außen ist dagegen bei Seglern und anderen Wasserratten die erste Wahl. In der Praxis hängen Haltbarkeit und Belastbarkeit des Knotens wohl auch von anderen Faktoren wie Dicke und Steifigkeit des Seils oder Gefahrenpunkten am Einsatzort ab. Für Bondagezwecke scheinen mir deshalb beide Bindevarianten tauglich. Abgesehen davon setze ich ihn ohnehin nur selten ein.

Samstag, 15. Januar 2011

Zwei Laster verbunden

Whisky im Strickkleid

Derweil ich beruflich verhindert war, hatte die Herzdame Zeit und Lust zum Üben und deshalb zwei meiner Laster aufs Trefflichste verknüpft. Der Whisky ist nicht aus Japan, sondern aus Schottland, dennoch steht ihm der Karada sehr gut. Weitermachen!

Montag, 27. September 2010

Mehr Koch- als Knotenstudio

Wieder daheim nach einer – zu kurzen – Auszeit bei der Herzdame. Ich befinde mich momentan leider anhaltend zwischen den Mühlsteinen des Alltags, und der Reibungshitze wegen zu oft kurz vor der Explosion. Ebenso wie ich war die Gastgeberin erschöpft von den zurückliegenden Wochen und gleichfalls gesundheitlich nicht voll auf dem Damm. So spielten Verwicklungen und andere Nettigkeiten diesmal eine untergeordnete Rolle gegenüber Innehalten und Atemholen. Einige kulturelle Abstecher und soziale Verpflichtungen trugen das Ihrige zur Ablenkung bei. Auch deswegen entwickelte sich der Kurzurlaub zur kulinarischen Weltreise mit Abstechern nach Italien, England und Südostasien, in die Puszta und die Levante.

Kurzfristig ergab sich allerdings die Gelegenheit zu einem kleinen Workshop für einen Fotografen aus dem Umfeld der Herzdame. Demonstrationen und praktische Übungen an einer passenderweise anwesenden und willigen Begünstigten halfen ihm, die Grundzüge von Seilen, Knoten, Shibari und anderen Bondagevarianten kennenzulernen.

Sonntag, 19. September 2010

Arr!

The same procedure as last year? The same procedure as every year! Es ist wieder einmal Piratentag. Die Hausaufgabe heute:

Üben – wird abgefragt, und wer sie nicht beherrscht, hat sich damit freiwillig als Demonstrationsobjekt gemeldet. Arr!