Posts mit dem Label Interna werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Interna werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 25. Mai 2014

Handtücher – nicht nur für Anhalter

Heute ist mal wieder Handtuchtag. Trotz einschlägiger Einsatzmöglichkeiten dient mein Handtuch heute angesichts von Hitze und erhöhter Luftfeuchtigkeit eher traditionellen Zwecken, zumal weder Plapperkäfer noch Killerkaninchen auf dem Balkon lauern. Anders als bei der Boundcon 2013 fiel der Towel Day diesmal nicht mit meinem Besuch auf der Bondage-Messe zusammen. Außerdem habe ich da einige andere Spielzeuge mitgenommen – aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag.

Wer den Tag angemessen begehen und – sofern alt genug – in Nostalgie schwelgen will, sollte auf der Website der BBC vorbeischauen. Zum 30-jährigen Jubiläum hat der Sender eine neue Version des Spiels „Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ aufgelegt. Nach wie vor lassen sich auch die beiden ebenfalls auf dem Infocom-Textadventure aus dem Jahr 1984 basierenden Versionen zum 20-jährigen Jubiläum von „Per Anhalter durch die Galaxis“ online spielen (Version 1 von Rod Lord und Nolan Worthington, Version 2 von Rod Lord und Andrew Wyld). Dazu gibt es Informationen zur Geschichte des Spiels.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Wechselhaft mit Aufheiterung

Proteste zwecklos, die Klammern kommen mit aufs Bild

Heftiger Hogtie zum Wohlgefallen von Modell und Fotograf

PVC-Klebeband verhindert wirkungslos Entfesselungsversuche

Jedes gelöste Problem wird momentan sofort durch zwei neue ersetzt; entspannt ist anders. Doch es gibt auch Lichtblicke, nicht zuletzt durch einige Begegnungen in der nahen und näheren Zukunft. Außerdem ergab sich dank Lücken in beider Terminkalender kurzfristig – gewissermaßen als Vorbereitung und Einstimmung auf die Boundcon am kommenden Wochenende – ein kleiner Fototermin.

Das Shooting war doppelt erfolgreich: Ich konnte ein paar neue Variationen im Spiel von Licht und Schatten ausprobieren, die abgelichtete und zuvor natürlich wohlverschnürte Dame ihre Erfahrungen mit Seilen und anderen Fesselmaterialien jenseits der szenetypischen Ledermanschetten vertiefen. Obwohl sie bei dieser Gelegenheit solche Verwicklungen wegen der geplanten Bildmotive und der eigenen Disposition durchaus von der sportlichen Seite gesehen hat, weiß sie mittlerweile auch den meditativen Aspekt von Bondage zu schätzen und wird wohl in diese Richtung weiter experimentieren. Zumindest konnte ich ihr ein paar Empfehlungen für den Seilkauf geben, zumal sie das militärische Seil recht praktisch fand.

Trotz beengten Raums und der Kürze der Zeit waren am Ende des Abends etliche interessante Fotos entstanden. Neben Seil kam das bewährte PVC-Tape zum Einsatz, wenn auch nicht so umfassend wie an anderen Freiwilligen. Die Begünstigte weiß jedenfalls schon, wem sie die Bilder zeigen will. Die hier gezeigten Fotos sind naturgemäß nur eine Kostprobe, nicht zuletzt, um die Anonymität der Dame zu wahren.

Zwischendrin ist der neue Pfosten fertig geworden. Dessen Bewährungsprobe steht noch bevor, aber das wird wohl nach der Boundcon passieren. Und dann komme ich hoffentlich auch dazu, einige Dinge abzuarbeiten, die in der letzten Zeit aufgelaufen sind, einschließlich einiger Artikel für dieses Blog.

Montag, 12. Mai 2014

Nachricht aus der Werkstatt

Die Themen stapeln sich, allein den Kopf nicht frei genug, sie abzuarbeiten. Dafür habe ich mich aufgerafft und betätige mich zur Abwechslung (und Ablenkung) mal wieder handwerklich. Neulich habe ich die Version 2.0 des bereits bewährten Pfostens in Angriff genommen. Wie sich schon beim Bau des Vorgängers andeutete, war das ursprüngliche Modell massiver geraten als nötig. Der neue Pfosten wird leichter, kompakter und transportabler. Bonus: Wenn er fertig ist ist, habe ich zwei Pfosten parat und kann so gleich zwei Begünstigte bondagetechnisch versorgen – oder auch mehr, an so einem Pfahl hat schließlich nicht nur eine Dame Platz.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Wieder ein Jahr

Der Schmerz hat nachgelassen. Aber er ist immer noch da. Nicht nur heute, immer wieder. Aber ein Jahrestag beschwört die Erinnerungen natürlich besonders hinauf, zumal es in meinem Umfeld gerade einige Todesfälle gegeben hat. Zugleich macht es einem die eigene Endlichkeit wieder einmal bewusst.

Mittwoch, 19. März 2014

Einfach mal abhängen

Die erste Suspension verlief zum Wohlgefallen der Begünstigten

Es war wieder einmal Zeit für ein Treffen, dieses Mal an einem bereits bekanntem Ort. Die Gruppe war eine schon bei früheren Gelegenheiten bewährte Mischung aus bekannten Gesichtern und neugierigen Neuankömmlingen, und so traten schlechtes Wetter und jugendherbergsmäßige Unterbringung zurück zugunsten von viel Spaß. Der Kuchenrekord des ersten Treffens aus dieser Runde wurde diesmal nicht gebrochen, doch selbst der berühmt-berüchtigte Kuchendom musste nicht darben.

Dieses Treffen war durch Zusammenstellung und Neigung recht gesprächslastig, und so habe ich diesmal für meine Verhältnisse sehr wenige Bilder gemacht. Immerhin habe ich zwei dürftig bekleidete Damen aneinander geschnürt und für Fotos zappeln lassen, einer Begünstigten zum Erstflug an den Balken im Flur verholfen und einen Bondage-Workshop gehalten. Während sich die Teilnehmer mit den Seilen austobten, konnte ich dank williger und flexibler Freiwilliger auch einige heftigere Shibari-Variationen demonstrieren.

Wie immer bei solchen Treffen: Viel zu schnell vorbei. Dafür habe ich als kleines Dankeschön in anderem Zusammenhang eine fränkische Domina mit nach Hause bekommen, die ich demnächst köpfen werde.

Samstag, 8. März 2014

Wunschzettel

Angesichts des Internationalen Frauentags möchte ich feststellen: Ich haue nur Frauen, die es wirklich wollen. Und sollte sich eine Dame an den Herd gekettet wiederfinden, dann nur, weil es ihr auch gefällt.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Kleine Zeitreise und ein gelöstes Rätsel

Zu einer kleinen persönlichen Zeitreise hat mich Christopher, seines Zeichens Fetish Leathercrafter mit einem Artikel über ein interessantes Fundstück angeregt. Dieses Fundstück, eine aufwendige und restriktive Bondage-Isolationsmaske, kam mir sehr bekannt vor. Ich hatte eben diese bei Christopher gezeigten Bilder davon vor gut 25 Jahren – noch nicht online – in anderem Zusammenhang gesehen. Bereits damals fand ich die Fotos faszinierend. Nun kenne ich auch die spannende Geschichte dahinter.

Demnach ist die Maske noch älter als ich dachte. Sie stammt wahrscheinlich aus den 30er- oder frühen 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Entworfen wurde sie von William Seabrook (1884–1945), einem exzentrischen Abenteurer, Journalisten und Schriftsteller. Seabrook war am Mystizismus fremder Völker interessiert und erkundete auf seinen Reisen haitianische Voodoo-Riten und die Rituale und Gebräuche von Derwischen und afrikanischen Stämmen. Dem Okkulten ebenso zugetan wie der Erforschung von Sinneswahrnehmung und Bewusstsein, war er mit dem damals schon berühmt-berüchtigten Aleister Crowley und Joseph Banks Rhine, dem Begründer der Parapsychologie, befreundet – und mit ziemlicher Sicherheit war er außerdem Sadist mit einem Faible für Bondage.

Die den ganzen Kopf umschließende Ledermaske entstand im Bestreben, Seh- und Gehörsinn seiner weiblichen Versuchsobjekte zu blockieren. Die Wirkung solcher Maßnahmen habe ich hier auch schon hin und wieder behandelt. Seabrook wollte herausfinden, ob stundenlanger Sinnesentzug die Betroffenen neue Bewusstseinsebenen erschließen lässt. In einem Folgeartikel weist Christopher auf einen Zeitschriftenartikel aus dem Jahr 1942 hin, der Seabrooks Leben, Vorlieben und Experimente mit zahlreichen Bildern vorstellt: „Can Science Guide Man’s Mind Into the Future? William Seabrook experiments with white magic for an answer“

Und wo habe ich nun diese Bilder einer ansonsten recht spärlich gekleideten Dame mit der dekorativen Vollmaske gesehen? In einem Katalog von Kastley, einem inzwischen nicht mehr existenten Hersteller von Fetischkleidung und Bondageausstattung. Vor dem Aufbruch ins Internet waren solche Kataloge eine der wenigen Quellen für einschlägiges Bildmaterial. Für die Produktabbildungen war Kastley anscheinend das Erstellen eigener Zeichnungen und Fotos zu teuer, und so bedienten sich die Macher des Katalogs ausgiebig bei anderen Anbietern. Und hier schließt sich der Kreis: Ein Kommentar zum zweiten Artikel beim Fetish Leathercrafter deutet darauf hin, dass die Maske Anfang der 1970er in Katalogen des amerikanischen Fetisch- und Bondage-Spezialisten Centurion auftauchte. Für Centurion wiederum illustrierte über Jahre hinweg Robert Bishop zahlreiche Kataloge, und seine Bilder finden sich ebenfalls zuhauf in den Kastley-Katalogen.

Montag, 6. Januar 2014

Spannendes Jahr

Nach 2012, 2011, 2010, 2009 und 2008 hier zum sechsten Mal eine kurze Rückschau auf das vergangene Jahr:

Wordle-Wortwolke – Klick zum Vergrößern

Wie gehabt mit Wordle und damit ein Schnappschuss aus den Inhalten der letzten Einträge, doch als Themenquerschnitt nicht allzu weit von dem, was mich 2013 bewegt hat. Wie schon Anfang des letzten Jahres befürchtet, waren Netzpolitik und Grundrechte wieder ein Dauerthema, sogar weitaus stärker als gedacht. Nicht nur in dieser Hinsicht war 2013 ein Jahr enttäuschter Hoffnungen und ein Abschied von manchen Plänen und Erwartungen.

Dennoch gab es viel Positives, nicht zuletzt, weil ich in einigen vernachlässigten Bereichen aktiver geworden bin. Ich habe mich stärker von einigen Dingen abgegrenzt und mir deutlich mehr Zeit für mich genommen als in den Jahren davor.

„Einen Schritt nach dem andern. Nicht stehenbleiben.“ – dieses private Motto für 2013 habe ich tatsächlich durchgehalten. Der Weg war alles andere als geradlinig, und manche Abzweigung kam recht unverhofft. Dafür entschädigten einige Etappenziele auf der Strecke. So hatte ich auf einigen Treffen – und nicht nur dort – Gelegenheit zu Bondage und Bildern. Jenseits einschlägiger Vorhaben gab es ebenfalls einige Anlässe zur Freude. Ich kam wieder mehr unter die Leute, war in so vielen Konzerten wie noch nie und auch ansonsten häufiger zum eigenen Vergnügen unterwegs. Insgesamt: Ein ereignisreiches Jahr mit vielen Überraschungen.

Zum Jahresende hin wurde es noch einmal heftig, und mein Körper hat mir recht nachdrücklich signalisiert, dass es immer noch Zeit ist, etwas kürzer zu treten. Deshalb sind die Postings in diesem Blog gerade etwas sporadisch und auch der Jahresrückblick ein wenig spät. Im Moment setze ich einige Prioritäten neu; mal sehen, wie es in diesem Jahr weiter geht.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Gruselgraus

Aufgrund der begrenzten Zeit hat es bei der letzten Gelegenheit nicht zu Halloween-Bildern gereicht, außer ein paar rollenspieltaugliche Motive im Kostüm zählen. Da es dieses Jahr also keine neuen Bondage-Fotos zum Thema gibt, verweise ich auf die sportlichen und heftigen Varianten aus den vergangenen Jahren.

Anlässlich des Datums sei noch angemerkt: Ich bin zwar zumeist harmlos, doch sollte man in der Hinsicht Narren nicht unterschätzen. Auch Clowns haben ihre dunklen Seiten. Wer dagegen Angst vor der Zombie-Apokalypse hat, kann aufatmen, weil Mutter Natur kurzen Prozess machen würde.

Montag, 23. September 2013

Hisst die Damen!

Flugstunde in der Küche: spontane Suspension-Bondage

Lady mit Insignien

Gut, der Titel ist dem letzten Eintrag geschuldet, aber durchaus passend, wie das erste Bild beweist. Anlass war vor ein paar Wochen (man kommt ja zu nix …) das bereits dritte Treffen in diesem Jahr, und wie die ersten beiden aus dem selben Umfeld war es so entspannt wie unterhaltsam.

Der Treffpunkt lag diesmal eher südlich und gefühlt hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen – vor allem bei der nächtlichen Anreise hätte ich ohne Navigationsgerät nur schwer hingefunden. Die letzten Kilometer führten auf Straßen dritter Ordnung durch finstren Tann bis zu einer Hochebene mit einer Ansammlung von Häusern. Fuchs und Hase konnte ich dort vermutlich nur deshalb nicht beim gegenseitigen Gutenachtwunsch beobachten, weil es dafür schon viel zu spät war. Bei Tageslicht präsentierte sich das Gelände sehr idyllisch, wenn auch mit dem einen oder anderen Handicap: Handy-Besitzer irrten des Öfteren mit hoch erhobenen Geräten über die Wiesen und tauschten konspirativ Hinweise aus, wo der beste Empfang herrschte (Tipp: Unter dem Zwetschgenbaum). Und am ersten Abend stand plötzlich eine arglose Nachbarin in der Küche, um sich ein paar Teller zu leihen, während nebenan schon die Instrumente zu Demonstrationszwecken ausgepackt wurden.

Weniger idyllisch war anfangs die Geräuschkulisse, weil im Gebäude nebenan eine Jungbläser-Gruppe, nun ja, übte. Bei den ersten Tönen, die ich hörte, suchte ich den Horizont nach Feuerwehr und Rettungswagen ab, später fühlte ich mich an Autokorsos nach Fußballspielen oder bei Hochzeiten erinnert. Die in unserer Runde diskutierten Methoden zur Abhilfe eskalierten ob der disharmonischen Beschallung schnell. Der genüsslich ausgemalte Besuch des Paradedoms mit Bullwhip entfiel dann aber doch zugunsten eines einfachen Machtworts – das interessanterweise das ganze Wochenende ausreichte.

Kuchen, Kochen, Essen und Trinken hatten natürlich wieder einen hohen Stellenwert. Zwischen den Mahlzeiten fand sich dennoch Gelegenheit genug für die theoretische und praktische Beschäftigung mit dem anderen Lieblingsthema. Der Workshop zu Schlagwerkzeugen und deren Einsatzmöglichkeiten hinterließ bei den Teilnehmern viele neue Eindrücke, bei manchen mehr oder minder Freiwilligen auch buchstäblich. Wie schon bei den vorhergehenden Treffen mischten sich alte Hasen und Einsteiger, liebe Freunde und Bekannte und neue Gesichter. Die Mischung erwies sich als produktiv für alle, sei es beim Erfahrungsaustausch, sei es für die Praxis. Leider war auch das Damoklesschwert des Outings besonders im beruflichen Umfeld eines der Themen, das manche Anwesenden bewegte.

Ich war gut beschäftigt, diverse Fotowünsche zu erfüllen, wobei sich die neuesten Spielzeuge als Requisiten bewährten. Dazwischen konnte ich einer Interessentin anregende Tipps für Verwicklungen mit ihrem Freund geben, eine andere Dame zwecks Begleichen einer Schuld an einem der in der Wand des historischen Gebäudes befestigten Ringe verankern und einer weiteren Begünstigten die ersten Erfahrungen in Ketten und Seilen vermitteln. Die schwebende Jungfer in der Küche schließlich ergab sich aus Neigung und Gelegenheit: Wenn die Ankerpunkte schon da sind, sollte man sie nutzen, und einer enthusiastischen Freiwilligen verhelfe ich liebend gerne zur Flugstunde.

Montag, 9. September 2013

Billige Empörung

Eine junge Frau hat Interesse an Seilen und anderen einschlägigen Dingen. Sie besucht einen Workshop zum Thema und lässt sich nicht nur verschnüren, sondern auch fotografieren. Der Fotograf stellt die Bilder ohne großartige Rückfrage ins Netz, die Frau ist darauf unschwer identifizierbar. So weit, so dumm gelaufen. Spannend wird das Ganze dadurch, dass die Betreffende eine deutsche Landtagsabgeordnete ist: Prompt wird von interessierter Seite versucht, die Bilder und natürlich auch das Privatleben der Frau zu instrumentalisieren.

Das Ganze wird zum Lehrstück darüber, wie manche klassischen Medien immer noch mit Themen wie BDSM und Bondage umgehen. Eine auf Angst, Hass, Titten und den Wetterbericht spezialisierte Boulevard-Zeitung hat die Vorlage in bewährter Manier aufgegriffen, um sie unter Rückgriff auf das gesunde Volksempfinden, oder was die Macher dafür halten, als Munition gegen den politischen Gegner zu benutzen. In der Hoffnung, dass die Gesellschaft mittlerweile nicht mehr so verklemmt ist: Zum versuchten Skandal wurde der „Vorfall“ (sic!) ja erst durch die Zeitung mit den vier Buchstaben, die versucht hat, sich und andere zu empören – und über die Reputation der „Bild“ ist glaube ich keine Diskussion nötig. Dass ausgerechnet bild.de (kein Link, Ihr wisst schon, warum) die Fotos ins Netz hängt und gleichzeitig behauptet „die Fotos im Netz wurden inzwischen gelöscht“ spricht für sich.

Was Jasmin Maurer und ihre Bilder angeht: Das war zunächst ihre Privatsache und entweder dumm gelaufen, nicht mitgedacht oder Absicht gewesen – es gibt ja auch das hier erwähnte Beispiel von Wahlwerbung. Sie und ihre Partei sind jedenfalls in die Vorwärtsverteidigung gegangen. Zur beispielsweise in einem Forum halb ironisch gestellten Frage „Darf die das denn?“: Natürlich darf sie – zum echten Skandal würde es erst, wenn die Dame öffentlich christkatholisch gegen „die Perversen“ wettern würde und sich dann als solche erwischen lassen würde, wie es in den USA ja schon öfter bei Politikern und Predigern mit Anti-Gay-Agenda vorgekommen ist. Oder wenn sie die Kosten des Workshops als dienstliche Ausgabe abgerechnet hätte.

Ob es in Zeiten wie diesen taktisch klug ist, kommt auf die eigene Lebensplanung und Einstellung an. Erpressbar ist sie mit dieser Vorliebe jedenfalls nicht mehr. Natürlich könnte es sich bei dem Outing über Bande gerade in Wahlkampfzeiten auch um ein taktisches Manöver gehandelt haben. Ansonsten haben sich die Piraten mit ihrer „Arbeit“ (sprich: den ganzen Unfug, den diverse Amtsträger und Arbeitskreise lautstark verbrochen haben) als politischer Partei in der letzten Zeit ohnehin so nachhaltig selbst demontiert, dass das Privatleben von Mitgliedern keine große Rolle mehr spielt, jedenfalls keine wahlentscheidende.

Samstag, 31. August 2013

Neues Spielzeug

Schwert und Dolch, 16. Jahrhundert

Ich konnte nicht widerstehen und habe mir zwei neue Spielsachen zugelegt. Nicht direkt einschlägig, doch wie andere Gerätschaften im richtigen Kontext durchaus vielseitig einsetzbar.

Mittwoch, 21. August 2013

Positive Wendung, immerhin

Wenig los hier in der letzten Zeit? Stimmt. Ich hatte mir eine kleine Auszeit im Süden mit kulinarischen und anderen Schweinereien gegönnt, weit weg vom eigenen Rechner und dem Internet. Kaum war ich wieder zurück, haben die vergangenen Tage schon wieder schwer an den gerade erst aufgefrischten Batterien gezogen. Und das aktuelle Weltgeschehen verführt auch eher zum permanenten Kopfschütteln als zum entspannten Bloggen.

Da tat es mal gut, dass ich gestern überraschend gleich mehrere lange vermisste Freunde wieder getroffen habe – wenigstens online. Hat der bislang recht unerquicklichen Woche einen unverhofften Glanzpunkt gesetzt und neben Klatsch, Tratsch und Lästern über jene, die es verdient haben, auch zu Ideen für die eine oder andere Unternehmung geführt.

Ansonsten: Noch da, wieder da. Stay tuned.

Dienstag, 16. Juli 2013

Wo bleibt denn das Positive?

Zwischen Ärger und Zeitmangel ist Selbiges schwer zu finden, aber es gibt es. Wil Wheaton zeigt mit seiner Schilderung eines ganz normalen Tages, dass alles einfacher ist, wenn man nicht allein ist.

Die Grundsatzfrage, ob das Internet für Porno oder für Katzen da ist, entscheidet dieses Video eindeutig zugunsten der Fellknäuel:

Katzen wollen eben immer mitspielen.

Dienstag, 18. Juni 2013

A bissl was geht immer

Farben, Formen und wenig Bewegungsfreiheit

Eisenwaren im Einsatz: Die neuen Kreuzfesseln

Vorsichtige Versuche mit weichem Seil

Küchendienst für leckere Ergebnisse

Auch andere Gelüste wurden bedient

Schneller als gedacht ergab sich ein weiteres Treffen unter Gleichgesinnten, mit etlichen alten und auch einigen neuen Bekannten. Anders als beim letzten Mal hatte diesmal sogar ich Zeit zum Faulenzen – das schöne Wetter war dann doch zu verführerisch. Dennoch konnte ich nicht die ganze Zeit in der Sonne liegen, durchs Dorf laufen und nicht nur über Einschlägiges fachsimpeln.

Auf dringenden Wunsch der Organisatorin und Nachfrage vor Ort habe ich einen kleinen Workshop in Seil- und Knotenkunde nebst einigen Souvenirbildern für die Beteiligten veranstaltet. Mein Fotostudio hatte ich ebenfalls nicht umsonst dabei. Einige Teilnehmerinnen warfen sich – soweit es Seile und Ketten ermöglichten – einzeln und in Gruppen in Positur (Die eigentlichen Bilder gibt es nicht hier). Dabei hatten auch die letzten Neuerwerbungen ihre Premiere vor der Kamera. Und natürlich wurde wieder ausgiebig gekocht.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Es könnte ja mal einfach sein

Akuter Trollbefall an anderer Stelle. Eigentlich Zeit für drastischere Maßnahmen, aber der Schaden ist schon angerichtet. Erinnert sei an die bereits erwähnten Tipps gegen Trolle. Ich habe schon seit einiger Zeit einen Text über Dummdoms, Sprachverwirrte und andere Verhaltensauffällige in der Szene in der Pipeline. Sollte ich doch mal langsam angehen.

Wil Wheaton hat anlässlich eine Feueralarms eine Beobachtung zu Generationenfragen und Bedrohungsgefühl gemacht, die ich nachvollziehen kann:

„I will share one observation: I’m 40, and I’ve been dealing with this sort of thing my whole life. Fire alarms go off, and most of the time it’s a false alarm. No big deal. But when I looked around at the younger people, the teenagers and the twentysomethings, I saw a real fear in their eyes as they waited to find out what was going on. I heard lots of them talking about the bombing in Boston, and how they were genuinely afraid that there was some kind of bomb or something inside the building. It says something about the different worlds we've grown up in, that my first reaction was ‘not this again’ and theirs was ‘oh shit I hope it’s not a bomb.’“

Refuse to be Terrorized.

Als Ergänzung zu neulich:

Zwei YMMD-Tweets – der eine von Leah (@terrorhase_):

„‚Du schlägst wie ein Mädchen.’

‚Buffy Summers, River Tam oder Natasha Romanoff?’

Der andere von Anna-Siobhan Wilcox:

„Sweet dreams are made of cheese, who am I to diss a Brie. I cheddar the world and the feta cheese, everybody's looking for Stilton.“

(beide via Isabella Donnerhall – *kappelüpf* + *verbeug*)

Sonntag, 9. Juni 2013

Überraschungen, mehr oder weniger

Schön: Ein kurzfristig anberaumter Seil-Workshop und positives Feedback, Wiedersehen und Kennenlernen, nette Leute und gute Unterhaltungen, dazu einige Fotos inklusive Rumalbern und endlich Sonne und Wärme.

Weniger schön, erwartet, und doch zu früh: Iain Banks ist tot. Farewell, und ein Glas zum Gedenken.

Keine Überraschung, gut zusammengefasst. Was soll ich mehr dazu sagen?

Montag, 3. Juni 2013

Unfrisiert und unsortiert

Wenn auf etwas Verlass ist, dann, dass auf die Bahn kein Verlass ist. q. e. d., gerade mal wieder.

Abt. Früher war alles besser: Ja, die Dinge ändern sich, ja, alles ist im Fluss, ja, Bedeutungen und Begrifflichkeiten werden von jeder Generation neu interpretiert. Dann bin ich halt old school, Kategorie arroganter alter Sack bloggt, aber wenn ich aktuell manches und vor allem manches Unbedarfte im Netz lese, kann ich den „Kotzkrampf“, den Frust und die Wehmut nachvollziehen. Und Melody hat natürlich recht: Es heißt das Blog, und damit ist das ganze Ding gemeint und nicht ein einzelner Eintrag.

Passend zum Werkzeugkasten gegen esoterischen und pseudowissenschaftlichen Humbug dieser schöne Tweet von Nine Berry:

„Wenn eure Waschmaschine kaputt ist, empfehle ich neben einem Schulhandwerker noch einen alternativen Reparaturpraktiker zu konsultieren“

(via wirres.net)

Stimmungsaufheller des Tages: Die Stockente, die ihre Küken korrekt auf dem Zebrastreifen über die Straße geführt hat.

Montag, 27. Mai 2013

Boundcon 2013 – voll im Einsatz

Blechschrott und schlechte Prosa – da findet zusammen, was zusammen gehört

Langzeit-Begünstigte und Werbeträgerin

Sieht von vorne harmloser aus als es war – Reverse Prayer mit Zusatzseilen

Auch Metall-Fans wurden bedient

Dekorative Neuzugänge: Kreuzfesseln in zwei Größen

Der Handtuchtag war dieses Jahr einmal etwas anders, denn er fiel auf das Boundcon-Wochenende. Das Handtuch wäre diesmal im Gegensatz zum Vorjahr vor allem als Schutz gegen Kälte und Nässe zum Einsatz gekommen. Vorteil des nasskalten Wetters war, dass diesmal in der Messehalle erträgliche Temperaturen herrschten. Wer zum Luftschnappen oder Rauchen nach draußen wollte, musste allerdings gerade bei knappem Outfit eine gewisse Leidensfähigkeit mitbringen. Drinnen war manches anders, die Hallenbelegung war neu sortiert, und manchen Aussteller habe ich vermisst.

Unterhaltsam war es dennoch, auch wenn ich für einige Vorführungen weniger Zeit als in den vergangenen Jahren hatte. Der Grund dafür war zum einen, dass sich diesmal eine größere Gruppe Freunde und Bekannter – überwiegend aus einem Forum – zusammengefunden hatte, um die Messe gemeinsam unsicher zu machen. Zum anderen war ich selbst stärker gefordert, weil ich im Verlauf des Tages eine Handvoll Damen verschnüren und ablichten durfte. Eine der Begünstigten ließ sich dabei fest à la Shibari verpacken, um anschließend zusammen mit ihrem Mann für mehrere Stunden zum Messebummel zu entschwinden, nachdem sie zunächst gleich als Werbeträgerin mit Flyern bestückt worden war. In der Zwischenzeit habe ich nebenbei einige Begleiterinnen und Begleiter beim Einkauf beraten, bei Anproben von Armreifen bis Zwangsjacke assistiert und die Ergebnisse dokumentiert.

Selbst konnte ich ebenfalls nicht widerstehen und habe mir bei Harry Tasker, Cuffsland und Baumwollseil neben Ersatz für Verschleißteile und einem neuen Knebel auch die schon länger beäugten Kreuzfesseln bzw. Orbital Cuffs zugelegt – gleich in doppelter Ausfertigung, da eines der Teile ein Sonderangebot war. Ähnlich wie andere Eisenwaren in meinen Beständen sind die neuen Armreifen sehr dekorativ, ohne an Praxistauglichkeit einzubüßen. Durch die zwei Größen bin ich auf unterschiedliche Begünstigte eingestellt, und die ersten Versuche an Freiwilligen vor Ort bewiesen, dass Tragekomfort und Restriktivität sich nicht ausschließen müssen.

Wie im vergangenen Jahr war auch heuer wieder im Messeumfeld eher Deplatziertes im Angebot. Nicht nur am von einer Begleiterin passend betitelten „Fremdschämstand“ gab es aufgehübschten Murks. Dank des Erfolgs von „50 Shades of Grey“ war natürlich die Palette der mal gruseligen, mal nur überteuerten (Extra Perversenzuschlag für angefixte Frischlinge, das ist mal eine Idee …) Merchandising-Produkte öfter zu finden. Auch jenseits des Bestseller-Melkens gab es Anlass zum Lästern. So mag es ja vielleicht wirklich sein, dass ein Aufpumpen der Oberweite auf Basketball-Dimensionen die Verdienstchancen für Bondage- und Fetisch-Modelle erhöht. Dann sollten aber die Spuren der Schönheitsoperation nicht so ausgeprägt sein, dass die Brüste vom Narbenbild her ebenfalls an das Vergleichsobjekt erinnern. Aber was weiß ich schon, ich neige ja zu natürlichen Formen bei Begünstigten. Bin ich nun ein devianter Perverser?

Unabhängig vom hohen Quotienten der üblichen Verdächtigen schien nicht allein mir die diesjährige Boundcon entspannter und familiärer als manche vorhergehende Ausgabe. Auch die Fraktion der schlecht gekleideten und frisierten Herren mit bleichem Teint und stierem Blick – auf der Boundcon nach Auskunft diverser Bekannter ohnehin grundsätzlich weniger stark als auf anderen Erotikmessen – war diesmal vernachlässigbar.

Familiär ging es im Anschluss an die Messe weiter: Statt auf eine der einschlägigen Partys zu gehen, traf ich mich lieber im kleinen Kreis zum Abendessen beim Italiener. Das wegen das Champions-League-Finales wie ausgestorben daliegende München gab dem Ganzen einen etwas eigenartigen Touch, der Stimmung tat es keinen Abbruch. Mich würde interessieren, was Wirt und Ober von der mehrsprachig parlierenden Truppe mit den seltsamen Themen hielten – immerhin waren wir die einzigen Gäste im Lokal und entsprechend auffällig.

Dienstag, 7. Mai 2013

Jahrestage und Erinnerungen

Schon wieder ein Jahr herum. Immer noch nahe.